Er gewann das Masters aus dem Stand, pfiff beim Putten und sorgte später für einen Eklat, der ihn einholte: Fuzzy Zoeller war Genie, Charmeur – und manchmal sein eigener Doppelgänger. Nun ist der zweifache Major-Champion mit 74 Jahren gestorben. Ein Abschied von einem, der nie glatt war – und gerade deshalb in Erinnerung bleibt.
Frank Urban „Fuzzy“ Zoeller Jr., geboren am 11. November 1951 in New Albany, Indiana, wurde 1973 Profi — und schrieb schon sechs Jahre später Golfgeschichte. Bei seinem Debüt im The Masters 1979 triumphierte er sensationell: Als erst dritter Golfer überhaupt überhaupt gewann er das Turnier bei seiner ersten Teilnahme — und zwar in einem dramatischen Stechen gegen Tom Watson und Ed Sneed.
Fünf Jahre später folgte sein zweiter Major-Sieg: Bei der U.S. Open 1984 setzte er sich in einem 18-Loch-Playoff gegen Greg Norman durch — und krönte damit seine große Zeit auf der Tour. Insgesamt gewann Zoeller zehn Turniere auf der PGA Tour und weitere Erfolge auf der Champions Tour — darunter den Senior PGA Championship 2002.
Zoeller war weit mehr als nur ein Sportler — er war ein Charakter. Bekannt für seine lockeren Sprüche, seine rasche Spielweise und sein Pfeifen zwischen den Schlägen, brachte er eine Frische in den Golfsport, die viele begeisterte. Sein unverblümtes Auftreten und seine Freude am Spiel machten ihn zu einem Publikumsliebling.
Sein Sieg in Augusta 1979 gilt bis heute als eine der großen Überraschungen der Masters-Geschichte — mit einem legendären Birdie im Stechen und dem hochgeworfenen Putter.
Woods-Scherz: Ein Schatten über der Legende
Doch Zoellers Geschichte hat auch ihre dunkle Seite. 1997, nach dem Sieg des jungen Tiger Woods bei den Masters, machte Zoeller in einem Interview einen rassistisch gefärbten Scherz über „fried chicken and collard greens“ — eine Anspielung auf stereotype Vorurteile. Die Reaktionen waren heftig.
Zoeller entschuldigte sich später und nannte das Ereignis selbst „the worst thing I’ve ever gone through in my entire life“. Dennoch blieb dieser Ausrutscher ein Makel — einer, der einen sonst so sympathischen Golfer lange Zeit verfolgte.
Fuzzy Zoeller wird vielen als Ausnahme-Profi in Erinnerung bleiben: als jemand, der mit Talent, Esprit und Mut Großes erreichte — und dabei nie den Spaß am Spiel verlor. Sein Leben zeigt: Auch Helden sind Menschen, mit all ihren Fehlern und Widersprüchen. Vielleicht macht gerade diese Mischung aus Glanz und Bruchstücken seinen bleibenden Eindruck aus.

