Samstag, Nov 30, 2024
StartSportOlympia Golf: Silber für Henseleit (GER), Ko (NZL) holt Gold

Olympia Golf: Silber für Henseleit (GER), Ko (NZL) holt Gold

Esther Henseleit war von Platz 13 aus in den Finaltag des olympischen Damengolfturniers gegangen und sichert sich mit der besten Runde des Turniers (66/-6) sensationell Silber. Lydia Ko sichert sich Gold, Spitz und Schober (beide AUT) blieben hinter den Erwartungen.

„Ich werde wohl ein paar Tage brauchen, bis ich das alles realisiert habe“, meint die überglückliche Silbermedaillen-Gewinnerin Esther Henseleit nach ihrer famosen 66er-Finalrunde, die ihr den Weg aufs Stockerl geebnet hat.

Unter optimalen Bedingungen setzte Henseleit früh in ihrer Runde deutliche Akzente. „Ich lag so weit zurück, als ich heute auf die Runde ging, aber ich hatte einen fantastischen Start“, berichtete Henseleit nach ihrem Wettkampf. „Nach neun Löchern schaute ich auf das Leaderboard und war überrascht zu sehen, dass ich möglicherweise auf dem zweiten Platz lag.“ Mit fünf Birdies auf den ersten zehn Löchern katapultierte sie sich mitten in den Kampf um die Medaillen.

Henseleit bleibt cool: Beste Turnierrunde

Im Finale des olympischen Golfwettbewerbs der Damen zeigten fast alle Topspielerinnen Nerven. Ob Nelly Korda oder Ruoning Yin – irgendwann landeten alle einmal im Wasser des anspruchsvollen Kurses von Le Golf National. Alle, bis auf eine: Esther Henseleit. Die deutsche Spitzen-Golferin bewahrte kühlen Kopf und trug souverän die Hoffnungen ihrer Nation. Mit einem Rückstand von fünf Schlägen auf die Medaillenränge war Henseleit in die Finalrunde gestartet, um am Ende Olympia-Geschichte zu schreiben: Henseleit ist nicht nur die erste Deutsche, die im Golf olympisches Edelmetall holt, sie ist die erste Europäerin am Podest. Mit gesamt -8 fehlen ihr am Ende nur 2 Schläge auf ein Stechen mit Ko.

Auch Lydia Ko hat am Samstag im Le Golf National Geschichte geschrieben. Mit einer beeindruckenden Runde von 71 Schlägen (-1) gewann sie das olympische Golfturnier der Damen und sicherte sich damit nicht nur die Goldmedaille, sondern auch den letzten erforderlichen Punkt für ihre Aufnahme in die LPGA Hall of Fame. Die Neuseeländerin komplettierte damit ihre Sammlung olympischer Medaillen: Nach Silber in Rio 2016 und Bronze in Tokio 2020 krönte sie sich nun mit der begehrten Goldmedaille.

Ko nun in der Hall of Fame

Ko startete den Finaltag als Co-Führende zusammen mit der Schweizerin Morgane Metraux, hatte jedoch einen holprigen Beginn und verlor am ersten Loch einen Schlag. Doch sie erholte sich schnell und konterte mit Birdies an den Löchern drei, sieben und neun. Nach zwölf gespielten Löchern lag die 27-Jährige Ko bereits fünf Schläge vor ihrer Verfolgerin. Doch an Loch 13 unterlief ihr ein Fehler, als sie mit ihrem zweiten Schlag das Wasser traf, was in einem Doppelbogey resultierte.

Vor dem letzten Loch lag sie mit einem Schlag Vorsprung vor der Deutschen Esther Henseleit. Am letzten Loch bewies die siebenfache LET-Siegerin erneut ihre Klasse. Sie entschied sich für einen sicheren Abschlag und spielte einen exzellenten dritten Schlag, der ihr einen Acht-Fuß-Putt zum Birdie ermöglichte, den sie mit einem Gesamtergebnis von 10 unter Par versenkte und damit den Sieg sicherte.

Die Chinesin Xiyu Janet Lin spielte an den ersten drei Tagen konstant mit Runden von 71-70-71 und lag vor den letzten 18 Löchern auf dem geteilten siebten Platz.

Am Schlusstag zeigte sie eine starke Leistung mit einer 69er Runde (-3), die fünf Birdies und zwei Bogeys umfasste, und sicherte sich mit gesamt 7 unter Par damit den dritten Platz und die Bronzemedaille.

Spitz & Schober (beide AUT) chancenlos

Emme Spitz belegt bei ihrem ersten olympischen Golfturnier mit gesamt +2 Platz 29 und war nicht ganz zufrieden: „Ich habe sicher viel liegen gelassen, aber auf einen Top 20 Platz hat nicht viel gefehlt. Und was diesen Event so besonders macht: Die Stimmung war ein Wahnsinn.“

Sarah Schober landet mit gesamt 7 über Par nur auf Platz 47 und war danach bitter enttäuscht: „Ich habe mir das ein bisserl anders vorgestellt heute. Der Abgang ist bitter, die Erwartungen waren doch andere“, meinte die 32-Jährige im ORF-Interview und war den Tränen nahe.

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