Es war ein turbulenter Finaltag in Oak Hills, Rochester, bei den 105. PGA Championship, der alle geboten hat, was sich Golffans wünschen.
Für Koepka (-9) ist der am Ende klare Triumph der erste Sieg bei einem Major seit der PGA Championship 2019. Damit kehrt einer der größten Stars des Golfsports zu seiner Form zurück. In den letzten drei Jahren wurde er von Knieverletzungen geplagt, die ihn daran zweifeln ließen, ob es für ihn einen Weg zurück zu Spitze des Sports gibt.
Koepka stürmte am Wochenende mit 6 unter 66 Schlägen an die Spitze des mit Stars gespickten Feldes und fügte am Sonntag eine 67 hinzu. Er ist nun nach Jack Nicklaus und Tiger Woods der dritte Golfer, der drei oder mehr PGA Championships in der Stroke-Play-Ära gewinnt. Er ist außerdem der fünfte Spieler, der so viele PGA Championships und mindestens zwei U.S. Opens gewonnen hat – neben Woods, Nicklaus, Gene Sarazen und Walter Hagen. Und Koepka ist der 20. in der Geschichte, der mindestens fünf Major-Titel auf seinem Konto hat.
Während Koepka bei den 13 Majors, die er seit seinem PGA-Sieg 2019 gespielt hat, sieben Top-10-Platzierungen erreichte, kam er bei den vier Majors der vergangenen Saison mit zwei verpassten Cuts nicht über den 55. Platz hinaus. Der Start ins Jahr 2023 mit zwei Top-Zwei-Platzierungen beim Masters und der PGA beweisen aber, dass Koepka seine Form wiedergefunden hat.
„Wenn ich mir anschaue, wo wir vor zwei Jahren standen, was alles passiert ist, bin ich im Moment so glücklich, dass mir die Worte fehlen“, sagte Koepka, „Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich als Kind davon geträumt habe, so viele Titel zu gewinnen.“
Der traurige Held des Tages ist der Norwegeger Viktor Hovland, der Koepka im Schlussflight lange fordert, seine Chancen aber im Bunker vergräbt. Im wahrsten Wortsinn: Ein völlig missglückter Bunkerschlag führt zu einem Steckschuss und dieser in der Folge zu einem Doppelbogey. Am Ende wird es „nur“ Rang 2, schlaggleich mit Scottie Scheffler, der wieder die Nummer 1 der Golfweltrangliste ist!
Sepp Straka mit Spitzenleistung
Schon vor den PGA Championship hatte Sepp Straka davon gesprochen, dass es in der Woche vorrangig darum gehen wird, aus dem Putter das Maximum rauszuholen. Das ist dem Österreicher am Schlusstag ganz besonders gut gelungen, und so schiebt sich Straka nach einer 65er-Runde auf Platz 7. Sein erstes Top-10 bei einem Major!
Und sonst? Die Cinderella Story!
Michael Block, Club-Pro aus Südkalifornien eroberte New York bei seinem fünften Auftritt bei einer PGA Championship im Sturm. Am Freitag lag Block fast in Führung und wurde am Samstag an der Seite des US-Open-Siegers von 2013, Justin Rose, und am Sonntag an der Seite von McIlroy ins Wochenende entlassen.
Und als ob das noch nicht genug wäre, sorgte Block mit einem Hole-in-One auf dem Par-3-Platz 15 für noch mehr Jubel bei den Fans in Rochester. Selbst das war nicht sein bester Moment in der Finalrunde, denn der 46-Jährige verwandelte ein unwahrscheinliches Up-and-Down am 72. Loch, um sich seinen Platz bei der PGA Championship 2024 in Valhalla zu sichern. Und am Ende gab es eine Umarmung von Spielpartner Rory McIlroy und gefühlt 10.000 High-Fives vom völlig entfesselten Publikum!
PGA Championship: Straka mit starkem Start
Zahlreiche Spieler hatten Probleme auf dem schwierigen Platz des traditionsreichen Oak Hill Country Club, dem Austragungsort der PGA Championship 2023. Der Par 70 East Course macht mit dichtem Rough und tiefen Bunkern den Profis das Leben schwer und ist ein echter Härtetest für die besten Golfer der Welt.
Straka mit starkem Beginn
Straka, der an der 10. Bahn gestartet war, zeigte sich wenig beeindruckt und lag nach 7 Löchern bereits 3 unter Par. Ein Bogey an der 10 entließ ihn mit -2 auf die letzten neun Löcher. Die begann er sicher mit drei Pars und erspielte sich mit einem Birdie an Loch 4 wieder einen der vordersten Plätze auf dem Leaderboard. Neben weiteren drei Pars holte sich Straka auf den letzten fünf Löchern jedoch noch zwei Bogeys ab. Ein Gesamtscore von -1 bedeutete Top 10 nach der Auftaktrunde und nur drei Schläge Rückstand auf den Führenden Bryson DeChambeau.
DeChambeau vor Scheffler und D. Johnson
Dem Longhitter und LIV Golfer DeChambeau, gelang mit 6 Birdies und 2 Bogeys eine 66 (-4) und damit die beste Runde des Tages. Einen Schlag dahinter positionierte sich mit einer bogeyfreien 67 einer der Top-Favoriten, der Weltranglistenzweite Scottie Scheffler. Auch LIV Golf Star Dustin Johnson parkte schlaggleich mit Scheffler auf der Verfolgerposition hinter DeChambeau ein.
Die deutschen Spieler Stephan Jäger und Yannik Paul starteten mit Runden von 72 (+2) und 76 (+6) in das Turnier.