Zum Glück wurde uns der neue Ford Explorer in freier Wildbahn übergeben. Der Großstadtdschungel ist nicht die idealtypische Umgebung für rund 12 Quadratmeter Auto. Wir sollen bei der Präsentation – der Explorer kehrt nach 20 Jahren wieder zurück nach Europa – den Großen Feldberg bei Frankfurt erobern, vermittels Straße wohlgemerkt. Möglichst leise.
Also werfen wir den E-Motor an, was bei einem Fahrzeug dieser Konvenienz seltsam wirkt. Man erwartet quas Status schweres Röcheln und Husten, zumindest das entrüstete Blubbern von Zylindern, die in die Freiheit entlassen werden wollen. Wir dagegen rollen geräuschlos knapp 50 Kilometer lang rein elektrisch zum Fuße des Großen Feldbergs. Man lernt rasch, dass entspanntes Dahin-gleiten ohnedies dem Puls und den Nerven gut tut. Wir überlassen die äußert linke Spur auf der Autobahn den nervösen Lichthupern in ihren Sport-SUVs.
Die kurvenreiche Straße zum Gipfel – wir sprechen von ein wenig unter 1.000Meter – melden sich dann doch noch die sechs Zylinder. Als wir, aus reinen Testzwecken natürlich, in den Sportmodus wechseln, wird der 2,5-Tonner auch nicht auffällig agiler. Was er dagegen wunderbar kann, ist Komfort. Das ist die Kernkompetenz, der American Way of Driving.
Das spiegelt sich auch innen wieder, mit den gefühlt 25 Dosenhaltern und den herrlichen Sitzen in Reihe Eins, die beheizt, belüftet und gekühlt werden können und auf Wunsch auch Massagen anbieten. Ungewohnt ist der hochkant gestellte, große Bildschirm, gewohnt grandios das serienmäßige Soundsystem von B&O. Hintenrum wirds eine Spur beengter, in Reihe drei sind Kinder gut aufgehoben. Alles lässt sich elektrisch hin-, her- und umstellen – ist alles hinter dem Fahrer flachgelegt, wähnt man sich gar in einer Art Pickup.