Es war der 9. August 2007 als Markus Brier zumindest für kurze Zeit Golfgeschichte schreiben konnte: Dank einer frühen Startzeit und einem guten Start in die PGA Championship 2007 führt Brier nach 14 Loch als erster Österreicher ever bei einem Major. Nach Runde 1 lag Brier auf Platz 6, katapultierte sich aber mit einer 77er-Runde am zweiten Tag noch aus dem Cut. Gewonnen hat das von einer Hitzewelle betroffene Turnier – über den ganzen Platz waren Riesenventilatoren verteilt – Tiger Woods, der nach Runde 1 noch zwei Schläge hinter Brier lag.
Genug der Geschichte, die Gegenwart sieht die europäischen Teilnehmer des zweiten Majors des Jahres auf der Championstour klar im Nachteil. Brier: „Wir haben knapp eineinhalb Jahre kein seriöses Turnier gespielt. Deswegen bin auch früher angereist, um mich ordentlich vorzubereiten, und das Gefühl für ein Turnier wieder zu bekommen.“
Der Platz, so Brier, wurde umgebaut und ist nur mehr teilweise mit jenem Kurs zu vergleichen, auf dem er 2007 gespielt hat. Brier: „Wir spielen außerdem nicht bei jedem Loch von ganz hinten, allerdings haben es zwei Par 3 in sich. Bei Loch 8 musste ich in der Trainingsrunde drei Mal zum Rescue greifen.“ Aber grundsätzlich, so Brier, ist die Länge nicht das Problem, wohl aber die Bäume entlang der Fairways: „Manchmal hast du auch wenn du das Fairway triffst keinen Winkel zu Fahne, weil dir ein Baum im Weg steht.“
Zuschauer erlaubt
Das Thema Corona ist, wie wir nicht erst am Finaltag der PGA Championship beim Sieg von Mickelson gesehen haben, scheinbar kein Thema. Brier: „Wir haben hier theoretisch eine Bubble, praktisch merkt man nichts davon. Wir wurden bei der Ankunft getestet und das wars. Hier geht man sehr locker mit dem Thema um. Ein Spieler aus Südafrika ist einfach in die Apotheke gefahren und hat sich rasch mal impfen lassen.“
Aber, so Brier, solche Massen wie in Kiawah Island in der Woche zuvor sind nicht zu erwarten, wenngleich 8.000 Zuschauer pro Tag zugelassen sind.
Trotz der Trainingsrunden kann Brier seinen eigenen mentalen Status noch nicht wirklich einordnen: „Man darf sich nicht nervös machen lassen, aber es ist natürlich schon etwas außergewöhnlich, wenn das erste Turnier nach einer derart langen Pause gleich ein Major ist.“
Die Runde 1 startet für Brier früh. Er muss um 7 Uhr 37 Ortszeit mit den Amerikanern Gene Sauers und Chad Sorensen am Southern Hills Country Club aufteen.