Dienstag, Okt 1, 2024
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Oman: Die andere Seite des Golfs

Im Osten der arabischen Halbinsel gelegen, gilt das Sultanat Oman als märchenhaft mystisch und authentisch. In nicht einmal einem halben Jahrhundert hat man raubkatzengleich den Sprung vom Mittelalter in die Moderne geschafft und ist mittlerweile auch eine großartige Golfdestination für stressfreien Golfurlaub. Am besten mit Travelpro!

Ein schmutziges Auto ist gesetzlich verboten! Was sich anhört wie ein skurriler Gesetzentwurf deutscher Autofahrerparteien, ist Tatsache: Im Oman muss per Verordnung das Vehikel glänzen. Strafen für staubige Range Rovers oder Land Cruisers können bis zum Verlust des fahrbaren Untersatzes führen, und die Omanis lieben ihre Autos. Erlassen wurde die Vorschrift vom absolut herrschenden Monarchen Sultan Qabus ibn Said. Aber Vorsicht! Keine voreiligen Urteile fällen. Der Sultan, ein Freund von deutschen Autos und Deutschland, war sehr beliebt und wurde bis zu seinem Tod im Jahr 2020 wie ein Vater verehrt. Und tatsächlich: Qabus hat viel Gutes für das Land getan, nachdem er vor über 50 Jahren seinen Vater, den damaligen Herrscher, gezwungen hatte, ins Londoner Exil zu gehen. Bis dahin war der Oman schlichtweg mittelalterlich.

Der alte Sultan vertrat eine rigorose Sparpolitik, die dem Volk sogar Bildung und Gesundheitswesen verwehrte. Seine Ansichten waren erzkonservativ, westliche Güter und Vergnügungen wie Radio, Fernsehen, Autos und sogar Sonnenbrillen waren verboten. Qabus hat den Oman dann in Windeseile aus dem Altertum geholt – nicht zuletzt durch den neuen Reichtum aus der wachsenden Ölindustrie, die den Oman zu einem wohlhabenden Staat machte. Heute ist der Oman ein fortschrittliches Land mit freiem Zugang zu Bildung und Gesundheitswesen. Selbst die letzten Winkel und Oasen wurden mit einem modernen Straßennetz verbunden, statt einer ausgeprägten Landwirtschaft „ernähren“ heute Öl, Erdgas oder reiche Vorkommen von Bodenschätzen wie Kupfer das Volk. Oman kann sich so einiges leisten, man kauft ein und das Volk dankt es dem Sultan.

Die Alten in Sur, einem idyllischen Städtchen 150 Kilometer südöstlich von Maskat am Indischen Ozean, wo das Meer kobaltblau schimmert und warm ist wie eine Badewanne, sitzen im Schatten und schlürfen süßen Tee. Sie können sich noch sehr gut erinnern, wie es aussah vor 1970 am Golf von Oman. Damals war Sur, wie die meisten omanischen Ortschaften, ein verschlafenes Städtchen, Lichtjahre entfernt von westlicher Moderne. Heute shoppt man auch in Sur in modernen Malls.


Travelpro–Traumreise, 13.-21. Dezember 2024

Flug Wien – Istanbul – Maskat und retour mit Turkish Airlines (Gepäck & Golfgepäck inklusive) | Flughafentransfers

7 Übernachtungen im Kempinski Hotel Muscat***** (Deluxe Resort View-Doppelzimmer) inklusive Frühstück & Gourmetbuffet

4 x 18-Loch-Greenfee mit garantierten Startzeiten: 1 x Al Mouj, 1 x Ghala, 1 x La Vie und 1 x Ras Al Hamra (9 Loch am Nachmittag und 9 Loch am Abend, bei Flutlicht mit Jause zwischen den beiden Runden) | Sämtliche Golftransfers

Halber Tag Sightseeing in Maskat (Sultan-Qab-Moschee, Mutrah Souk, Oper, etc.)

Preis pro Person im Doppelzimmer schon ab € 3.095,00

Weitere Infos & Buchung:
[email protected] | www.travelpro.at


Qabus hat das Land auch geöffnet und so einen sanften Tourismus ermöglicht. Allerdings nimmt man weitgehend Abstand von der Gigantomanie der Nachbarn aus den Emiraten. Wolkenkratzer gibt es ebenso wenig wie künstlich aufgeschüttete Inseln. Wozu auch, zerklüftete Berge, die in tausenden Brauntönen leuchten, und Wadis voll dunkelgrünen, saftigen Dattelpalmen an kristallklaren Resten von versiegenden Flüssen sind Attraktion genug. Oasen, die von sprudelnden Quellen aus dem Berg gespeist werden, lassen Dattelpalmen, Bananen, Weizen, Gerste, Knoblauch, Limetten oder auch Wein wachsen.

An diesen Orten leben Menschen seit über 2.500 Jahren. Viele dieser Oasen wurden natürlich modernisiert. Heute ermöglicht ein funktionierendes Handynetz eine Teilnahme am sozialen Leben via Facebook. Satellitenempfang bringt die neuesten Trends in die Wohnzimmer, dennoch zieht es die Jungen mehr und mehr in die Städte. Das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Oman ist die Hauptstadt Maskat, die sich wie ein Band um ein kleines Kap am Golf von Oman schmiegt. Die Altstadt mit zahlreichen Souks, den großen Hafen und viele felsgesäumte Buchten findet man an der zerklüfteten Küste im Südosten der Stadt. Versteckt liegen hier auch die einsamen Buchten zum Schnorcheln oder fürs arabische dolce far niente.

Gegen Norden wird der Strand immer flacher und breiter – idealer Nährboden für touristisches Entwicklungsland. Leuchtendes Beispiel für die modernen Resorts des Omans ist der Komplex „The Wave“. Nahe dem Flughafen gelegen, bietet er neben Apartments, Restaurants und Jachthafen auch den spektakulärsten der drei Golfplätze von Maskat. Auf dem zweieinhalb Kilometer langen Küstenstreifen durfte sich ein australischer Hai austoben: Greg Norman demonstriert mit Al Mouj, was er unter Linksgolf versteht und nimmt uns mit auf einen wilden Ritt zwischen Dünen und Wellen. Riesige Wastelands und metertiefe Bunker sind Markenzeichen dieses Kurses. 

Den Oman als explizite Golfdestination zu bezeichnen, wäre fahrlässig angesichts der vielen Dinge, die es zu entdecken gibt.

Ganz anders sieht man das Spiel im wenige Kilometer entfernten La Vie GC, dem ehemaligen Muscat Hills Golf Club. An den Ausläufern einer Bergkette gelegen, sind es vor allem etliche Gräben und steinige Schluchten, die die breiten Fairways kreuzen. Der alte Muscat Hills war der erste Platz in Maskat und ist nach Umbau und Umbenennung immer noch genial. Atemberaubend ist der Blick auf die Stadt oder in die nahen Berge bei einer abendlichen Runde. Der dritte im Bunde ist gleichzeitig der jüngste Platz. Ghala wirkt auf den ersten Blick ein wenig unspektakulär, ein Eindruck, den man spätestens nach der ersten Bahn als Fata Morgana abtut.

Die perfekt gepflegten Greens, Fairways und Abschläge folgen dem natürlichen Verlauf eines Wadis und schlängeln sich entlang des ausgetrockneten Flussbetts rauf und wieder runter. Die Spielbahnen sind enger, als sie scheinen, und begrenzt von Steinwüste. Verirrte Bälle werden, wie in einem Golflotto entweder auf Nimmerwiedersehen verschluckt oder auf wundersame Weise zurück ins Spielgeschehen geworfen. Als letztes wurde vor einiger Zeit der provisorische Container-Clubhaus abgerissen, der durch eine neues, repräsentatives Clubhaus ersetzt wurde.

Den Oman als explizite Golfdestination zu bezeichnen, wäre fahrlässig angesichts der vielen Dinge, die es zu entdecken gibt. Eine gediegene Kombination aus Golf- und Abenteuerurlaub passt jedoch perfekt. Aber Achtung! Auch für Touristen gilt der Autowaschzwang, auch wenn man sich bisweilen gnädig und großzügig gibt. Die Polizei schreitet erst ein, wenn sich „kumulierter Staub“ auf dem Wagen festgesetzt hat.

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