Montag, Aug. 25, 2025
StartSportTriumph im 164. Anlauf: Fleetwood gewinnt PGA Tour Championship

Triumph im 164. Anlauf: Fleetwood gewinnt PGA Tour Championship

Dem Engländer Tommy Fleetwood gelingt endlich, was ihm so oft verwehrt blieb: ein Sieg auf der PGA Tour. Mit nervenstarkem Spiel krönt sich der Brite bei der PGA Tour Championship zum Champion – und lässt die Golfwelt an einem Moment purer Erlösung teilhaben. Sepp Straka wird bitterer Letzter!

Der 34-jährige Engländer war überwältigt von Emotionen, als er den entscheidenden Putt auf dem 18. Grün bei der PGA Tour Championship in Atlanta versenkte. Die Zuschauer skandierten „Tommy, Tommy, Tommy“, während Fleetwood die Arme gen Himmel streckte und einen befreienden Jubelschrei ausstieß – ein symbolträchtiger Moment nach Jahren des Wartens.

Wenn man so oft knapp gescheitert ist, fühlt sich ein Drei-Schläge-Vorsprung am letzten Loch gar nicht mehr so komfortabel an

Tommy Fleetwood

Sein Ryder-Cup-Teamkollege Justin Rose stand am Rand des Grüns und dokumentierte den finalen Putt sowie die anschließenden Feierlichkeiten mit seinem Handy. Mit einem Gesamtergebnis von 18 unter Par und drei Schlägen Vorsprung sicherte sich Fleetwood nicht nur den Titel der Tour Championship, sondern auch den FedEx Cup samt Preisgeld in Höhe von 10 Millionen Dollar (7,4 Millionen Pfund).

„Wenn man so oft knapp gescheitert ist, fühlt sich ein Drei-Schläge-Vorsprung am letzten Loch gar nicht mehr so komfortabel an“, witzelte Fleetwood – die Tränen in den Augen, das Lächeln erleichtert. „Die Unterstützung der Fans ist einfach unglaublich. Es berührt mich zutiefst. Ich bin so dankbar für diese Zuneigung – das bedeutet mir mehr, als Worte ausdrücken können.“

Es ist der achte Titel in Fleetwoods Karriere, seine bisherigen sieben Siege hatte er allesamt auf der DP World Tour errungen. Mit dem Triumph in Atlanta streift er das Etikett des ewigen Zweiten auf amerikanischem Boden endgültig ab.

Ryder Cup Boost für Europa

Bemerkenswert: Fleetwood ist der erste Spieler in der Ära des 2007 eingeführten FedEx Cups, der seinen Premierentitel auf der PGA Tour just bei der Tour Championship feiert. Nach Justin Rose (2018) ist er zudem erst der zweite Engländer, dem dieser prestigeträchtige Sieg gelingt.

Fleetwoods souveräner Auftritt ist nicht nur ein persönlicher Meilenstein, sondern auch ein Hoffnungsschimmer für das europäische Team im Vorfeld des Ryder Cups im kommenden Monat in New York.

Gemeinsam mit Patrick Cantlay war er am Finaltag in Führung gestartet und übernahm früh die alleinige Spitze. Selbst eine temporäre Schwächephase in der Mitte der Runde brachte ihn nicht aus dem Konzept – Angriffe von Titelverteidiger Scottie Scheffler und dem früheren Champion Cantlay parierte er mit kühler Präzision.

Am ersten Abschlag des East Lake Golf Club in Atlanta wurde deutlich, wie beliebt der Golfer aus Southport ist: Die Ovationen für Fleetwood übertönten jene für seinen amerikanischen Flightpartner Cantlay bei Weitem.

Nach drei gespielten Runden lagen beide bei 16 unter Par gleichauf. Doch bereits nach zwei Löchern hatte Fleetwood einen komfortablen Vorsprung von vier Schlägen – dank eines Birdies auf Loch zwei, während Cantlay mit einem Bogey und einem Doppelbogey in die Runde startete.

Auch Scottie Scheffler erwischte keinen idealen Beginn: Der Weltranglistenerste, der mit vier Schlägen Rückstand ins Rennen gegangen war, schlug seinen ersten Drive ins Aus und brachte sich früh selbst in Schwierigkeiten.

Ein Bogey auf dem fünften Loch dämpfte zunächst Fleetwoods Ambitionen, doch mit Birdies auf den Löchern sechs und sieben baute er seinen Vorsprung wieder auf drei Schläge aus. Der Showdown war jedoch noch längst nicht entschieden.

Ein weiteres Bogey auf Loch zehn, kombiniert mit einem Birdie von Cantlay, verkürzte die Führung auf einen Schlag. Zudem wurden die beiden Spieler vom Referee ermahnt, das Spieltempo zu erhöhen – sie waren beinahe zwei Löcher im Rückstand zur vorderen Gruppe.

Mit Birdies auf den Löchern zwölf und dreizehn stellte Fleetwood den alten Abstand von zwei Schlägen wieder her.

PORTRUSH, NORTHERN IRELAND - JULY 15: Sepp Straka of Austria looks across the driving range prior to The 153rd Open Championship at Royal Portrush Golf Club on July 15, 2025 in Portrush, Northern Ireland. (Photo by Oisin Keniry/R&A/R&A via Getty Images
Ryder Cup mit oder ohne Sepp Straka?

Doch Scheffler, der in dieser Saison bereits die Open Championship sowie die PGA Championship gewonnen hatte, lauerte weiter. Ein Birdie auf Loch 14 brachte ihn auf 15 unter Par – zwei Schläge hinter Fleetwood. Die Aufholjagd endete jedoch abrupt am Par-3-Loch 15, wo sein Abschlag im Wasser landete und ein Doppelbogey zur Folge hatte.

Nur wenige Minuten später ereilte Keegan Bradley dasselbe Schicksal: Der Kapitän des US-Ryder-Cup-Teams, der in dieser Woche darüber entscheiden wird, ob er sich selbst ins Team beruft, hatte sich bis dahin aussichtsreich gehalten. Doch nach einem verzogenen Abschlag ins Wasser war auch seine Hoffnung auf den Titel dahin.

Im Juni hatte Bradley Fleetwood bei der Travelers Championship noch um den Sieg gebracht – in Atlanta hingegen ging ihm am Finaltag sichtbar die Luft aus.

Und Straka? Bekommt er die Wild Card?

Sepp Straka hatte in den vergangenen Tagen einiges an Schlagzeilen auf der PGA Tour. Zunächst sagte er seine Teilnahme an der BMW Championship aufgrund einer privaten familiären Angelegenheit ab, trat aber beim Saisonfinale, der PGA Tour Championship in East Lake (Atlanta), dennoch an.

Dort verlief das Turnier für ihn allerdings alles andere als erfolgreich. Schon in der ersten Runde musste er mit einer 74er-Runde (+4) einen Fehlstart hinnehmen und belegte damit den letzten Platz im Feld, satte 13 Schläge hinter Spitzenreiter Russell Henley. In den folgenden Runden konnte er sich nicht entscheidend verbessern, sodass er das Turnier schließlich mit einem Gesamtergebnis von +7 Schlägen auf dem 30. und damit letzten Platz beendete.

Trotz des sportlichen Rückschlags sicherte sich Straka immerhin noch ein Preisgeld von rund 355.000 US-Dollar. Sportlich schwerer wiegt für ihn allerdings der Umstand, dass er durch die schwache Performance seinen Fixplatz in der europäischen Ryder-Cup-Wertung verloren hat und nun auf eine Wildcard durch den Captain angewiesen ist.

Für Straka bleibt die Tour Championship damit ein ernüchternder Abschluss der Saison – finanziell solide, sportlich aber mit klaren Einbußen, die nun auch Auswirkungen auf seine Ryder-Cup-Chancen haben.

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