Whatsapp Gruppen haben einen Vorteil – man kann so wunderbar einfach und schnell Wichtiges, Unwichtiges, Lustiges und natürlich vor allem Fotos aller Art innerhalb einer mehr oder weniger gleichgesinnten Gruppe posten. Was die Teilnehmer der MGA Golf Marrakesch Gruppe auch fleißig taten. Schließlich standen beim Trip fünf Clubs auf dem Programm, die kommentiert und bildlich festgehalten werden wollten, und Nebensächlichkeiten wie Essen oder Zimmereinrichtungen mussten ebenfalls dokumentiert werden.
Kurz erklärt: MGA, also die Media Golf Austria Vereinigung, sind golfende Journalisten, die in Österreich arbeiten. Und seit jeher mit einem Mitteilungsbedürfnis oder genauer gesagt einen Hang zum Berichten, Fotografieren und Schreiben haben. Und dessen Mitglieder naturgemäß schon viele Top-Plätze gespielt haben und von daher mit einem Kennerblick ausgestattet sind.
Marrakesch – Teetimes auf königlichen Plätzen
Marrakesch hieß also das Ziel, wo nach vierstündigem Flug das orientalische Paradies herrlicher Golfplätze auf die MGA-Teilnehmer und ihre auserwählten Hobbygolfer-Gäste (wie mich) wartete. Der geneigte Golfer weiß ohnehin um die Vorzüge des Golfspiels hier: Kurze Anfahrtszeiten aus der Stadt (10 bis maximal 25 Minuten), wunderbare Golfplätze, einheimische Caddies, die je nach persönlichem Ehrgeiz die Tagesform des golfenden Gastes steigern, und meist schöne Clubhäuser, in denen ein gepflegtes marokkanisches Bier und ein Clubsandwich danach genossen werden konnten – übrigens zu durchaus „normalen“ Preisen. Billig ist es hier nicht. Auch die Greenfee-Preise sind einem Mitteleuropäer vertraut. Aber der Sport findet hier bei angenehm warmen, sonnigem Wetter statt. Nicht zu heiß, nicht zu windig – die äußeren Bedingungen waren optimal.
Marrakesch – Golfmekka in Nordafrika
Die Stadt Marrakesch – da haben die meisten sofort das Bild des Djemaa El Fna im Kopf: der Platz der Gaukler, Geschichtenerzähler und Schlangenbeschwörer. Wörtlich übersetzt heißt er „Platz der Geköpften“. Unerschrocken mischten wir uns gleich am Ankunftstag unter das Volk. Ein Pfefferminztee in einem der unzähligen Cafés auf den umliegenden Dächern als Durststiller durfte natürlich nicht fehlen. Denn der „Mint Tea“ hat, obwohl sehr heiss serviert, immer eine kühlende Wirkung. Der Wohlgeruch von Rosen, Ambra, Jasmin und Gewürzen, ein Hauch von Honig und Orangenblüten, unterlegt mit Weihrauch, lag in der Luft – ein Ambiente für alle Sinne. Ein Ausflug zu einem authentischen Flohmarkt (wir waren die einzigen Frauen weit und breit) und in den idyllischen André Heller Garten (wunderschön, ein Muss!) passten zwischen unsere fünf gebuchten Teetimes.
Noch ein Wort zur Hotelunterkunft: Ein kleines, feines Boutiquehotel, das zwar nicht mit dem Service des Personals begeistern konnte, aber insgesamt recht in Ordnung war. Ich sage nur – das abendliche Buffet mit geschmortem Lamm oder Chicken und den leckersten Zitronentörtchen der Welt, die ich mir à la Handtuchreservierung von Strandliegen sofort beim Betreten des Speisesaals auf den Tisch beförderte. Das war auch nötig, schließlich waren 12 MGA-Teilnehmer ebenso schnell am Buffet.
Ich schweife ab – kommen wir zum Wichtigsten: Golf natürlich.
Marrakesch – die schönsten Golfplätze der Königsstadt
Welche Plätze standen auf der Bucketlist? Sie waren sorgfältig im Vorfeld recherchiert von Linda, unserer charmanten Reiseleiterin. Und organisiert mit Travel Pro, dem Reisebüro der Murhof Gruppe, hier in der Reihenfolge der täglichen Tee Times:
1. Assoufid
2. Royal Marrakech
3. Amelkis
4. Samanah
5. Al Maaden
Während der erste am meisten beeindruckte, ein sehr abwechslungsreiches Layout, aber dafür große Waste Areas mit vielen Steinen (mein armes Pitching Wedge) aufwies, der zweite Palmen ohne Ende und schönes eingewachsenes Geläuf, aber weniger Abwechslung und eher harmlose Fairways, täuschte der dritte der Liste mit einem zunächst mulmigen Gefühl, das sich beim Check-In einstellte. Der Proshop war ein Laden, der diesen Namen nicht verdiente (die Rezeption ein im Eingang stehender Schreibtisch mit einem blauen Entrée-Teppich davor, der gut und gerne nach jahrzehntelangem Gebrauch aussah), der Platz als solches entpuppte sich aber als mein persönlicher Favorit. Club Nummer vier und fünf waren beide sehr reizvoll und herausfordernd zu spielen. Wasserhindernisse (in Al Maaden originellerweise alle rechteckig angelegt), strategisch platzierte Bunker, breite Fairways und kaum Rough machten das Spiel zum Vergnügen. Beim Golfplatz Samanah, designed by Jack Nicklaus, gefiel mir die originelle Idee besonders, alle Stühle im Clubhaus mit berühmten Golfprofi-Namen zu versehen. Ich nahm auf McIlroy Platz.
Marrakesch – Jeder Golfplatz ist ein Erlebnis für sich
Über 10 Plätze finden sich in der näheren Umgebung von Marrakesch, einer schöner als der andere. Hier finden Sie weitere Infos zu den empfehlenswerten Plätzen: Golfplatz Amelkis, Golfplatz Samanah, Golfplatz Royal Marrakesch, Golfplatz Assoufid, Golfplatz Almaaden.
Anmerkung am Rande – die beiden Hardcore-Golfer der Runde, Norbert und Michael, spielten am golffreien Tag zusätzlich den Ourika-Platz. In deren persönlichen Wertung liegt dieser sogar an der Spitze.
Alles in allem: Marrakesch als Winter- bzw. frühe Frühlingsdestination ist für Golfer jeden Levels eine Reise wert. Darauf ein Casablanca Bier und ein Zitronentörtchen!