Am ersten Spieltag des Amundi German Masters powered by VcG erlebten die zahlreichen Zuschauer hochklassiges Spitzengolf auf dem anspruchsvollen Nord Course der Green Eagle Golf Courses. Bei dem einzigen LET-Turnier in Deutschland blieben gleich vier Spielerinnen fünf Schläge unter dem Platzstandard. Vor allem die Vormittagsgruppen konnten entgegen den Erwartungen auf Birdie-Jagd gehen. Dazu zählte auch Deutschlands Top-Talent Helen Briem. Die 19-Jährige schlug am Donnerstag um 8:02 Uhr vor einer großartigen Kulisse an Loch 10 ab.
„Das war toll heute Morgen“, sagte die LET-Siegerin nach einer hervorragenden 68 (-5) in Runde eins. „Es waren extrem viele Leute am zehnten Tee, und auch als der Regen kam, sind die meisten geblieben.“
Die zahlreichen Zuschauer sahen zunächst, wie Briem etwas Anlaufzeit benötigte. Doch dank sechs Birdies auf ihren letzten 13 Löchern fand sie sich am Ende des Tages in geteilter Führung wieder. „Es war sehr solide“, analysierte sie ihre Auftaktrunde. „Ich habe mein Putten und mein Spiel mit dem Wedge verbessert. Deswegen konnte ich viele Birdie-Chancen nutzen. Ich bin also sehr zufrieden.“ Von ihrer unglaublichen Länge vom Tee musste Briem nur selten Gebrauch machen. Für die erste Runde waren einige Abschläge nach vorne verlegt worden, weshalb sich der Par-73-Kurs, der aufgrund seiner Länge auch „Green Monster“ genannt wird, deutlich kürzer spielte.

Quartett an der Spitze
Neben Briem kamen mit Alice Hewson (England), Amelia Garvey (Neuseeland) und Ellinor Sudow (Schweden) drei weitere Spielerinnen mit jeweils 68 Schlägen (-5) ins Clubhaus. Mit derart niedrigen Runden war nach den Proberunden nicht zu rechnen gewesen. „Wir hatten auf jeden Fall Glück mit dem Wetter. Das haben wir nicht erwartet”, sagte Hewson, die ihre ersten 18 Löcher fehlerfrei absolvierte.
„Der Platz ist nicht leicht zu spielen, und das Wetter wird in den kommenden Tagen noch eine Rolle spielen. Aber heute hatten wir Glück, und ich bin froh, dass ich das Beste daraus gemacht habe.“ Vor allem der Wind hatte den Spielerinnen im Vorfeld des Turniers Sorgen bereitet. Doch am ersten Tag war er nur selten ein Faktor.
„Es war großartig“, gab Garvey zu Protokoll. „Ich habe gesehen, wie das Wetter heute wird, und dass einige Abschläge vorverlegt wurden. Also wusste ich, dass ich die ruhigen Bedingungen nutzen muss.“
Bei ihrer niedrigen Auftaktrunde griff Garvey immer wieder zu ihrem Lieblingsschläger im Bag, einem Eisen 2, mit dem sie den Ball bis zu 240 Meter weit schlagen kann. „Ich liebe es, Stinger zu schlagen. Das ist meine Geheimwaffe, um das Fairway sicher zu treffen.“ Hinter dem Führungsquartett teilen sich vier Spielerinnen Platz fünf (-4): Patricie Mackova (Tschechien), Hannah Screen und Bronte Law (beide England) sowie Dikscha Dagar (Indien).

Henseleit und Försterling vorne dabei
Mit Spannung wurde Esther Henseleits erster Auftritt beim Amundi German Masters powered by VcG seit der Turnierpremiere im Jahr 2022 erwartet. Aktuell auf Platz 21 der Weltrangliste positioniert, fand die gebürtige Hamburgerin ideal in das Turnier, notierte zwei Birdies auf ihren ersten beiden Löchern und schien ihrer Favoritenrolle von Beginn an gerecht zu werden. Wie Briem erfreute sich auch Henseleit an den zahlreichen Zuschauer am frühen Morgen in Winsen: „Es war extrem schön. Schon heute Morgen um acht Uhr waren viele Leute am Abschlag, und für die zweiten Neun sind nochmal mehr dazugekommen. Das Wetter hat nicht so mitgespielt, aber sie sind wacker dabeigeblieben.” Nach dem starken Start kamen im Verlauf der Runde jeweils noch ein Bogey und ein Birdie auf Henseleits Karte, womit sie nach einer 71 (-2) den 15. Platz teilt.
Schlaggleich mit ihr rangiert Titelverteidigerin Alexandra Försterling unter den Top 20. Am Nachmittag unterwegs spürte die gebürtige Berlinerin etwas mehr Wind auf dem Nord Course. Sie war daher sehr zufrieden mit ihrem Auftakt: „Es war nicht leicht zu spielen, und es hätte durchaus noch mehr fallen können. Aber ich bin trotzdem zufrieden und froh, dass am letzten Loch noch ein Putt gefallen ist. ”Försterling, die im vergangenen Jahr die Ausgabe am Seddiner See nahe ihrer Heimatstadt gewonnen hatte, verzückte damit nochmals die vielen Zuschauer rund um das 18. Grün.