Am packenden Finaltag der Open Championship in Royal Troon setzte sich Xander Schauffele (USA) auf den Back-Nine von der Konkurrenz ab und spielte eine der besten Runde seines Lebens. Mit einer beeindruckenden Serie von vier Birdies in sechs Löchern auf den tückischen Back Nine von Troon distanzierte sich der 30-Jährige vom Rest des Feldes und war von da an uneinholbar.
Mit einem Gesamtergebnis von 275 Schlägen, neun unter Par, und einem Vorsprung von zwei Schlägen auf Justin Rose (ENG) und Billy Horschel (USA), der als Führender in den FInaltag ging, sicherte sich Schauffele den Sieg. Die beiden Verfolger konnten nur applaudieren, als Schauffele ihnen mit einer grandiosen 65er-Schlussrunde den Titel vor der Nase wegschnappte.
Der schönste Spaziergang im Golf für Xander Schauffele
Als Xander Schauffele die 18. Bahn entlangging, genoss er den schönsten Spaziergang im Golfsport mit einer souveränen Führung. Nach seinem Erfolg bei der PGA Championship im Mai hat Schauffele nun zwei Major-Titel in nur drei Monaten gewonnen. Der amtierende Olympiasieger hat sich als Mann für die großen Anlässe etabliert – und es gibt keinen größeren Anlass als die Open.
Vor dem Finaltag bereitete sich Schauffele ganz speziell vor, indem er sich das epische Duell zwischen Henrik Stenson und Phil Mickelson von 2016 noch einmal anschaute.
Was dann geschah, war ebenso dramatisch – ein Schlagabtausch zwischen den besten Spielern der Welt. Doch am Ende stand Schauffele mit dem Claret Jug in den Händen. „Als Kind träumt man davon“, sagte er. „Es ist surreal. Es ist ein wahr gewordener Traum.“
SIMPLYGOOD 2 KNOW
Das schwierigste Loch der vierten Runde war das Par-4-Loch 10 mit einem Schlagdurchschnitt von 4,525. Es gab drei Birdies (Jorge Campillo, Shubhankar Sharma und Byeong Hun An), 37 Pars, 35 Bogeys und fünf Doppel-Bogeys.
Ein spannender Sonntag
Am Sonntag wechselte die Führung bei den 152. Open ständig. Horschel startete mit einem Schlag Vorsprung, doch Rose zog schnell gleich. Die Zuschauer feuerten Rose an, der nach einem Birdie an der 2. Bahn mit Horschel gleichzog. Doch Horschel antwortete prompt und setzte den Ton für den Tag.
In der entscheidenden Phase des Turniers setzten sich schließlich drei Spieler ab. Scottie Scheffler fiel mit einem Doppelbogey auf der 9 zurück, während Horschel und Russell Henley mit dem Tempo von Thriston Lawrence, der eine brillante Runde spielte, nicht mithalten konnten. Rose und Schauffele zogen gleich und lieferten sich ein spannendes Duell.
Schauffeles herausragende Leistung auf den Back Nine von Troon war entscheidend. Mit Birdies auf der 11, 13 und 14 sowie einem fabelhaften Up-and-Down auf der 16 sicherte er sich den Titel. Trotz tapferer Bemühungen konnte Rose nicht mehr aufholen und beendete das Turnier als geteilter Zweiter, zusammen mit Horschel.
Mit seinem Sieg bei den Open hat Xander Schauffele sich einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert. „Es ist immer eine besondere Reise, hierher zu kommen“, sagte Schauffele. „Der Wind, der Regen, die Fans, die tiefen Bunker – das ist etwas, das ich immer genieße und das mir wahrscheinlich geholfen hat, dieses Turnier zu gewinnen.“
Silber für Calum Scott
Neben Schauffele stand auch Calum Scott im Rampenlicht. Der schottische Spieler gewann die Silbermedaille für den besten Amateur und konnte seine Emotionen nur schwer in Zaum halten, als er die 18. Bahn entlangging. „Die Unterstützung war großartig“, so Scott. „Auf den letzten 100 Metern wurde ich ziemlich emotional.“
Versöhnliches Ende für Straka (AUT)
Österreichs Nummer 1 Sepp Straka beendet seine dritten Open auf Rang 22. Mit einer Par-Runde (71, gesamt 4 über Par) beschließt Straka das Kapitel Links-Golf und wird sich nun auf die olympischen Spiele vorbereiten.
Marcel Siem (GER) und Alex Cjeka (GER) landen mit gesamt 14 bzw 15 über Par im geschlagenen Feld.