Wir beginnen unsere Golf Hall of Fame Liste mit dem Mann, an dem beim Ranking der grössten, prägendsten Golfer aller Zeiten kein Weg vorbei führt.
Jack Nicklaus, Greatest of All
Jack William Nicklaus gilt bis heute als erfolgreichster Golfspieler aller Zeiten. Der Amerikaner verzeichnete unglaubliche 115 Turniersiege, darunter 73 auf der PGA Tour, und, auch das ein Superlativ, 18 Major Turnier Siege. Schon ein Jahr nach seinem Wechsel zu den Profis gewann Jack Nicklaus 1962 mit dem US Open sein erstes Major-Turnier. Den letzten von total 18 Siegen realisierte er als 46-Jähriger 1986 beim US Masters mit der unglaublichen Schlussrunde von 65. Niklaus galt zu seiner besten Zeit als einer der größten Putter aller Zeiten und gleichzeitig als Spieler mit dem weitesten Schlag. Die viele Ehre konnte der Amerikaner in seiner Zeit aber nur beschränkt in Preisgeld ummünzen: In seiner langen Karriere auf der PGA Tour mit total 595 gespielten Events verdiente er insgesamt 5,7 Millionen Dollar. Finanzielle Sorgen muss sich der fünffache Vater und 22-fache Grossvater aber keine machen. Schon seit 1969 designt er, heute gemeinsam mit seinen Söhnen, großartige Golfplätze. Über 400 tragen seinen berühmten Namen weltweit.
Tiger Woods, Superstar der Neuzeit
Der Nachfolger von Jack Niklaus ist zweifellos Tiger Eldrick Woods. Tiger tauchte Ende der 1990er Jahre in der Golfszene auf und wurde schnell zu einem weltweiten Phänomen. Sein unglaubliches Talent und seine charismatische Persönlichkeit zogen Fans auf der ganzen Welt in ihren Bann, er inspirierte eine neue Generation von Golfern und brachte dem Sport eine nie dagewesene Aufmerksamkeit. Woods hält einige sagenhafte Rekorde, mit jugendlichen 21 Jahren gewann er bereits sein erstes Masters, niemand gewann ein Major-Turnier deutlicher als Tiger das US Open 2000 mit 15 Schlägen Vorsprung. Und er war total 683 Wochen lang an der Spitze der Weltrangliste. So oder so gilt er mit seinen Werbeverträgen und sonstigen Einnahmen als höchstbezahlter Sportler aller Zeiten, auch
Ben Hogan, der Drivingrange-Fan
Der Texaner gilt als einer der größten Ball-Striker in der Geschichte des Spiels. Sein Schwung wird auch heute noch von vielen als perfekt und vorbildlich angesehen. Er war bekannt für seine Präzision und Konstanz. Hogans Karriere wurde 1949 durch einen fast tödlichen Autounfall verkürzt, aber nach nicht einmal einem Jahr gab er ein bemerkenswertes Comeback und blieb auf dem Platz hervorragend. Sechs seiner neun Major-Titel gewann er sogar nach dem Horrorcrash. Ben Hogan war es, der die Driving Range in Mode brachte. Sein Zitat: „Jeder Tag, den man nicht auf der Driving Range mit Üben verbringt, bedeutet ein Tag mehr beim Streben ein großer Golfer zu werden“ ist legendär. Sein Lehrbuch «The Modern Fundamentals of Golf» gilt immer noch als das Bestverkaufte seines Genres.
Bobby Jones, die Amateur-Legende
Bobby Jones ist eine einzigartige Figur in der Welt des Golfs. Im Gegensatz zu den meisten Spielern auf dieser Liste war Jones ein Amateur-Golfspieler, der in einer relativ kurzen Karriere bemerkenswerte Erfolge erzielte. In seiner ersten Saison gewann Jones sieben große Meisterschaften, darunter vier US Open und drei Open Championships. Jones‘ Einfluss auf das Spiel geht über seine Leistungen auf dem Kurs hinaus. Nach seinem Ruhestand im Alter von 28 Jahren gründete er das Masters Tournament und spielte eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des modernen Spiels. Seine Sportlichkeit und Integrität inspirieren heute immer noch und sein Name bleibt Synonym für Exzellenz und Sportlichkeit.
Gary Player, der Mann in Schwarz
Erst mit 14 begann er zu golfen und bereits mit 17 wurde er zum Berufsgolfer. Der fast immer in Schwarz gekleidete Südafrikaner ist als «Black Knight» bekannt. Wenn er tatsächlich mal eine andere Farbe wählte, dann war es ein komplett weißes Outfit. Er ist der einzige Golfer des 20. Jahrhunderts, der die Open Championship in drei verschiedenen Dekaden gewinnen konnte (1959, 1968 und 1974). Erst als 14-Jähriger begann Gary Player mit Golfen, und bereits drei Jahre später war er Profi. Er kam in seiner Profikarriere auf fabelhafte 165 Siege, allerdings «nur» 24 davon auf der PGA Tour. Dafür gilt er als Golfer mit den meisten Flugmeilen. Über 25 Millionen Kilometer ist der Ausnahmegolfer in seinem Leben um die Welt geflogen, so viel wie kein anderer Athlet, egal aus welcher Sportart, zuvor. Heute ist er erfolgreicher Golfplatz-Designer, auch privat hat der sechsfache Familienvater und Hobby-Pferdezüchter genug zu tun.
Walter Hagen, Pionier des Golfsports
Der immer äusserst elegant gekleidete Hagen verdiente als erster Profi über eine Million Dollar. Auch dem Ryder Cup drückte er seinen Stempel auf: Er war die ersten sechs Mal Captain des US-Teams und spielte selber fünf Mal mit. Er hatte als Caddy begonnen und arbeitete als Golflehrer, bis er 1912 Professional wurde. Im Clubhaus waren Profis zu jener Zeit nicht zugelassen, sie mussten sich ausserhalb umziehen – zum Beispiel in einer Luxuslimousine, die Hagen am British Open mitsamt Chauffeur mietete und so quasi in seiner eigenen Umkleidekabine vor dem Clubhaus vorfuhr. Hagen war ein Mann mit Stil, der ein unterhaltsames und spektakuläres Spiel spielte und das Image eines Lebemannes pflegte.
Arnold Palmer, der Beliebte
Arnold Palmers Spitzname in der Sportler Community war „The King“. Er war der erste, der sich in den 1950er Jahren in TV-Spots sehen ließ. Er gewann sieben Major Turniere und erzielte hohe Gewinne aus seinen Werbungsjobs. Die Ikone des Golfsports stammte ursprünglich aus sehr einfachen Verhältnissen und hatte während seiner gesamten Karriere eine große Zahl an Fans, die ihn bei jedem Turnier beistanden. Es gab vielleicht bessere Spieler mit schöneren Schwüngen als Arnold Palmer. Aber „Arnie“ war derjenige, der den Golf aus den Country Clubs in die Wohnzimmer auf der ganzen Welt brachte. Außerdem gewann und verlor Palmer mit mehr Flair als jeder andere Athlet. Zwischen den Jahren 1958 und 1968 war Palmer fast durchgehend der König der Golfwelt. 2016 verstorben, war der ewige Konkurrent von Jack Nicklaus in den USA immer deutlich populärer als dieser.
Sam Snead, der Slammer
Wir finden, er gehört in diese Liste. Sam Snead, bekannt als Slammer (derjenige, der zuschlägt), war eine dominante Kraft im Golf in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Niemand gewann öfter ein Turnier der PGA Tour als Sam Snead, nämlich total 82 Mal. Dies in der Zeitspanne von 1936 bis 1965 (!). Niemand gewann in einem Jahr mehr als der Amerikaner mit elf Siegen im Jahr 1950. Dabei startete er seine Karriere spät, er arbeitete zunächst im örtlichen Proshop und bekam erst als 22-Jähriger erstmals eigene Golfschläger. Ganz ursprünglich hatte er im Garten seiner Eltern mit Schlägern aus Ästen gespielt.
Bernhard Langer, Mr. Zuverlässig
Der berühmteste deutsche Golfer, der das Spiel hierzulande prägte und TV-fähig machte, ist natürlich Bernhard Langer. 1985 gewann er als erster Deutscher ein Golf-Major und durfte sich nach dem Sieg beim US-Master das grüne Jackett überstreifen. Acht Jahre später konnte er den Erfolg wiederholen. Wegen seiner Disziplin und Konstanz wurde und wird er Mister Consistency genannt. Das zeigt er nach wie vor auf der PGA Champions Tour, wo der Anhausener mit Sieg Nummer 46 nunmehr der alleinige Rekordhalter auf der US-Senioren-Tour ist. Mit seinen 66 Jahren scheint Langer fast so fit wie in seinen Anfangszeiten.
Annika Sörenstam, schwedische Golflegende
Auch bei den Frauen gibt es natürlich herausragende Sportlerinnen. Die Schwedin Annika Sörenstam gewann in ihrer 16-jährigen Karriere insgesamt 72 Turnier der LPGA-Tour. Sie holte sich zehn Major-Titel und wurde achtmal als Spielerin des Jahres ausgezeichnet. Auch durch ihre Teilnahme bei einem Herren-PGA Tour-Turnier 2003 erreichte sie große Popularität. Mit 93 Profi-Titeln ist sie zweifellos die beste Golfspielerin aller Zeiten. Achtmal wurde Sörenstam auf der LPGA Tour als Player of the Year ausgezeichnet – Rekord. Bis heute ist sie die einzige Golferin, der eine 59 in einem Wettbewerb gelang. Sie beendete 2008 ihre Karriere im Alter von 38 Jahren. Funfact am Rande: Sörenstam war in jungen Jahren so schüchtern, dass sie ein Turnier lieber noch am letzten Loch vergab, als am Ende die Siegesrede halten zu müssen. Als ihr Trainier dies bemerkte, veranlasste er, dass in Zukunft sowohl der Erste als auch der Zweite ein paar Worte an die Zuschauer richten müssen. Heute lebt sie in Florida und hat ihre eigene Golfmode-Marke.
Es gibt noch viele andere Spieler, die unvergessen bleiben, wie zum Beispiel Tom Watson, Nick Faldo oder Severiano Ballesteros. Sie alle waren spezielle Charaktere, die die Massen begeisterten und zahlreiche Triumphe errangen.