Indoor Golf-Trainingsanlagen sind mit hochmoderner Technologie ausgestattet, die es ermöglicht, alleine oder mit einem Pro das Golfspiel zu analysieren und zu verbessern. Das technische Prinzip ist klar: Man spielt mit einem normalen, echten Golfball und Schläger direkt in die Leinwand. Simulatoren und Trackingsysteme liefern dann Daten über den Schwung, die Flugbahn des Balles, zur Schlagweite, Ballgeschwindigkeit, Spin und vielem mehr. Diese Informationen helfen dabei, Schwachstellen zu identifizieren und das Spiel gezielt zu verbessern. Neben den technischen Daten bieten die Simulatoren unzählige zusätzliche Features wie Challenges, die mehr einem Computerspiel . Und man ist, wichtig in der kalten und dunklen Jahreszeit, wetterunabhängig und kann auch als Anfänger hürdenfrei Golfluft schnuppern.
Immer mehr Golfer haben diese Vorteile von Indoor Golf bereits entdeckt. Stylishe Studios mit coolem Lounge- und Barbereichen und guten Proshops schießen aus dem Boden, die Auswahl wird gefühlt täglich größer. Gespielt wird realitätsnah und detailgetreu auf tollen internationalen Plätzen – (digital) die Golfwelt bereisen leicht gemacht.
Die Preise für eine Stunde in der Box sind absolut leistbar. Sie liegen im Schnitt zwischen 30 und 50 Euro, meist können 4 Spieler gleichzeitig trainieren. Weitere Vorteile: es gibt keinen Dresscode, man muss nicht so viel Zeit mitbringen (18 Loch in einer Stunde gehen sich locker aus), und die Spielsituationen sind fehlerverzeihend, steht man doch immer gerade. Auch ein Schlag aus dem Rough geht fast so easy wie vom Fairway. Die gesellige Stimmung in den Hallen ist ein angenehmer Nebeneffekt.
Einen umfangreichen Überblick über Indoor-Golfanlagen im deutschsprachigen Raum bietet die Website www.indoor-golf.org, wo sich entsprechende Unternehmen eintragen können. Aktuell sind 131 Anlagen gelistet.
Indoor Golf – das perfekte Allwetter-Ganzjahres-Training
Bringt ein Simulator in jedem Falle was? Eines ist klar: Beim Indoorgolfen sammelt man viele Zahlen und Daten. Diese einzuordnen, um daraus detaillierte Schlüsse zu ziehen und entsprechend an Fehlerquellen zu feilen, ist für Amateure nicht so einfach. Das überlassen wir im Idealfall den Teaching Pros, die uns die Geheimnisse von Steigungswinkel, Sweetspot und Spin übersetzen.
Golflehrer Jörn Neumann von der Golfschule Neumann in Nordrhein-Westfalen erklärt: „Die Kombination aus der Rückmeldung von Bildern und Daten die mein System liefert, deckt sofort Stärken und Schwächen auf. Die Spieler und Spielerinnen verstehen dadurch leichter, warum ein bestimmtes Ballflug- oder Treffmoment-Muster entsteht und sehen die Zusammenhänge zu ihrer Schwungbewegung„.
„Indoor training hat echte Vorteile und ist klar zu empfehlen.“
Proette Carmen Bürger vom Golfwerk GC Salzburg Eugendorf
Golfen in den eigenen vier Wänden
Selbst ist der Mann oder die Frau. Warum nicht in der eigenen Garage, im Keller oder im Hobbyraum einen Golfsimulator aufstellen, um das eigene Spiel konstanter und besser zu machen oder um einfach unterhaltsame Stunden zu verbringen? Nichts spricht dagegen. Außer dem manchmal unübersichtlichen Angebot und den Kosten. Und Platz braucht man natürlich auch. Sechs mal fünf Meter Grundfläche, drei Meter nach oben ist das Standardmaß (absolutes Minimum: Körpergröße plus 80 cm – so lässt sich der Driver gefahrlos schwingen). Der Abstand des Spielers zur Leinwand sollte 2,5 Meter nicht unterschreiten, nach hinten sind 1,8 Meter ideal. So lässt sich ein ordentlicher Golfsimulator samt Box zu Hause ohne allzu große Kompromisse aufstellen – egal, für welches Modell man sich entscheidet.
Homegolf: Was brauche ich wirklich?
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Technologien: die Radarmessung mittels Doppler-Radar, das hinter dem Spieler angebracht wird, und die optische Messung mittels Infrarot und Kamera, die über dem Kopf montiert ist. Für das Auslesen der Messdaten und die grafische Umsetzung auf der Leinwand sorgt ein leistungsstarker Computer, der über einen Projektor Golfplatz und Balldaten auf die Leinwand wirft.
So unterschiedlich die Systeme sind, so unterschiedlich sind auch die Preise: Einsteigergeräte gibt es bereits ab 400 Euro, wobei der tatsächliche Trainingseffekt dieser Geräte gering ist. Ein professioneller Golfsimulator für mehrere tausend Euro bietet hingegen einen echten Mehrwert und ist eine interessante Option. Neben den Messgeräten wird natürlich noch eine Menge Zubehör benötigt. Für eine Grundausstattung zu Hause (mit Projektor, Laptop, Netz, Box, Software) sollte man mindestens mit 8.000 bis 12.000 Euro rechnen.
Indoor Golf: Ein Überblick über die wichtigsten Anbieter:
Der US-Hersteller ist weltweit der Marktführer, 80 Prozent der PGA-Spieler trainieren damit. Der Trackman 4 verfügt über zwei voneinander unabhängige Radarsysteme. Das erste Radar konzentriert sich auf die Erfassung von Messwerten vor, während und kurz nach dem Treffmoment, z.B. die Schlägerkopfgeschwindigkeit, die Schlägerkopfbewegung und den Smash-Faktor, d.h. die vom Schlägerkopf auf den Ball übertragene Energie. Das zweite Radar erfasst die Flugbahn, den Abflugwinkel, die Flugkurve und die Rotationsgeschwindigkeit des Balles. Der Preis liegt zwischen 15.000 und 23.000 Euro inklusive Software.
Für PGA-Professionals, Clubfitter und Amateure, die wie die Profis trainieren wollen, ist der GCQuad Launch Monitor von ForeSight Sports eine lohnende Investition. Für knapp 17.500 Euro bekommt man ein Gerät der absoluten Spitzenklasse. Es arbeitet mit vier High-Speed-Kameras. Durch die Anordnung und Anzahl der Kameras wird unter anderem eine größere Trefferzone erzielt. Damit ist der Bereich gemeint, aus dem der Ball geschlagen werden kann, ohne dass die Fokussierung und Erfassung durch den Launch Monitor negativ beeinflusst wird. Außerdem muss der GCQuad nicht umständlich vor dem Spiel kalibriert werden, um den Ball zu erfassen und somit genaue Daten liefern zu können. Eine günstigere Variante ist das Bodengerät GC3 für ca. 7.500 Euro.
Der Launch-Monitor Flight Scope X3 ist das derzeit neueste Modell des renommierten Herstellers. Die Auswertungen der Schlägerkopf- und Ballgeschwindigkeit, der Schwungbahn und der vom Ball zurückgelegten Distanz können sowohl in Zahlen als auch optisch und grafisch ansprechend auf dem Tablet dargestellt werden. So kann der Monitor das Verhalten des Schlägerschaftes während des Schwungs wiedergeben und die Beschleunigung des Schlägerkopfes vor und nach dem Balltreffpunkt messen und anzeigen. Wichtige Messwerte zum Beispiel für Clubfitter. Die Kosten liegen bei ca. 15.000 Euro. Ein Einstiegsmodell des Anbieters ist der Mevo+. Der Monitor misst neben Daten wie Ballgeschwindigkeit, Flugzeit, Schlägerkopfgeschwindigkeit und Rotationsgeschwindigkeit auch den Attack Angle, die Rotationsrichtung des Balles und die Form der Flugbahn. Mit dem entsprechenden Setup lässt sich der Mevo+ Launch Monitor auch als Golfsimulator nutzen, denn das Gerät bringt 5 vorinstallierte Golfplätze und 17 Übungsbahnen mit. Preis ca. 2.000 Euro.
Ein beliebter Launch Monitor zu einem vernünftigen Preis. Ein gutes Einsteigermodell ist der Skytrak 1 (Kosten ca. 2.000 Euro) oder auch der Skytrak+ (ca. 3.500 Euro). Skytrak ist ein Launchmonitor mit Kameratechnologie. Das photometrische Messsystem nimmt unmittelbar nach dem Aufprall eine Vielzahl von Bildern auf und berechnet daraus präzise die Geschwindigkeit, den Abflugwinkel, die Rotation und die Flugrichtung der Kugel. Mit der passenden Software des Herstellers können die Daten auch visuell ansprechend auf dem Handy oder Tablet dargestellt werden. Durch konsequente wissenschaftliche Weiterentwicklung und ausgeklügelte Technik erreicht der SkyTrak Launch Monitor ein Qualitätsniveau, das bisher nur für ein Vielfaches der Investitionskosten erhältlich war.
Der südkoreanische Hersteller Golfzon hat mit dem Wave ein hochmodernes Spitzengerät entwickelt. Spitzenklasse ist aber auch der Preis: Mit rund 60.000 Euro kommt es kaum für den Hausgebrauch in Frage. Das Gerät nutzt fortschrittliche Radar- und Kamerasensoren, um wichtige Datenpunkte während des Schwungs eines Golfspielers zu erfassen, die sofort auf einer benutzerfreundlichen Oberfläche angezeigt werden. Andere Abschlagsmonitore verwenden nur Radartechnologie, die bei langen Schlägen gut funktioniert, aber Puttschläge nicht genau erkennen kann. Hier ist Golfzon WAVE einzigartig: Durch die Kombination zweier Technologien in zwei miteinander verbundenen Geräten wird jeder Schlag vom Abschlag bis zur Fahne präzise erkannt. (Kosten 4.000 Euro)
Der Ikea unter den Heimsimulatoren ist ein österreichisches Unternehmen: Wer auf der Website www.golfsimulator.kaufen einen der dort gelisteten Simulatoren samt Box kauft, bekommt ein Paket geliefert. Der Aufbau dauere dann maximal sechs Stunden und sei einfach, betont Simulator-Experte und Eigentümer der Firma GSK, Oliver Riepl. Die Messtechnik kommt aus Korea, das Einstiegsgerät, der günstige GSK Uneekor Eye-mini, schlägt mit rund 2.000 Euro zu Buche. Der hochwertigere QED steht schon für rund 15.000 Euro vor der Tür. Die Top-Variante, der GSK Uneekor EyeXO, der sich aufgrund seiner Technologie auch für das Fitten und seriöse Training eignet, startet inklusive Selbstmontagebox bei rund 19.000 Euro.
Range-Schläge oder eine virtuelle Runde? Es gibt ein Mittelding
Toptracer, ein Hersteller für Range-Technologie, hat vor rund einem Jahr einen neuen Spielmodus eingeführt. Der so genannte Toptracer30-Modus versetzt den Spieler in 30 realistische virtuelle Szenarien auf dem Golfplatz und misst, wie erfolgreich er diese bewältigt – und liefert so in nur 30 Schlägen einen Berg von Daten, die sich zu einem Gesamtergebnis summieren und eine objektive Momentaufnahme des aktuellen Leistungsniveaus des Spielers darstellen. Der neue Spielmodus ist als Bindeglied zwischen Range und Golfplatz konzipiert und simuliert den Druck, wenn der Spieler am realen Golfplatz mit verschiedenen Situationen konfrontiert wird. Toptracer30 besteht aus neun Abschlägen und 21 Annäherungsschlägen, wobei jeder Schlag anhand einer Reihe von Variablen bewertet wird – von der Entfernung und Genauigkeit beim Abschlag bis hin zur Nähe zum Loch und den getroffenen Grüns beim Annäherungsschlag.
Das Fazit: Indoor Golf boomt zurecht
Schwünge mit dem Launchmonitor oder ein Spiel am Golfsimulator sind also ein abwechslungsreicher Zeitvertreib und eine gute Möglichkeit, über den Winter schwungtechnisch und golferisch nicht einzurosten. Die Konkurrenz unter den verschiedenen Anbietern wächst und wächst, und damit automatisch auch die Qualität des Angebots. Auch auf der Softwareseite, beispielsweise bei der Palette der spielbaren Plätze. Trackman bietet hier allerdings ein geschlossenes System, das mit anderen Anbietern nicht funktioniert. Hier sind Anbieter wie Creative-Golf zu nennen, diese Software ist immer auf dem neuesten Stand und läuft mit mehreren Simulatorsystemen. Auf GSPro.com wird man ebenfalls fündig und das auch noch kostenlos. GSPro ist eine reine User-Generated-Content-Seite, die viele internationale Top-Plätze im Köcher hat.