Mit einem Gesamtscore von -14 Schlägen waren MacIntyre und Matt Fitzpatrick auf dem Marco Simone GC, dem Austragungsort des Ryder Cup 2023, nach den finalen 18 Löchern ins Clubhaus gekommen. Dritter wurde Victor Perez (FRA) bei -13 vor Rory McIlroy (NIR), der einen Gesamtscore von -12 notierte.
Spannendes Finale im Marco Simone GC
Robert MacIntyre war mit drei Schlägen Rückstand in den Sonntag der DS Automobiles Italian Open gestartet, schloss aber früh zum Führenden Fitzpatrick auf.
29 Schläge benötigte Robert MacIntyre am Finaltag für die ersten neun Löcher des Marco Simone GC und katapultierte sich damit an die Spitze des Leaderboards. Sechs Birdies und drei Pars bedeuteten den niedrigsten Front Nine Score der gesamten Woche.
Mit einem Schlag Vorsprung vor Victor Perez (FRA) und Aaron Rai (ENG) ging MacIntyre auf die Back Nine, spielte nach einem Bogey an Loch 10 jeweils Birdies an den Bahnen 12 und 13 und baute seine Führung auf zwei Schläge aus.
McIlroy mit Startschwierigkeiten
Die Favoriten Matt Fitzpatrick und McIlroy, letzterer startete mit einem Doppelbogey, lagen zu dem Zeitpunkt nur bei -1 und Even Par für den Tag und hatten dem durchmarschierenden MacIntyre zunächst nichts Zählbares entgegenzusetzten.
Fitzpatrick, der am Samstag bei schwierigen Bedingungen mit einer starken 69er Runde die Turnierführung übernommen hatte, war gemeinsam mit McIlroy in der letzten Gruppe des Tages unterwegs. Das Trio komplettierte Aaron Rai, der mit zwei Eagles und zwei Birdies und einer makellosen 65 am dritten Tag viele Plätze gutgemacht und bis auf Rang 3 im Gesamtklassement geklettert war.
Fitzpatrick haarscharf am Albatros vorbei
Das Turnier wurde spätestens auf den Back Nine der Spitzengruppen äußerst spannend, das Feld lag vorne dicht zusammen und es gab immer wieder Führungswechsel.
Aus 195 Metern traf Fitzpatrick an der 12, einem Par 5, mit seinem zweiten Schlag den Flaggenstock und schrammte haarscharf an einem Albatros vorbei. Er lochte aus kurzer Distanz zum Eagle und schloss zum Führenden MacIntyre auf, der parallel an der 14 sein zweites Bogey des Tages notierte. MacIntyre und Fitzpatrick lagen zu dem Zeitpunkt beide bei 13 unter Par.
Gutes Bunkerspiel von MacIntyre
Nach einem fantastischen Bunkerschlag verschob MacIntyre an der 15 den kurzen Parputt, fiel auf -12 zurück und überließ Fitzpatrick die alleinige Führung.
An der 16, einem 263 Meter kurzen, vom Abschlag erreichbaren Par 4, lag MacIntyre erneut im Bunker, spielte jedoch nach einem weiteren guten Schlag aus dem Sand das Birdie um wieder in die geteilte Führung zurückzukehren.
Dramatische Schlussphase
In der Schlussphase rückte das Feld nochmals dichter zusammen. McIlory gelang das Birdie an der 15. Bahn und er kam auf -12 und einen Schlag heran an die Führenden MacIntyre und Fitzpatrick.
Am Par 3 Nummer 17 chippte MacIntyre aus einer kniffligen Lage mit einem Hybrid an die Fahne und kratzte das Par um die Führung weiter zu behaupten.
An der 16, dem drivebaren Par 4, landete der Abschlag von McIlroy im Wasser und er fiel mit einem Bogey zurück auf Platz 4. Unterdessen kam Victor Perez (FRA) mit einem Birdie an der 17 zurück ins Titelrennen.
Fitzpatrick spielte an der 16 das Birdie, welches die alleinige Führung bei -14 bedeutete.
MacIntyre mit Monsterabschlag an der 18. Bahn
Auf dem abschließenden Par 5 jagte MacIntyre einen gigantischen Drive das Fairway hinunter. Nach dem mit 328 Metern bis dato längsten Abschlag des Tages an dieser Bahn traf er aus 226 Metern das Grün und gab sich eine Chance zum Eagle. Es wurde das Birdie auf der 18 für MacIntyre und er war der Führende im Clubhaus mit einem Gesamtscore von -14.
Perez vergab an der 18 eine gute Birdiechance, um die Führung im Clubhaus zu teilen und beendete das Turnier mit 13 unter Par.
Fitzpatrick rettet sich ins Stechen
In der letzten Gruppe des Tages verzog Fitzpatrick seinen Abschlag an der 196 Meter langen 17. Bahn dramatisch auf einen Hügel in tiefes Rough. Nach einer schwierigen Annäherung und anschließenden zwei Putts warf ihn ein Bogey auf -13 und den zweiten Rang zurück.
Fitzpatrick brauchte an der 18 ein Birdie, um in ein Stechen zu kommen. Obwohl er seinen zweiten Schlag nach einem guten Abschlag nicht auf dem Grün platzieren konnte, gelang ihm das für das Play-off benötigte Birdie.
Play-off zwischen MacIntyre und Matt Fitzpatrick am 18. Loch
Für MacIntyre und Fitzpatrick ging es zurück auf die 18. Spielbahn. MacIntyre platzierte seinen Abschlag erneut mit einem langen Hieb souverän auf der Bahn, während Fitzpatrick links ins Rough verzog. Mit einem 5er Holz prügelte er anschließend den Ball aus tiefem Gras weit rechts neben das Grün erneut in eine schwierige Lage, während MacIntyre mit einem Hybrid das Grün anspielte, sein Schlag rollte jedoch aus ins Vorgrün.
Fitzpatrick spielte seine Annährung an der Fahne vorbei, ließ sich aber eine gute Chance auf ein Birdie. MacIntyre chippte anschließend auf knapp einen Meter an die Fahne heran.
Nachdem Fitzpatrick seinen Birdieputt knapp am Loch vorbeischob verwandelte MacIntyre seinen Birdieputt zum Sieg.
Sieger MacIntyre – den RyderCup 2023 fest im Visier
MacIntyre bedankte sich im anschließenden Interview bei seinem gesamten Team und ist mit seinem Sieg bei den Italian Open seinem großen Ziel, dem Ryder Cup 2023, ein gutes Stück nähergekommen.
„Es ist mein oberstes Ziel, es ist mein einziges Ziel“, sagte ein bewegter MacIntyre über das Großereignis des kommenden Jahres.
Marcel Schneider bester Deutscher
Der Österreicher Lukas Nemecz schließt das Turnier in Italien auf dem 55. Rang ab. Bester Deutscher wird Marcel Schneider auf dem geteilten Platz 16. Sein Landsmann Yannik Paul macht nach einer 66er Runde viele Plätze gut und beendet die Italian Open auf dem geteilten 27. Rang.
Hier geht es zum finalen Leaderboard der Italian Open 2022