Wyndham Clark vergräbt sein Gesicht unter Mütze, die ganze Familie stürmt aufs Grün. Emotionen pur begleiten den Überraschungssieger der U.S. Open im LA Country Club. Erst nach einigen Minuten schafft er es zum Scoring Area, um den Sieg und seinen ersten Major-Titel zu quittieren.
Der in Denver geborene Clark (29 Jahre) hat der bei seinen beiden vorherigen Starts bei den U.S. Open den Cut verpasst. Davor war seine bislang beste Major-Platzierung eine Top-75-Platzierung bei der PGA Championship im Jahr 2021.
Clark, der den Schlusstag als Führender im letzten Flight mit Rickie Fowler in Angriff genommen hatte, nahm sich vor Spaß zu haben. Und er hatte so viel Spaß, dass er sogar zugab, „ein wenig übermütig“ zu sein. Aber in dieser Freude ist ein Schmerz, der am Ende zu den großen Emotionen geführt hat:
In den letzten zehn Jahren hat der frischgebackene U.S. Open Sieger Wyndham Clark bei jedem Wettkampf eine Zwei-Wort-Regel angewendet. „Play big, hat meine Mutter zu mir gesagt, als sie schon krank war und ich auf dem College. Spiele für etwas, das größer ist als du selbst. Du hast eine Plattform, um entweder Zeugnis abzulegen oder zu helfen oder ein Vorbild für so viele Menschen zu sein.“
Beinahe hätte Clark nach dem Krebstod seiner Mutter vor nunmehr 13 Jahren mit dem Golfspielen aufgehört. „Sie ist immer dabei“, so Clark unter Tränen.
U.S. Open: Fowler & McIlroy als Jäger
Ironie des Schicksals: Rickie Fowler, der zu jenen Top-Stars zählt, der noch bislang ohne Major-Titel leben muss, konnte quasi erste Reihe fußfrei Clark bei seinem Triumph begleiten, aber nur zuschauen. Im letzten Flight verliert Fowler gleich zu Beginn den Kontakt zur Spitze.
Rory McIlroy ist der Einzige, der bis zum Ende Clark gefährlich hätte werden können. Schlussendlich patzt auch der Superstar aus Nordirland, auch wenn nur ein Schlag auf Clark fehlt.
Straka & Kaymer schaffen den Cut nicht
Sepp Straka verfehlt nach guter erster Runde nach zwei Doppelbogeys am 2. Tag ebenso den Cut, der bei 2 über Par lag, wie Martin Kaymer.
Bemerkenswert war auch das Abschneiden von Justin Thomas, der mit 14 über Par am Ende des Feldes zu finden war.