Freitag, Nov 22, 2024
StartSportPorsche European Open: McEvoy gewinnt, Schwab auf Platz 7

Porsche European Open: McEvoy gewinnt, Schwab auf Platz 7

Außenseitersieg bei der Porsche European Open 2018: Nach vier Runden auf dem Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses setzte sich in einem hochklassigen Teilnehmerfeld der Engländer Richard McEvoy durch. Der 39-jährige hatte sich erst in der Woche zuvor durch einen Sieg auf der zweitklassigen Challenge Tour für das Turnier qualifiziert. Es ist sein erster Triumph auf der European Tour im 285. Anlauf. Mit einem Gesamtergebnis von 277 Schlägen (11 unter Par) verwies er den deutschen Amateur Allen John, den Schweden Christofer Blomstrand und den Italiener Renato Paratore mit jeweils 278 Schlägen auf den geteilten zweiten Platz.

Matthias Schwab kämpft von Beginn an mit ungenauen Schlägen und verliert Loch um Loch den Kontakt zu Spitze. Am Ende meinte er: „Heute ist nicht so gut gelaufen. Meine Schläge waren zwar nicht alle sehr gut, aber ich hatte ständig mit schlechten Lagen zu kämpfen.“ Negativer Höhepunkt waren einerseits eine Lage im Bunker, wo Schwab sich beinahe selbst trifft und ein abgebrochenes Eisen auf Loch 15, wo Schwab seinen Ball an einem Baum liegen wiederfand. „Alles in allem war das Turnier aber ok. Die 2 Runden mit Patrick Reed, das ganze Drumherum mit TV und so weiter bringt wieder viel Erfahrung.“ Und auch Preisgeld: 65.000 Euro kassiert Schwab für Platz 7 und dürfte damit seine Tourkarte für 2019 schon ziemlich sicher in der Tasche haben.

Porsche European Open: Die Stars straucheln am Finaltag

Am Schlusstag säumten nochmals 14.300 Zuschauer (insgesamt 39.000) die Fairways. Sie sahen, wie sich ein Top-Star nach dem anderen aus dem Rennen spielte. Paul Casey (-8, England) wurde geteilter Siebter, der Südafrikaner Charl Schwartzel (-7) zusammen mit Masters-Champion Patrick Reed (USA) geteilter Neunter. Bryson DeChambeau (USA), der als Führender in die Schlussrunde gegangen war, blieb am heutigen Tag sechs über Par und beendete das Turnier sichtlich enttäuscht auf dem geteilten 13. Platz.

„Wir haben faszinierendes Golf gesehen vor einer tollen Kulisse. Die Porsche European Open haben sich fest etabliert. Sie bieten ein attraktives Gesamtpaket mit Top-Sport auf einem außergewöhnlichen Platz und einem intensiven Markenerlebnis. Dies bestätigen uns auch die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kunden. Insofern blicken wir schon jetzt voller Vorfreude auf das Turnier 2019“, sagt Andreas Haffner, der als Mitglied des Vorstands der Porsche AG die Siegertrophäe an Richard McEvoy überreichte.

Die Porsche European Open 2019 finden vom 5. bis 8. September statt. Dies hat Turnierdirektor Dominik Senn bestätigt. Das Turnier nutzt damit die veränderte Zeitschiene der European Tour sowie der US PGA Tour. Der neue Termin bietet erweiterte Möglichkeiten für die Einladung von Top-Spielern, weil das FedEx-Cup-Finale der amerikanischen Turnierserie künftig bereits im August gespielt wird. Senn: „Ungeachtet dessen werden wir unser Konzept weiterverfolgen, ein hohes sportliches Niveau zu erreichen mit einem Mix aus Spitzenspielern diesseits und jenseits des Atlantiks sowie jungen Nachwuchsakteuren.“

Im 40. Jahr ihres Bestehens hat die European Open wieder zahlreiche Geschichten geschrieben. Der über drei Runden extrem souveräne Auftritt des österreichischen Jungprofis Matthias Schwab, der das komplette Wochenende an der Seite von Patrick Reed und damit vor großer Kulisse spielen durfte. Oder der überragende Start von Lokalmatador Benedict Staben (Hittfeld), der sich am ersten Tag mit einer 67 sogar in die Top Ten spielte. Überhaupt zeigten die deutschen Spieler eine gute Vorstellung. Sieben schafften den Cut, mehr als jemals zuvor.

„Ich habe das im Profi-Golf noch nie erlebt – und ich habe sie alle gesehen. Allen nimmt mit seinen Drives Hindernisse einfach aus dem Rennen, die für jeden anderen Profi schon alleine optisch eine Herausforderung darstellen.
Peter Hanson (SWE) über John Allen (D)

Die schönste Geschichte aber schrieb Amateur Allen John aus Ludwigshafen am Rhein. Der 30-jährige, der in der ersten Bundesliga für die Herrenmannschaft des Golf Club St. Leon-Rot e.V. aufteet, hat im vergangenen Jahr im türkischen Samsun bei den Olympischen Spielen der Gehörgeschädigten die Goldmedaille im Golf gewonnen. Und jetzt zeigte er bei seinem Abstecher in die erste europäische Profi-Turnierserie, dass er auch mit den Top-Spielern der European Tour mithalten kann. Besonders beeindruckt zeigte sich der ehemalige Ryder-Cup-Sieger Peter Hanson (Schweden) von der enormen Länge im Spiel des Badeners: „Ich habe das im Profi-Golf noch nie erlebt – und ich habe sie alle gesehen. Allen nimmt mit seinen Drives Hindernisse einfach aus dem Rennen, die für jeden anderen Profi schon alleine optisch eine Herausforderung darstellen.“

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PORSCHE EUROPEAN OPEN: Runde 3

Er ist die Überraschung der ersten drei Tage bei der Porsche European Open: Matthias Schwab, 23-jähriger Profi-Golfer aus dem eigentlich vor allem als Wintersportort bekannten Schladming zu Fuße des Dachstein-Massivs. Im vorletzten Flight war der Österreicher am Samstag gemeinsam mit Masters-Champion Patrick Reed (USA) auf dem Porsche Nord Course unterwegs und zeigte sich gänzlich unbeeindruckt. Zeitweise setzte sich Schwab sogar an die Spitze des Leaderboards, das Bryson DeChambeau (-12, USA) und Richard McEvoy (England) vor der Schlussrunde gemeinsam auf Platz 1 führt. Dahinter folgen auf dem geteilten dritten Rang Matthias Schwab (-11) und Patrick Reed (USA) sowie Paul Casey (-9, England) auf Platz 5.

Nach den tropischen Temperaturen der vergangenen Tage sorgten heftige Gewitter am Nachmittag des dritten Turniertages für eine knapp dreistündige Unterbrechung auf der Anlage der Green Eagles Golf Courses. Matthias Schwab nahm auch dies – wie die 7.900 Zuschauer – mit großer Gelassenheit. „Ich gehe mein Spiel mit Selbstvertrauen an, glaube an mich selbst und bewahre einen kühlen Kopf“, lässt er sich nicht ohne Grund auf der Homepage seines Hauptsponsors zitieren.

Und tatsächlich gibt es für ihn keinen Anlass, in Ehrfurcht etwa vor den Stars der US-PGA-Tour zu erstarren. Als Student an der renommierten amerikanischen Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, die ihn 2016 zum Athleten des Jahres kürte, hat er sich im College-Golf die nötige Wettkampfhärte geholt – unter anderem auch im direkten Duell mit einem gewissen Bryson DeChambeau. Zudem hat er seine Profi-Karriere von langer Hand geplant. So nahm er schon als 15-jähriger Amateur bei der Lyoness Open erstmals an einem Profi-Turnier teil und landete dort sensationell auf dem 32. Platz.

Seit einem Jahr ist er nun Profi. Dies ist umso beachtlicher, als er 2014 aufgrund einer Rückenverletzung elf Monate aussetzen musste. „In dieser Zeit habe ich nicht nur daran gezweifelt, dass es mit der Profilaufbahn was wird, sondern sogar daran, dass ich überhaupt jemals wieder normal Golf spielen kann“, erinnert sich Matthias Schwab. „Unterm Strich hat mir diese Phase aber geholfen, noch dankbarer für das zu sein, was ich machen kann.“

Zu seinen wesentlichen Stützen zählt Schwab seinen Vater, einen ehemaligen olympischen Bobfahrer, und seinen Bruder. Nicht minder wichtig ist Coach und Trainer-Legende Willi Hoffmann. Dieser hat vor mehr als drei Jahrzehnten bereits Deutschlands Vorzeige-Golfer Bernhard Langer in die Weltspitze geführt und betreut den Seriensieger der PGA Tour Champions bis zum heutigen Tag. Sicherlich ein gutes Omen für die weitere Zukunft des äußerst zielstrebigen und hochveranlagten Jungprofis aus dem Wintersportort.

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PORSCHE EUROPEAN OPEN – Runde 2

Bryson DeChambeau (-10, USA) führt das mit Top-Stars gespickte Leaderboard weiterhin an, vor den überraschend starken Matthias Schwab (Österreich) und Richard Mcevoy (beide -9, England) sowie Masters-Champion Patrick Reed (-8, USA). Der Berliner Philip Mejow (-6) liegt als bester Deutscher mit Paul Casey (England) auf dem 9. Platz. So jedenfalls schreiben es unsere Nachbarn. Ganz so überraschend ist es nicht, dass Matthias Schwab sich erneut ins Rampenlicht spielt:

Konstant gute Leistungen mit nur zwei kleinen Hick-Ups auf der Insel (Irland & Schottland) sind nicht hoch genug anzurechnen. Auch wenn Matthias Schwab einmal mehr seine Leistung ein wenig runterspielt: „Heute habe ich die Bälle gut getroffen, die Runde war sehr solide.“Tatsächlich zeigt Sky Schwab recht häufig und in keiner Situation scheint ein Bogey auch nur denkbar. Top-Golf auf höchstem Niveau. „Und auch das Putten ging sehr zufriedenstellend“, so Schwab in seiner klassischen Art. Als kleine „Belohnung“ geht es nun am Moving-Day im vorletzten Flight an der Seite von US-Masters-Champ Patrick Reed auf die Runde. Schwab: „Ich freu mich schon.“

Ryder Cup-Wildcard für Franzosen Alexander Levy?

Die Zusammenstellung des Flights war sicherlich kein Zufall: Alexander Levy (Frankreich), Gewinner der Porsche European Open 2016 und Vorjahreszweiter, spielte die ersten beiden Runden bei der diesjährigen European Open auf dem Porsche Nord Course mit Thomas Björn. Der 47-jährige Däne ist Kapitän des europäischen Ryder-Cup-Teams, das vom 28. bis 30. September 2018 nahe Paris auf das US-Team trifft. Und in dieser Funktion war es ihm wichtig, einen der heißen Wildcard-Aspiranten nochmals persönlich in Augenschein zu nehmen. Mit einer 68er Runde spielte Levy am heutigen Freitag vor 7.500 Zuschauern auf der Anlage der Green Eagles Golf Courses vier unter Par. Damit liegt er bei insgesamt sieben unter Par und hat als geteilter Siebter eine hervorragende Ausgangsposition fürs Wochenende.

„Golf spielen können sie alle“, weiß Björn, „aber ich muss vor allem einschätzen können, wie die Spieler in bestimmten Situationen funktionieren und am Ende die wählen, die das beste Team ergeben.“ Während die Teilnahme von Alexander Levy also weiter offen bleibt, schließt Björn mit Blick auf Martin Kaymer (Mettmann) selbst theoretische Chancen auf eine Wildcard aus. Björn: „Ich kenne ihn sehr gut und er ist ohne Zweifel einer der besten Profis der Welt, würde jedem Team hervorragend zu Gesicht stehen. Im Moment läuft es aber nicht rund, da er nach meiner Wahrnehmung zu sehr zwischen der European Tour und PGA Tour hängt und sich nicht entscheiden kann. Aber er ist clever genug, das für die Zukunft zu klären.“

Thomas Björn, selbst dreifacher Ryder-Cup-Sieger, wird im Übrigen am Wochenende bei den Porsche European Open nur noch zuschauen. Er verpasste den Cut. Kein Wunder, verbrachte Björn die vergangenen Monate doch vor allem damit, mögliche Team-Mitglieder zu beobachten und dafür um die Welt zu reisen. Für das eigene Spiel blieb da nur wenig Raum, „aber ich habe derzeit definitiv größere Themen, die mich beschäftigen“.

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PORSCHE EUROPEAN OPEN – Runde 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es war eine Hitzeschlacht – offizielle Höchsttemperatur auf dem Platz waren 35 Grad Celsius – am ersten Tag der Porsche European Open in Green Eagle Golf Courses. Viele Spieler, vor allem auf der Nachmittagsrunde hatten auf dem Porsche Nord Course doch mit den hohen Temperaturen zu kämpfen. So sind auf den vorderen Plätzen überwiegend Spieler zu finden, die am Vormittag gestartet waren. Die Poleposition von Bryson DeChambeau war nie gefährdet.

Der  Mann mit der charakteristischen Schiebermütze, lächelte nur über Temperaturen von mehr als 30 Grad und sprach von für ihn perfekten Bedingungen. Der hitzeerprobte Kalifornier bot eine überzeugende Vorstellung und setzte sich am Vormittag mit einer Runde von 66 Schlägen (-6) an die Spitze des Feldes. Bei den anschließenden Interviews wirkte er immer noch frisch und  ließ keinen Zweifel an seinen Zielen: „Ich freue mich schon auf die zweite Runde am Freitagnachmittag, wenn noch höhere Temperaturen zu erwarten sind, dann laufe auch ich warm!“

Nur einen Schlag mehr benötigten die drei Franzosen Mike Lorenzo-Vera, Joël Stalter und Romain Wattel. Beide hatten eine 67 (-5) notiert. Mit dem gleichen Ergebnis kam Lokalmatador Benedict Staben ins Clubhaus, der mit dieser Leistung für eine Überraschung sorgte. „Der Auftakt war sehr emotional und ich habe mich schwer getan, in mein Spiel zu finden. Nach der zweiten Bahn habe ich mir gedacht, warum bin ich hier, warum greife ich nicht an. Dass mir sofort danach auf der 3 ein Birdie gelungen ist, hat mich natürlich wahnsinnig motiviert.“

Nur einen Schlag dahinter klassiert sich Matthias Schwab mit einer 68er-Runde (-4) auf dem geteilten 6. Platz. „Ich hatte einen guten Start mit einem Birdie gleich auf Loch 2. Ind er Folge waren noch einige nicht so gute Eisen-Schläge dabei. Mit dem Verlauf der Runde wurde das aber immer besser. Ich war mit meinem Spiel zufrieden. Auch das Putten war in Ordnung“, so Schwab

Auch der Deutsche Amateur Alan John überzeugte die insgesamt 7100 Besucher mit hervorragendem Golf und liegt mit 68 Schlägen (-4) auf dem geteilten Platz 6. „Die Porsche European Open sind doch ein Heimspiel für mich und da will man doch immer Gas geben“, meinte der Amateur nach seiner Runde. Ein kleiner Vorteil sei es gewesen, auf der 9 zu starten und die längeren zweiten neun Löcher zuerst zu spielen.

Maximilian Kieffer bleibt nach einer -3 ebenso in Kontakt zur Spitze wie Mitfavorit Paul Casey. Er erzielte das gleiche Ergebnis und war unzufrieden: „Ich habe aus einer -6 unnötigerweise eine -3 gemacht!“. Marcel Siem spielte solides Golf und kam mit einer 71er Runde (-1) ins Clubhaus. „Ich war heute beim Putten zu defensiv und hatte das Gefühl, die Grüns waren nicht so schnell wie gestern.“ Das gleiche Ergebnis erzielte auch Florian Fritsch. Hinrich Arkenau vervollständigte das gute Ergebnis der deutschen Spieler. Er liegt mit einer Runde von 2 unter Par (70 Schläge) auf dem geteilten 26. Platz. Damit liegt er gleichauf mit dem Südafrikaner Charl Schwartzel sowie Masters-Champion Patrick Reed aus den USA.

Der „halbe“ Österreicher Georg Schultes, ein Schützling von Hans Peter Porsches Traumwerk, belegt nach Runde1 mit 72 Schlägen (par) Platz 63.

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