Das Ende der 300 Meter langen Driving Range wurde mit einem Zaun abgesichert, um den dahinter liegenden 12. Abschlag vor Bryson DeChambeaus Monsterdrives zu schützen. Bereits im Vorjahr hämmerten DeChambeau und ein paar seiner Kollegen ihre Drives beim Warm Up vereinzelt hinter die Range. Dieses Jahr verspricht Bryson, noch einen drauf zu setzen.
Er werde mit einem Driver mit sehr niedrigem Loft antreten, hat er bereits angekündigt und dadurch Baumaßnahmen in Gang gebracht. Bei dem Driver, den Bryson im Gepäck haben wird, handelt es sich um das brandneue Cobra LTDxLS Modell, das mit ihm und für ihn entwickelt wurde.
Schon im November letzten Jahres experimentierte er gemeinsam mit Kyle Berkshire mit seinem neu entwickelten Arbeitsgerät und kam damit „locker“, wie er betonte, auf 200 Meilen Ball speed. Bei einem Cobra Event im Dezember knackte er dann mit dem Prototyp, um den Cobra bis zu seinem Release ein großes Geheimnis gemacht hatte, die magische 220er Grenze und erreichte eine Ballgeschwindigkeit von 221,5 Meilen – persönliche Bestleistung. Kein Wunder also, dass diese Werte mancherorts zu notwendigen Baumaßnahmen führen.
Der Longhitter, dessen Abschläge 2021 auf der PGA Tour durchschnittlich, man ist geneigt zu sagen „nur“ 323,7 Yards maßen, hat mittlerweile nicht nur in Long Drive Events die 400 Yards Marke geknackt und will dies anscheinend zukünftig auch auf den Fairways der Touren zur Gewohnheit werden lassen.
Beim Saudi International im Februar können sich die Zuschauer auf spektakuläre Abschläge freuen. Bryson DeChambeau mag den Royal Greens Golf & Country Club Kurs, nicht zuletzt, weil er seinem Spiel entgegenkomme, wie er sagt. Laut Bryson ist es ein geeigneter Platz, um vom Tee Vollgas zu geben.
Den Organisatoren des Turniers scheint das zu gefallen und der Turnierdirektor Mike Oliver äußerte sich begeistert: „Was Bryson für den Golfsport getan hat, ist unglaublich, insbesondere durch seine Länge vom Tee. Das lockt die Fans an und löst Begeisterung aus, wann immer er an den Abschlag geht.“
Saudi International Golf: Kontroverser Event
Doch nicht nur auf Bryson DeChambeau können sich die Turnierverantwortlichen und Zuschauer freuen. Obwohl zeitgleich das traditionelle AT & T Pebble Beach Pro Am und die Ras Al Khaima Classic(DP World Tour) stattfindet, zieht es viele Stars der PGA und DP World Tour im Februar nach Saudi-Arabien.
Dies hatte schon lange vorher für kontroverse Diskussionen gesorgt und zu ungewöhnlichen Maßnahmen seitens der PGA Tour geführt. Zwischendurch gab es seitens der PGA Tour und auch der DP World Tour Androhung von Sanktionen. Mittlerweile ist alles wieder unter die Grüns des Royal Greens Golf & Country Club gekehrt.
Titelverteidiger Dustin Johnson ist ebenso am Start wie Phil Mickelson, Patrick Reed, Cameron Smith, Matthew Wolff, Tony Finau, Marc Leishman und viele andere Superstars der PGA Tour. Aus europäischer Sicht sind Sergio Garcia, Tommy Fleetwood, Lee Westwood oder auch Ian Poulter die großen Namen.
Das Turnier zählt zu Asian Tour und wurde gegenüber 2021 um 1,5 Mio Dollar auf 5 Millionen Dollar Preisgeld aufgestockt. Dass Startgelder ebenfalls im Spiel sind, davon darf man ausgehen. Das Thema „Menschenrechte“ wischt etwa der Open Champ Shane Lowry folgendermaßen vom Tisch: „Ich bin kein Politiker, ich bin Profigolfer“
Saudi International Golf: King Abdullha Economic City
Der Austragungsort Royal Greens Golf & Country Club liegt in einer Art Stadtstaat namens King Abdullah City, nördlich von Dschidda und nicht weit von den heiligen Orten Mekka und Median. Die King Abdullah Economic City ist ein Entwicklungsprojekt der Saudis in jeglicher Hinsicht: Hier arbeiten Männer und Frauen zusammen, anders als im Rest des Landes und hier soll die Vision eines modernen Saudi-Arabien umgesetzt werden.
Noch bis 2021 benötigte man einen Pass, um in die KAEC – so die Abkürzung – zu kommen. Die Greenfee-Preise des Royal Greens Golf & Country Club belaufen sich auf umgerechnet 150 Euro.
Saudi International
Dotation: 5 Mio Dollar
3.-6. Februar 2022
Royal Greens Golf & Country Club
KAEC, Saudi Arabien