Mit Paul Archbold als Sieger der Ü50-Wertung und Norbert Sieffert als Gewinner bei den Ü60-Senioren konnten sich diese Woche zwei Australier bei der PGA Championship 2018 durchsetzen. Nach drei Runden auf dem Par-72-Platz des GC Haus Bey in Nettetal hatten sie sich jeweils knapp gegen ihre Kontrahenten durchgesetzt und triumphieren erstmals bei dieser DM.
Nettetal – „Ich bin sehr stolz und sehr glücklich über diesen Sieg. Kurz bevor man 50 Jahre alt wird, freut man sich ja nicht so wirklich auf diesen Geburtstag. Aber das ist jetzt natürlich ein schönes Trostpflaster!“ Strahlend nahm Paul Archbold, Director of Golf im Golf- und Country Club Seddiner See, den Siegerpokal entgegen. Mit Runden von 69, 72 und 71 Schlägen, gesamt 4 unter Par, hatte sich der Australier knapp gegen starke Kontrahenten behauptet. „Es war wirklich ein Kampf, und es war sehr eng, und gerade deshalb bin ich auch besonders stolz darauf, hier gewonnen zu haben.“
Keine vier Wochen nach seinem 50. Geburtstag trägt sich der Longhitter aus Perth, seit 1994 Mitglied der PGA of Germany, erneut in die Siegerliste der PGA of Germany ein. 2006 hatte Archbold die German PGA Teachers Championship gewonnen, war damals Deutscher Golflehrermeister geworden. Nun also der Championship-Titel bei den PGA-Senioren. Am ersten Turniertag hatte er den Wettbewerb mit einer fehlerfreien 69er-Runde eröffnet und Rang 1 mit dem Engländer Mark Stevenson geteilt. Titelverteidiger Nicholas Hubbard übernahm nach dem zweiten Durchgang mit 6 unter Par die Führung vor Stevenson (-4) und Archbold (-3). Letzterer erwischte dann mit einem Birdie an Bahn 3 und einem Eagle an Loch 5 den besten Start in die Finalrunde. „Ich habe mir dann den ganzen Tag über einen spannenden Schlagabtauch mit Nicholas geliefert. Mal lag der eine vorne, mal der andere“, so Archbold. Die Vorentscheidung fiel auf dem 14. Grün: Während Nicholas Hubbard dort ein Bogey unterlief, übernahm Archbold mit einer phantastischen Annäherung und einem gleichfalls starken Birdie aus vier Metern erneut die Führung und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab.
„Dieses Turnier war ein phantastisches Erlebnis, denn sowohl der Platz war in einem super Zustand, als auch die Organisation ganz hervorragend“, so der Champion der Ü50-Konkurrenz. „Unser Turnierdirektor und Gastgeber Andy Duck, sein Team und die vielen freiwilligen Helfer und Mitglieder des Clubs haben wirklich dafür gesorgt, dass wir uns im GC Haus Bey wie zuhause gefühlt haben.“ Der Championship-Parcours des GC Haus Bey, in diesem Jahr erstmals Austragungsort der Deutschen Senioren-Meisterschaft der PGA Golfprofessionals, präsentierte sich Teilnehmern und Zuschauern in hervorragendem Zustand und verlangte den Aktiven alles ab. Schnelle Grüns, anspruchsvolle Fahnenpositionen und teilweise hohes Rough forderten von den Aktiven volle Konzentration, und das abwechslungsreiche Layout des Parcours garantierte, dass jeder Schläger im Bag zum Einsatz kam. Turnierdirektor Andrew Duck war als Head-Professional des Golfclub Haus Bey erstmals auch Gastgeber des Turniers.
Im Grunde waren es sogar zwei Turniere, die die Zuschauer an drei Tagen begeisterten: Mit 14 Startern war in diesem Jahr in der Klasse der Super Seniors das größte Feld in der Geschichte der Senioren-DM am Abschlag. Hatte nach dem ersten Tag noch der Deutsche Volker Bernhardt mit einer exzellenten 75er-Runde die Ü60-Konkurrenz angeführt, war es am Ende auch in dieser Altersklasse ein Australier, der den Siegerpokal entgegennehmen durfte: Norbert Sieffert, Jahrgang 1954, unterschrieb Durchgänge mit 79, 78 und 74 Schlägen und lag nach 54 Löchern mit gesamt 15 über Par einen Zähler vor dem Tschechen Miroslav Nemec (78, 78, 76/ +16). Dritter wurde der Engländer Keith Vince, der mit gesamt +17 ins Clubhaus kam (79, 75, 79).
„Mein langes Spiel war sehr gut in dieser Woche, am ersten Tag habe ich vielleicht etwas über-aggressiv gespielt, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden und glücklich über diesen Sieg“, so Sieffert. Insbesondere am Finaltag zeigte der 63-Jährige gebürtige Heidelberger, der 1976 nach Australien ausgewandert und 20 Jahre später wieder nach Deutschland zurückgekommen war, starke Putts und spielte schließlich mit 2 über Par die beste Runde des Super Seniors-Turniers. „Der Platz ist wirklich sehr schön, und er ist hervorragend gepflegt“, bestätigte auch der Golflehrer des GC Pleiskirchen. Alle Ergebnisse sind auf der PGA Website unter www.pga.de abrufbar.