Callaway präsentierte dieser Tage die Odyssey Ai-One und Ai-One Milled Putter. SimplyGOLF gibt Einblicke in das Konzept, das hinter der Ai-One Technologie steckt und berichtet über die eigenen Erfahrungen mit den fortschrittlichen Puttern von Callaway.
Ai-One Putter für Rahm und Burns
Wenn Profigolfer ihr Equipment wechseln, bleibt das selten im Verborgenen. Masters Champion Jon Rahm sorgte bereits bei der PGA Championship im September für reges Medieninteresse, als er mit einem Prototypen des Ai-One das wichtige Turnier in Wentworth bestritt. Insbesondere Putter werden von den erfolgreichen Top-Stars nicht oft durch neue Modelle ersetzt. Doch nicht nur Rahm tauschte die revolutionäre Neuentwicklung von Odyssey gegen bewährtes Material aus. Auch PGA Tour Star und US Ryder Cup Spieler Sam Burns wechselte heuer erstmals seit seinem PGA Tour Debüt 2017 sein Arbeitsgerät für die Grüns. Er kam gar zum wichtigen Saisonfinale der PGA Tour Championship mit einem Odyssey Ai-One Prototypen. Burns gilt als hervorragender Putter, der regelmäßig die Top 10 Ränge in der Strokes Gained Putting Statistik der PGA Tour belegt. Was bewegte die Spitzenspieler zum Putterwechsel?
Die Technologien der Odyssey Ai-One Putter
Die Odyssey Ai-One Putter und auch die Ai-One Milled Putter verfügen über Inserts, die mittels Künstlicher Intelligenz entwickelt wurden. Diese Inserts minimieren laut Callaway nachweislich den Geschwindigkeits- und damit den Längenverlust bei nicht mittig getroffenen Putts.
Welche Vorteile hat das Ai-One Konzept für Profis und Hobbygolfer?
Die Geschwindigkeits- und Längenkontrolle spielt bei langen Putts die Hauptrolle. Callaway legt bei der Odyssey Ai-One Präsentation dar, dass PGA Tour Profis laut Statistik nach einem Green-in-Regulation-Treffer eine durchschnittliche Puttlänge von ca. 10 Metern für den ersten Putt vor sich haben. Aus dieser Distanz ist außerdem die Wahrscheinlichkeit eines Dreiputts größer als die eines Einputts. Was für Profis gilt, betrifft Amateure mindestens ebenso stark: Aus einer Entfernung von 10 Metern gilt es, Dreiputts zu vermeiden. Distanzkontrolle ist bei diesen Putts essenziell. Das erklärte uns auch PGA Professional Paul Dyer bei unserem Besuch in seiner Golf Academy am Timmendorfer Strand.
Weder Tourpros noch Amateure treffen jeden Putt exakt mittig. Deshalb kann durch einen größeren Sweetspot ein Geschwindigkeits- und Längenverlust vermieden werden, so dass auch außermittig getroffene Bälle aus größeren Entfernungen dennoch dicht am Loch liegen bleiben.
Odyssey Ai-One – SimplyGOLF testet in Green Eagle
Testpersonen:
Golferin, Handicap 6, schneller Putting Stroke mit Bogen und Rotation
Golfer, Handicap 12, langsamer, gerader Stroke mit minimalem Bogen
Wir haben insgesamt fünf Modelle der Odyssey Ai-One und Ai-One Milled Putter auf den Puttinggrüns der Übungsbereiche der Green Eagle Golf Courses getestet. Die Golfanlage in Winsen nahe Hamburg, Austragungsort der Porsche European Open der DP World Tour, verfügt über die größte Driving Range Norddeutschlands. Sie bietet Golfern ganzjährig hervorragende Trainingsbedingungen. Die Übungsgrün präsentierten sich auch bei nasskaltem typisch norddeutschem Wetter Ende Oktober in einem sehr guten Zustand.
Neben Standardreihen von kurzen Putts, bei denen wir keine signifikanten Unterschiede in der Performance feststellten, haben wir den Schwerpunkt des Puttertests auf die 10-Meter-Entfernung gelegt. Das Ziel sollte ein sicherer Zweiputt aus dieser Distanz sein. Unser Zielkreis für die 10-Meter-Putts hatte daher einen 0,9 Meter Radius, denn die Wahrscheinlichkeit, den Putt aus dieser kurzen Distanz zu lochen, liegt auf der PGA Tour bei über 99%.
Wir haben fünf Putter getestet, zwei Modelle der Ai-One Serie und drei Ai-One Milled Putter.
Odyssey Ai-One Putter im Test
Ai-One #1 CH: Traditionelles Blade-Design mit viel Toe-Hang, geeignet für einen Putting Stroke mit Bogen und Schlagflächenrotation
Ai-One #7 S: Mallet-Putter mit Toe-Hang, moderner Klassiker mit einem besonderen Design, kurzes, schräges Hosel sorgt für einen deutlichen Toe Hang, der sich für Schläge mit mehr Schlagflächendrehung und Bogen eignet
Odyssey Ai-One Milled Putter im Test
Ai-One Milled Two T: Traditionelles Blade-Design mit viel Toe-Hang, geeignet für einen Putting Stroke mit Bogen und Schlagflächenrotation
Ai-One Milled Seven T DB: eine aktualisierte Mallet-Version des ikonischen Designs mit einem Double Bend-Schaft, center-balanced, eignet sich am besten für einen geraderen Putting Stroke und Schläge mit minimalem Bogen und minimaler Schlagflächendrehung
Ai-One Milled Eight T: Mallet-Putter, ein abgerundeter progressiver Putter der einen moderaten Toe Hang bietet und sich am besten für einen Puttstil mit moderatem Bogen und Schlagflächenrotation eignet.
10-Meter-Putts – die Ergebnisse
Performance
Alle getesteten Ai-One und Ai-One Milled Putter haben im Durchschnitt bei den langen Putts besser performt als unsere eigenen, vertrauten Putter. Zwischen Ai-One und Ai-One Milled stellten wir keine Unterschiede bei der Distanzkontrolle fest. Sowohl mit den Blade- als auch mit den Mallet-Versionen hatten wir jeweils eine sehr gute Längenkontrolle und kaum bis gar keinen Distanzverlust bei nicht mittig getroffenen Putts.
Optik, Klang und Gefühl
Alle fünf Testmodelle haben uns sehr gut gefallen. Beide Serien liefern ein softes und gleichzeitig solides Gefühl und einen angenehmen Klang im Treffmoment. Bei den breiteren Mallet-Puttern fiel uns die Richtungskontrolle am leichtesten. Hervorzuheben ist hier das Modell Seven sowohl in der Ai-One als auch in der Ai-One Milled Version. Die Form und die Optik sind unserer Meinung nach die perfekte Ausrichtungshilfe und liefern eine sehr gute Richtungskontrolle. Je nach Putting Stroke kann man hier zwischen Toe-Hang oder center-balanced wählen. Als exzellenter Performer erwies sich außerdem der Ai-One Milled Eight T, der uns in der Ansprechposition erst auf den zweiten Blick zusagte. Der Putter lieferte die besten Ergebnisse und überzeugte sowohl bei der Längen- als auch bei der Richtungskontrolle.
Ai-One und Ai-One Milled – unsere Favoriten
Platz 1
Ai-One #7 S (Putting Stroke mit viel Bogen) und Ai-One Milled Seven T DB (gerader Putting Stroke): Ausgezeichnete Performance, optimales Design für die Ausrichtung
Platz 2
Ai-One Milled Eight T: bester Performer bei beiden Testern, Optik in der Ansprechposition für uns etwas gewöhnungsbedürftig
Seven – die unterschiedlichen Varianten des beliebten Designs
Den Ai-One #7 gibt es neben der S-Version auch als CH-Variante. Sie hat weniger Toe Hang. Das center-balanced #7 DB Modell wird ab Februar 2024 erhältlich sein.
Der Ai-One Milled Seven T ist zusätzlich zur face-balanced DB-Variante in einer CH-Option mit leichtem Toe Hang erhältlich.