Freitag, Jun 28, 2024
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StartBiz & PeopleDoppel-Power für den Golfsport

Doppel-Power für den Golfsport

Sie sind ein Ehepaar und im Golfbusiness ein echtes Powercouple. Die beiden Inhaber des bekannten "Golfstarshops" in Stockerau sind clever, smart, und dabei noch sympathisch. Mittlerweile betreiben sie weitere fünf Proshops in ganz Österreich, und auch sonst haben sie ihre Duftmarken im Golfmarkt hinterlassen. Ein Gespräch mit dem Unternehmer-Paar, das fast ein wenig staunend macht – so zielstrebig gehen die beiden auf ihrem Erfolgsweg voran.

Christoph Schwara könnte man auch „Mister Tee“ nennen, so erfolgreich hat er die Golfwelt mit seinen speziellen Tees bereichert, und das bereits seit dem Jahr 2002. Damals fiel ihm auf, dass die am Markt gebräuchlichen Holztees nach wenigen Schlägen kaputt gingen. Auch die einfachen Plastiktees verbogen sich gerne in allen Richtungen. Er entwickelte aus einem innovativen Material die Lignum Tees, die heutzutage die meist gebräuchlichen Tees für die Drives sind.

SimplyGOLF: Wie hast du diese Geschäftsidee in die Tat umgesetzt?

Christoph Schwara (CS): Ich dachte mir, es müsste doch ein Mittelding geben, das war die Grundidee. So habe ich mit einer Spritzguss-Firma in Polen die Lignum Tees entwickelt. Der Gamechanger waren dann noch die Distanzrillen, das hat bei den Spielern einen Wiederholungseffekt erzeugt. Es hilft einfach der Konstanz, wenn man das Tee immer bis auf den Millimeter gleich tief in den Boden stecken kann. Alle haben mir zuerst abgeraten. Tees aus einem stabilen Material würden zu lange halten und so würden sie selten nachgekauft. Das wäre kein Geschäft. Aber das ist eben nicht der Fall. Ich habe dran geglaubt, und so habe ich diese kleine Veränderung im Golfmarkt bewirkt.

Sehr bescheiden, wir würden sagen eine eher Große! Jedenfalls war es eine brillante Geschäftsidee, bis heute werden die Tees Jahr für Jahr millionenfach verkauft.

CS: Ja es ist ein Selbstläufer mittlerweile. Wir entwickeln natürlich immer neue Produkte wie das wasserdichte Lignum Safebag. Wir machen außerdem viel im Business-Logobereich. Also beispielsweise für Porsche und Mercedes machen wir fast alle Startgeschenke für deren Turnierserien. Das sind zum Teil jahrelange Kontakte, die es im Business erleichtern. Und mir fällt jedes Jahr etwas Neues ein. Erwähnen möchte ich hier beispielsweise das Magnetic Towel oder auch die wirklich sehr hochwertige Pitch-Gabel aus Holz.

Bleiben wir noch etwas in der Vergangenheit. Nach der Entwicklung der Tees hast du, zunächst mitten in Wien, 2004 einen Golfshop eröffnet und großteils Hardware verkauft.

CS: Ja genau. Dieser Laden wurde aber rasch zu klein und wir sind nach Stockerau übersiedelt. Als meine Frau Johanna 2013 mit eingestiegen ist, haben wir den Anteil an Fashion sukzessive erhöht. 2018 sind wir dann schließlich nur ein paar Hundert Meter weiter an den heutigen Standort gewechselt.

Johanna Schwara (JS): Ich habe aber zunächst im Grosshandel mitgearbeitet. Das war grundsätzlich recht spannend. Wir waren oft in Amerika auf Messen, und haben dort auch viel Golf gespielt. So habe ich gleich sehr viel inhaliert von der Golfwelt. Es ist immer noch der grösste Markt weltweit. Christoph wollte mich eher vom Shop fernhalten (lacht). Denn es ist ein Fass ohne Boden. Es passiert schon, dass man mal rein kommt und keine To do´s hat, aber denoch in Zeitnot gerät, weil so viel zu tun ist. Man könnte 24/7 arbeiten. Aber das enge Zusammenarbeiten war für uns auf Dauer nicht ideal und ich wollte einen eigenen Bereich haben. Und der Fashion Faktor im Golfsport war zu der Zeit allgemein etwas unterrepräsentiert, also hat es sich angeboten, dass ich mich im Modebereich des Golfstarshops mehr einbringe.

CS: Genau. Wir waren vorher zu 70 bis 80% Hardware-lastig. Johanna hat da über die letzten Jahre einen super Job gemacht. Textilien drehen sich einfach schneller. Weil wie oft braucht man schon neue Schläger im Gegensatz zu Polos und Co.

Ihr seid ein Ehepaar, habt eine 7-jährige Tochter, und im Golfbusiness mittlerweile ein kleines Imperium aufgebaut. Alles dreht sich bei euch um Golf. Die Frage drängt sich auf: Habt ihr euch auch beim Golf kennengelernt?

JS: Nein, Christoph war in einer meiner Vorführungen. Ich habe ja Gesang studiert, hab dann als Hobby oft und gerne Pop und Jazz gesungen. Und bei einem meiner öffentlichen Auftritte als Sängerin saß er damals im Publikum.

Ihr habt über 20 Mitarbeiter, der Golfstar-Shop in Stockerau wurde nach euren Vorstellungen gebaut, es sind große Lagerflächen und recht stylishe Büros dabei. Der Laden ist von der Fläche her einer der grössten in Österreich, top sortiert und bietet eine große Auswahl an Fashion Brands, Schläger, Bags und Zubehör, es gibt einen Outletbereich und eine Fitting-Area. Was braucht das Golferherz noch?

JS: Neu ist unsere Fittingtour. Wir haben festgestellt, dass die Leute auch gerne draußen unter Echtbedingungen fitten lassen. Da kannst du eine 90-minütige Einzelberatung buchen, musst nicht wie bei den üblichen Demotagen mit anderen Menschen die Zeit teilen. Das wird gut angenommen. Das Ganze möchte ich jetzt auch im Modebereich machen, also „private shopping“ bei uns, nach den Geschäftszeiten mit exklusiver und individueller Beratung.

Wie sieht der Blick in die Zukunft aus – wo soll es die nächsten Jahre hingehen?

JS: Es gibt einiges zu tun. Unsere Datenanalyse müssen wir verbessern, damit man gezielter einkaufen kann. Wir sind sehr schnell gewachsen, mittlerweile haben wir 5 Proshops: Tatzmannsdorf, Westendorf, Schönborn, Brunn am Gebirge und Atzenbrugg, und müssen uns daher noch besser organisieren. Unser Ziel ist es, den Kunden noch mehr zuzuhören. Daher gibt es viele Gespräche, unter anderem auch bei unseren Events, aber auch im Alltag, aus denen wir lernen. Die Zukunft? Wir setzen weiter auf Qualität, Individualität, Beratung und familiäre Atmosphäre und wollen auf jeden Fall noch besser werden.

CS: Wir wollen die Qualität im Store, aber auch im Hintergrund laufend verbessern. Wir stellen auch auf ein neues Ordersystem um und es wird mehr automatisiert. Es wird viel in eine guten Online Auftritt investiert. Der Kunde bekommt sofort die Info, wo und wann kommt die Lieferung. Außerdem planen wir auch im Süden Wiens einen Standort. Es tut sich also sehr viel – wir sind zuversichtlich, dass wir weiter wachsen und, auch dank unseres tollen Teams und dank unserer treuen Kunden noch einige gute Jahre vor uns haben.

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