Samstag, Nov 23, 2024
StartBiz & PeopleThomas Reiter: Mister Big Max und sein Weg nach oben

Thomas Reiter: Mister Big Max und sein Weg nach oben

Es ist eine Erfolgsstory im Golf-Business, die seinesgleichen sucht. 1988 startet der Wirtschafts-Student Thomas Reiter sein eigenes Unternehmen, 1994 lanciert er seine eigene Marke Big Max und 30 Jahre später zählt er zu den führenden Golfausstattern weltweit. Wie er das gemacht hat, hat er uns im Interview verraten.

BIG MAX ist europäischer Marktführer im Bag- und Trolley-Bereich und international als Golf-Brand praktisch in jedem Golf-Land erhältlich. Aber was macht das Unternehmen so einzigartig, und wohin geht die Reise in der Zukunft? Wie wird man erfolgreicher Unternehmer und was muss man investieren, bis es soweit ist? Fragen, die wir dem 60-jährigen Kärntner Thomas Reiter gestellt haben.

SimplyGOLF: Um die Geschichte des Unternehmers Thomas Reiter besser zu verstehen, gehen wir zurück zu den Anfängen – wie hat alles angefangen?

Thomas Reiter: „Ich war Student an der Wirtschaftsuni Wien und wollte mich nebenbei geschäftlich im Sportbereich engagieren. Ich war begeisterter Windsurfer – als geborener Klagenfurter bin ich am Wörthersee aufs Wasser. Ich habe aber rasch erkannt, dass mit Surfen keine Umsätze generiert werden können. Die Szene war zu klein, alles spielt sich damals in Amerika ab.“

Wie kam es dann zum Einstieg in die Golf-Industrie?

„Ich habe damals auch gegolft und war eben der Meinung, hier wäre mehr Potential. Es war das Jahr 1988, als ich mein Unternehmen namens GOLFTECH gründete. Das Hauptgeschäft war der Import von Golfprodukten, in erster Linie für Golfplätze, aus den USA und Großbritannien, die in Europa nur schwer zu bekommen waren. Abschlagmatten, Fahnenstangen und andere Produkte, die eben jeder Golfplatz braucht. Zuerst haben wir nur in Österreich verkauft. GOLFTECH wurde in der Folge der Vertrieb für Adidas Golf und einige andere damals sehr bekannte Golf Marken. 1994 beschloss ich dann, unsere eigenen Produkte unter einer eigenen Marke zu entwickeln, herzustellen und selbst zu vertreiben. Es gab auf dem europäischen Golf Markt eine Nische für innovative Golf Trollies. Ich dachte mir, dass dies langfristig ein besseres und nachhaltigeres Geschäftsmodell sein könnte.

Wie kam es zum Namen Big Max und was waren die ersten Erfolgsprodukte?

„Mein erster Sohn Max war gerade auf die Welt gekommen, er war relativ schwer bei der Geburt, und so benannte ich das Unternehmen nach ihm – BIG MAX. Ein Meilenstein der Marke BIG MAX war die Transformation von Zieh-Trollies auf dreirädrige Schiebe-Trollies. Eines Tages spielte ich mit einem alten 2-Rad-Trolley herum, dachte mir aber, es wäre weniger anstrengend und ergonomischer, den Wagen zu schieben, und nicht zu ziehen. Also befestigte ich ein zusätzliches Rad an der Vorderseite und probierte es aus. Aus dieser einfachen Idee wurde der erste 3-Rad-Trolley – der TI 1000. Damit sind wir durchgestartet. Im Jahr 2013 haben wir dann den mittlerweile legendären BIG MAX BLADE eingeführt. Der BLADE war ein solcher Erfolg, dass er uns eine Plattform für die Expansion in ganz Europa und weltweit bot und den Grundstein für die Zukunft des Unternehmens legte.“

Davon verkauft Ihre Firma Millionen von Stück, aber die Produktpalette ist natürlich noch breiter. Auch die Bags von Big Max sind erfolgreich. Wie läuft hier der Entstehungsprozess ab?

„Nun ja, wir verkaufen seit mehr als 20 Jahren Golftaschen. Um gute Bags herzustellen, braucht man interne Ressourcen für die Produktentwicklung und das Design. Wir begannen mit einer Analyse dessen, was die Verbraucher beim Kauf einer Golftasche für die wichtigsten Faktoren halten, so wie wir es einige Jahre zuvor bei den Schiebetrolleys getan hatten. Design, Funktion, Gewicht und Wasserdichtheit sind wichtig, schließlich ist Golf ein Outdoor-Sport. Nach dem Vorbild von Sportbekleidungs- und Sportschuhfabriken, die wasserdichte Ausrüstung mit Membranen und versiegelten Nähten herstellen, begannen wir mit unserer ersten wasserdichten Tasche, bei der wir alle Nähte versiegelten und Reißverschlüsse aus der Modebranche verwendeten. Gleichzeitig haben wir eigene Stoffe entwickelt, wir haben Wege gefunden, die Taschen leichter zu machen und unnötige Teile in der Konstruktion zu entfernen. Und wir haben Taschen so konstruiert, dass sie sehr stabil sind, trotzdem leicht sind und auch gut stehen können – Sprichwort Hybrid-Bag.

Golftech ist die Muttergesellschaft, Big Max, Zoom Gloves and Optics Ihre erfolgreichen Brands. Sie ruhen sich aber nicht auf Ihren Lorbeeren aus. Was sind die unternehmerischen Ziele?

„Es geht nicht von heute auf morgen, und auch wenn man auf einem Kontinent die Nummer eins ist, bedeutet das nicht, dass man auf einem anderen sofort Erfolg hat. Es braucht Zeit, gute Mitarbeiter, gute Produkte und eine klare Aussage für die man steht. Vielleicht ist das ein Merkmal von uns Österreicher – mit BIG MAX sind wir innovativ und verlässlich, wir wollen immer bessere Produkte entwickeln und die guten noch verbessern, und modernste Technologien aus anderen Industrien verwenden. Eines unsere Ziele ist, wir wollen in Zukunft noch stärker am E-Trolley Markt performen und arbeiten deshalb stark an unserer eLITE-Linie. Der eLITE ist eine einzigartige neue Entwicklung mit unglaublicher Leistung, minimalem Gewicht und minimaler Größe im zusammengeklappten Zustand und einem minimalistischen Look, den man einem elektrischen Gehwagen nicht ansieht.

Thomas Reiter, Golftech, Gründer von Big Max
Thomas Reiter, Golftech, Gründer von Big Max
Wie sieht es mit dem privaten Interesse am Golfsport aus? Und haben Sie Vorbilder beim Golf?

Vorbilder beim Golf habe ich nicht wirklich, aber klar finde ich Tiger Woods super cool. Mein Handicap ist aktuell so bei 17, ich war auch schon mal bei Hcp 11. Gottseidank komme ich die letzten beiden Jahre wieder öfter dazu, eine Runde zu spielen, verbessert habe ich mich aber leider nicht. Vorher hatte ich wenig Zeit und spielte besser. Und apropos Profigolfer: wir investieren auch in den Sport. Mit BIG MAX sponsern wir mehrere Teams und auch in den USA sind wir im College Golf Sport aktiv. Wir haben in diesem Jahr auch erstmals 12 Spieler auf der LIV-Tour mit STUBURT unter Vertrag, einer Bekleidungsmarke unserer Schwesterfirma World Wide Golf Brands aus UK. Darunter beispielsweise Sergio Garcia, der neue Superstar Joaquin Niemann und Louis Oosthuizen samt deren Teams.“ Der Vertrag wurde heute gerade anlässlich des Turnieres in Hongkong unterschrieben und wir sind total euphorisch, weil wir glauben, hier den Grundstein für ein neues sehr erfolgreiches Projekt gelegt zu haben.

Mehr Informationen über das Unternehmen von Thomas Reiter, alle Neuigkeiten über Big Max , Zoom und Stuburt finden Sie auf www.bigmaxgolf.com, www.zoomgolf.net und auf www.stuburt.com

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