Der Golfpark Böhmerwald, einer der ältesten und landschaftlich reizvollsten Golfplätze im oberösterreichischen Mühlviertel, befindet sich in einer tiefgreifenden Krise: Die Betreibergesellschaft, die Böhmerwald Golfpark GmbH & Co. KG, hat beim Landesgericht Linz ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. 14 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Laut Eigenantrag liegen die Schulden bei rund 1,9 Mio. Euro, das Vermögen wird mit 426.000 Euro beziffert.
Als Auslöser gilt ein Brand des Clubhauses samt Restaurant im Mai 2022, der den Betrieb massiv einschränkte. Die Versicherung verweigerte eine vollständige Schadensdeckung. Während des Wiederaufbaus fehlten die Einnahmen aus der Gastronomie. In Kombination mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie, gestiegenen Baukosten und verzögerten Hotelprojekten geriet das wirtschaftliche Gleichgewicht ins Wanken. Versuche, eine Zwischenfinanzierung zu sichern, blieben erfolglos.
Trotz Insolvenz zeigt sich die Geschäftsführung kämpferisch: Ziel sei es, den Betrieb aufrechtzuerhalten und den Golfpark langfristig zu sichern. Den Gläubigern wird eine Quote von 30 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren, angeboten. Die treuen Mitglieder werden ersucht, ihre Beiträge für 2026 wie geplant zu überweisen – allerdings auf ein separates Clubkonto, um diese außerhalb der Konkursmasse zu halten. Der Spielbetrieb sowie Gastronomie und Freizeitangebote (wie der Böhmerwaldpark) bleiben vorerst geöffnet.
Von der Insolvenz betroffen ist nicht der gemeinnützige Golfclub Böhmerwald, sondern ausschließlich die Betreibergesellschaft. Der Clubbetrieb soll wie gewohnt weiterlaufen.
Der Golfpark Böhmerwald wurde 1992 eröffnet und zählt mit seinem 18-Loch-Kurs, der naturnahen Lage und dem ganzheitlichen Freizeitkonzept zu den wichtigsten Golfadressen im nördlichen Oberösterreich. Die aktuelle Krise trifft nicht nur den Sport, sondern auch die Region – denn der Golfpark war über Jahrzehnte hinweg ein Motor für Tourismus, Naherholung und regionale Wertschöpfung.
Ob das Sanierungsverfahren gelingt, wird sich im ersten Halbjahr 2026 entscheiden. Bis dahin hängt viel von Loyalität, Vertrauen und Verhandlungsgeschick ab – und vom Willen, eine der schönsten Golfanlagen des Landes nicht kampflos aufzugeben.

