Freitag, Nov 22, 2024
StartSportRob Labritz, oder wie ein Golflehrer die PGA Tour Champions Quali gewinnt

Rob Labritz, oder wie ein Golflehrer die PGA Tour Champions Quali gewinnt

Der Sieg von Rob Labritz beim finalen Qualifikationsturnier für die PGA Tour Champions, der nordamerikanischen Turnierserie für Profigolfer ab dem Alter von 50 Jahren, ist so eine Geschichte. Im TPC Tampa Bay wurde Labritz mit drei Schlägen Vorsprung Erster vor den keineswegs Unbekannten Thongchai Jaidee und David Branshaw und sicherte sich damit die begehrte Tourkarte für die Saison 2022.

Labritz, ein Club Professional, der seit seinem 19. Lebensjahr hauptberuflich als Golflehrer arbeitet, konnte namhafte Professionals und Tour Sieger, Vollzeitspieler wie Harrison Frazar, Frank Lickliter und Ken Duke hinter sich lassen.

Es waren hochemotionale Momente, die die Zuschauer am Finaltag am 18. Grün erleben durften. Labritz schien nach seinem Sieg völlig überwältigt, ließ seinen Emotionen freien Lauf und brach in Tränen aus.

Er habe immer viel Golf gespielt und so viel wie möglich trainiert, sagte er. Doch seine Arbeit als Golflehrer habe stets an erster Stelle gestanden. Er sei ein Teilzeitspieler, der sich als Teaching Pro hauptsächlich um seinen Golfclub und dessen Mitglieder kümmern müsse.

Irgendwie hat er es geschafft, sein Spiel über die Jahre auf hohem Niveau zu halten, nebenbei Turniergolf zu spielen und sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Labritz, der als Club Professional im GlenArbor Golf Club in Bedford Hills, New York arbeitet, war nicht wie Phoenix aus der Asche gestiegen. Er konnte schon in der Vorbereitung einige regionale Turniere gewinnen und hatte sich unter anderem in der Vergangenheit bereits acht Mal für die PGA Championship qualifizierten können, bei der er zweimal den niedrigsten Score aller Club Professionals erzielte. Der Teaching Pro, der im Mai diesen Jahres seinen 50. Geburtstag feierte, dominierte seinen ersten Versuch, auf die Senioren Profitour zu gelangen, von Anfang an und beendete das Turnier eindrucksvoll mit einer 64er Runde und einem Gesamtergebnis von -17 unter Par.

„Hierfür habe ich mein ganzes Leben gearbeitet“, resümierte Labritz nach seinem denkwürdigen Sieg. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen für den Club Professional, der sich nun darauf freut, nach langer Zeit endlich seinem Golfspiel höchste Priorität einräumen zu können.

Doch wenn im Sport Träume wahr werden, zerplatzen gleichzeitig nicht weit entfernt eben solche. Wo ein Gewinner ist, ist ein Verlierer ganz nah.

Nur fünf Vollzeit Spielberechtigungen wurden am Tag der Final Stage der PGA Tour Champions Qualifikation vergeben. Der undankbare sechste Platz ging mit einem Schlag Rückstand an Alan Morin, der vor Beginn der Finalrunde noch unter den ersten fünf rangierte. Morin gratulierte Labritz als einer der ersten mit den Worten „Ich bin stolz auf dich“.

Alan Morin verpasst die Tourkarte für die Championstour knapp. (Photo by Cliff Hawkins/Getty Images)

Der sichtlich niedergeschlagene und enttäuschte Morin konnte die Leistung von Labritz unter der ewigen Doppelbelastung von Lehren und Spielen und der Schwierigkeit sein eigenes Spiel dabei auf höchstem Niveau zu halten, wohl mit am besten ermessen. Er ist ebenfalls ein Club Professional, dessen Geschichte von einer möglichen Qualifikation für die lukrative Tour in diesem Jahr jedoch nicht gut ausging und der seinen Traum von der Profikarriere bis auf weiteres weiter träumen muss.

Die fünf besten Top-Platziertenn erhielten volle Tourkarten für die PGA Tour Champions-Saison 2022. Unter den anderen vier Qualifikanten war Roger Rowland, ein 54-jähriger Profi aus Jacksonville, Florida. Rowland spielte nie auf der PGA Tour und spielt zuletzt die Korn Ferry Tour vor 20 Jahren. Er hat seit 2018 fünf Starts auf der Championstour, mit einem T-43 als bestem Finish.

Auch der ehemalige PGA Tour-Spieler David Branshaw, 52, und der Thailänder Thongchai Jadee, der aufgrund der COVID-19-Pandemie in die Q School zurückkehren musste, nachdem er 2020-21 nur mit einer eingeschränkten Spielberechtigung angetreten war, erspielten sich volle Tourkarten. Tom Gillis, 53, wurde mit acht Jahren allein Fünfter.

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