Dienstag, Juni 17, 2025
StartBiz & PeopleGolfmanager Franz Wittmann jun. im Porträt

Golfmanager Franz Wittmann jun. im Porträt

Franz Wittmann – ein Name der in Österreich einen guten Klang hat. Auch der Sohn des zigfachen Staatsmeisters und Rallyelegende Franz Wittman Senior war erfolgreicher Profi-Rallyepilot. Daneben übt der 41-Jährige noch weitere Extremsportarten aus wie Fallschirmspringen, Paragliden oder Kitesurfen. Bei dem Mann ist also immer Action angesagt. Beim Golfclub Schladming steht er seit über acht Jahren an der Spitze. Und hier findet in knapp zwei Wochen ein großes internationales Turnier statt. Also auch wieder jede Menge Action für Franz Wittmann jun.

Das Sprichwort „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ hat im Falle der Wittmanns seine Berechtigung. Der Vater ist ehemaliger ÖGV-Präsident und Besitzer des Golfclubs Adamstal seit über 30 Jahren. Der Sohn arbeitete schon in jungen Jahren im Marketing mit. Ihm war klar, dass er irgendwann ganz ins Golfmanagement einsteigen wird. Als mit dem Golfclub in Schladming die zweite Anlage ins Firmenportfolio übernommen wird, war es soweit. Seit 2016 managt Franz Junior nun die Geschicke des Clubs, und kann sich dabei auf ein erfahrenes Team mit den Damen im Sekretariat und der Greenkeeper-Crew verlassen, wie er selbst sagt. Er tue sein Bestes, um Mitgliedern und Gästen ein unvergessliches Erlebnis am Platz zu bescheren.

Wir treffen ihn am Rande eines Einladungsturniers der 30. GBV-Meisterschaften, wie immer perfekt organisiert von Wolfgang Pfeil, der abends nach der Siegerehrung noch mit Franz Wittmann jun. ein positives Fazit zieht. Kein Wunder, der Leading Course in Schladming zeigte sich am Wochenende von seiner besten Seite, das Wetter war herrlich, und so stand einem Golferlebnis der Extraklasse nichts im Weg.

Eine umso größere Aufgabe steht dem 42-jährigen Clubmanager Franz Wittmann jun. jedoch erst noch bevor. Von 3. bis 6. Juli wird in Schladming erstmals ein Turnier der internationalen Hotelplanner Tour (vormals Challenge Tour) ausgetragen. Heimische Profis wie Maxi Steinlechner, Lukas Nemecz, Niklar Regner und Timon Baltl und weitere Topspieler aus Europa werden teilnehmen, gilt diese Tour doch als Eintrittskarte zum Ticket für die DP World Tour.

Anlass für SimplyGOLF zu einem „Behind the Scenes“-Gespräch über die vielen organisatorischen Aufgaben, die Franz Wittmann seit Monaten begleiten, und die wohl bis zur letzten Sekunde des Events anhalten werden. Persönliches Zeitmanagement ist ohnehin gefragt, schließlich gilt es den Alltag als Geschäftsführer der Anlage zu managen, und seit 1,5 Jahren ist Franz Wittmann auch Vater eines Sohnes. Viel zu tun also!

SimplyGolf: Wie kam es dazu, dass das Hotelplanner-Turnier „Interwetten Open“ in Schladming ausgetragen wird?

Franz Wittmann junior: Wir haben natürlich durch die Euram Open in Adamstal Erfahrung mit so großen Turnieren, aber nach dem Rückzug des Hauptsponsors im letzten Jahr haben wir überlegt, ob wir weitermachen. Letztendlich hatten wir Ende Februar nur eine Woche Zeit, um zu entscheiden, ob wir es machen oder nicht. Dann ging die Suche nach einem Hauptsponsor und weiteren Finanzierungsmöglichkeiten los, mit Unterstützung des ÖGV. Ein Organisations-Team ging sofort an die Arbeit. Wir wollen natürlich auch das spezielle unseres Platzes herausstreichen, das spezielle an der Lage nahe dem Dachstein, zusammen mit dem Land Steiermark. Wir haben hier eine geile Gegend, die auch im Sommer attraktiv ist, nicht nur im Winter für Skifahrer. Jetzt haben wir eben damit eine Großveranstaltung im Sommer. Wir haben eine tolle Infrastruktur mit Hotels und allem, was so ein Event erfordert.

SG: War es schwierig, einen neuen Naming Sponsor zu finden?

FW: Mit dem Eigentümer der Firma Interwetten verbindet mich eine langjährige Freundschaft, aber das ist natürlich kein Garant dafür. Ich war froh, das Interwetten mit eingestiegen ist. Interwetten war auch ausschlaggebend dafür, dass wir das Event statt nach Adamstal nach Schladming gebracht haben.

SG: Nicht nur die Sponsoren gilt es zufrieden zu stellen, sondern ein großes Golfevent auf die Beine zu stellen, ist viel Arbeit und Stress, oder?

FW: Am 25. Juni machen wir zu den „Interwetten Open“ eine Pressekonferenz, oben am Dachstein. Die gilt es jetzt, umsichtig zu organisieren. Aber klar, es gibt 1000 Punkte wo man in der Organisation ansetzen muss. Das Pro-Am beschäftigt uns noch, oder wo bringen wir die Spieler und Crew unter, die Infrastruktur am Platz, die besondere Greenkeeping-Vorbereitung – so eine Event-Logistik hat seine eigenen Regeln.

SG: Du bist erfahrener Clubmanager, hast davor ein Sport- und Eventmarketingstudium absolviert. Was ist das Schwierigste an diesem aktuellen Vorhaben?

FW: Wir waren nicht ausfinanziert, als wir losgelegt haben. Da geht’s also um Sponsorengelder, auch eine Förderung des Landes Steiermark muss aufgestellt werden. Es ist schon toll, wenn die Politik was macht, auch für unsere jungen österreichischen Spieler. Die letzten Nächte habe ich nicht schlafen können, aber schön langsam glaube ich, dass alles funktionieren wird. Ich hoffe, dass es eine tolle Veranstaltung wird. Aber ich muss noch Gas geben die verbleibende Zeit.

SG: Du warst letztens in Altentann anlässlich der Austrian Alpine Open. Hast du dir was hinter den Kulissen abgeschaut?

FW: Ja, das habe ich. Die eine oder andere Sache. Ich habe mir Punkte notiert, was ich mir abschauen kann, oder auch besser machen kann.

SG: Zurück zu eurem Platz. Landschaftlich schön eingebettet und auf 750 m gelegen, gehört der Platz zu den Leading Golf Courses. Was ist so besonders an ihm, dass er auch der „Pebble Beach der Alpen“ genannt wird?

FW: Sechs Par 3-Bahnen, 14 mal kommt Wasser im Spiel und das spezielle Layout, da weht einfach ein Hauch von Florida über der Anlage. Der deutsche Profi-Golfer Bernhard Langer, der unseren Platz designt hat, wollte einen Championship-Course kreieren, der für Handicap-Spieler aller Klassen unvergesslich bleibt. Und das ist ihm gelungen. Der Platz vermittelt ein angenehmes, faires Spielerlebnis. Vor allem, wenn man die ersten sieben Löcher hinter sich hat. Auf den zweiten Neun wird der Platz kniffliger, weil die Distanzen länger sind. Und wir sind hundefreundlich. Das war eines der ersten Dinge, die ich geändert habe, als ich das Management übernommen habe. Damals nicht ganz ohne Grund: meine weiße Schäferhündin Akira, leider gibt es sie nicht mehr, wollte ich schließlich auf meinen privaten Runden gerne mitnehmen.

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