„Sie hat mir sehr geholfen und mich die ganze Woche über in der richtigen Mentalität und auf dem richtigen Weg gehalten“, würdigt der EuramBank-Open Sieger Joël Stalter gleich im ersten Satz nach dem großen Erfolg im GC Adamstal seine Verlobte Flora Peuch: „Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. “ Ohne sie hat Stalter es aber vor neun Jahren geschafft, im GC Adamstal einen Sieg einzufahren: Der Franzose gewann 2011 die Int. Amateur-Meisterschaften von Österreich. Im Stechen gegen den damaligen Europameister Manuel Trappel (AUT).
„Dieser Platz bringt mir offenbar Glück“
Joel Stalter
Bei den Euram Bank Open 2020 holt Joël Stalter am regnerischen Schlusstag einen Rückstand von vier Schlägen auf und gewinnt seinen ersten Titel auf der European Tour, der ihm 85.000 Euro Preisgeld und eine Tourkarte für 2021 bringt. Und das bei höchst unwirtlichen Bedingungen.
Stalter: „Es war ein schrecklicher Tag in Bezug auf die Bedingungen. Es war hart für alle. Der Platz spielte sich wahrscheinlich 1000 Meter länger. Aber meine Freundin hatte ihr Lächeln auf und hielt mich einfach am Laufen. Wir hatten einfach Spaß. Ich habe wirklich gut gespielt und ich habe es einfach sehr genossen, obwohl es ein harter Tag war.“
Anreise aus England mit dem Auto
Platz 2 geht an den Engländer Richard Mansell, der vor zwei Wochen mit dem Auto von Großbritannien nach Österreich reiste. Bei den Austrian Open verpasste Mansell noch den Cut, in Adamstal wird er Zweiter: „Wenn Sie mich zu Beginn der Woche gefragt hätten, wärst du mit dem zweiten Platz zufrieden, ich hätte Ja gesagt. Aber wenn du vier Löchern vor Schluss einen Birdie-Putt aus 30 Zentimeter hast, um die Führung zu teilen, ist es ärgerlich.“
Bester Österreicher wurde wie schon bei den Austrian Open in der Woche davor Lukas Nemecz: Der Steirer fiel am Schlusstag von Platz 15 auf Rang 24 zurück.
Die European Tour würdigt den Golfplatz Adamstal in einem tollen Feature, das man sich nicht entgehen lassen sollte!!!
Zum Leaderbord der Euram Bank Open
Austrian Open: Marc Warren (SCO) holt sich seinen 4. European Tour-Titel
Es war eine schaumgebremste Siegesfeier des Schotten Marc Warren: Zuerst wird er auf Loch 18 von seinem Flightpartner anstatt mit Champagner mit einem Schluck Wasser aus der Flasche besprüht, dann folgt die Siegerehrung in klassischer Social Distancing Manier. Marc Warren beendete damit ein sechsjähriges Warten auf seinen vierten Titel bei der European Tour bei den Austrian Open im Diamond Country Club in Atzenbrugg.
Ein Bierchen im Clubhaus markiert das Ende der „Feierlichkeiten“. Und trotzdem: Die Austrian Open im Diaomond Country Club waren ein voller Erfolg. Sagen Turnierdirektor Mikael Eriksson und Organisator Ali Al-Kahhaff: Für Eriksson war der Umstand, ohne positiven Corona-Test durch die Turniere gekommen zu sein, „extrem wertvoll“. Ali Al-Khaffaf streichst Österreichs Kompetenz in Sachen Turnier-Veranstaltungen heraus: „Wir haben wieder bewiesen, was wir können und sind für die European Tour ein verlässlicher Partner. Das ist viel wert.“
Warren gewinnt mit einem Schlag Vorsprung auf den Deutschen Marcel Schneider mit einem Gesamtscore von 13 unter Par. Der Schotte, der zuletzt den Sieg beim Made In Denmark 2014 errungen hatte, startete den letzten Tag im Diamond Country Club als geteilter Führender mit dem Deutschen Nicolai von Dellingshausen, der mit einer 67er-Runde noch aus den Top-10 fällt.
Bis kurz vor Schluss gab es ein Kop-an-Kopf-Rennen, ehe Warren sich mit einem Birdie am 17. Loch den entscheidenden kleinen Vorsprung herausholt.
„2014 war das letzte Mal, dass ich gewonnen habe“, sagte Warren, der seinen Sieg ohne Caddy, nur mit einem Carrybag errungen hatte. „Danach habe ich einfach sehr schlecht gespielt. Die Pause war für alle unglücklich, aber es kam zu einem guten Zeitpunkt für mich. Ich konnte einige Zeit zu Hause verbringen und habe offensichtlich an den richtigen Punkten meines Spiels gearbeitet.“
Mit Miguel Angel Jimenez hatten die Austrian Open einen echten Star im Feld. Dem Spanier mit Wohnsitz in Österreich fehlten am Ende nur jene sechs Schläge auf einen möglichen Erfolg, die er während des heftigen Regens auf den Holes 8 bis 12 in Runde 3 verloren hatte. Nach 2 Runden führte Jimenez, der Loch 17 im Diamond CC umgebaut hat, noch das Feld an.
Österreicher schwach, Deutschland zweistellig
Während mit Lukas Nemecz und Markus Habeler nur zwei Österreicher den Sprung ins Preisgeld schaffen, sind die deutschen Pros bei den Austrian Open im Diamond Country Club „breit“ aufgestellt: Gleich 10 Mann hoch tummeln sich Schneider, Siem & Co am Leaderbord. Bloß für den ganz großen Wurf hat es knapp nicht gereicht.
Top-Organisation bei beiden Events
Ohne einzigen Covid-Fall ging der Neustart der European Tour im Diamond CC und dem GC Adamstal über die Bühne. Die mobile Teststation im Diamond CC führt insgesamt knapp 1000 Tests durch.
Auch vor Ort standen die Vorsichtsmaßnahmen im Vordergrund: Social Distancing & Desinfektion waren oberstes Gebot. Selbst die Tees wurden einzeln desinfiziert. OK-Chef Ali Al-Khaffaf: „Man mag über die eine oder andere Maßnahme verwundert sein, aber alles stand im Zeichen höchster Sicherheit für Spieler und das Tour-Umfeld. All das haben wir hervorragend umgesetzt, wie uns die Tour attestiert.“