Mitreißender und hochspannender Finaltag einer stimmungsvollen Turnierwoche der Big Green Egg German Challenge powered by VcG 2023: Bei herausfordernden Bedingungen im Wittelsbacher Golfclub brachte Francesco Laporta mit einer 72er Par-Runde einen Schlag Vorsprung vom Grün des 72. Lochs und jubelte bei insgesamt sieben unter Par über seinen dritten Titel auf der Challenge Tour, den ersten seit 2019.
Hinter dem Italiener platzieren sich vier Spieler bei sechs unter Par, darunter Dominic Foos, der mit der tagesbesten Runde von 67 Schlägen sensationelle 30 Plätze gut machte. Neben dem Deutschen finden sich Gary Boyd, Ashley Chesters (beide England) und der Tscheche Jiri Zuska auf Position zwei.
Heftiger Wind hatte den wunderschönen Platz im Wittelsbacher GC speziell am Nachmittag zu einem harten Test gemacht. In der dreiköpfigen Schlussgruppe beispielsweise blieb kein Spieler unter Par.
„Es ist verrückt. Ich habe seit vier Jahren nicht mehr gewonnen und hatte viele Probleme“, sagte Laporta, 32. „Selbst zu Beginn des Jahres habe ich nicht mein bestes Golf gespielt. In den vergangenen Wochen habe ich etwas an meinem Schwung geändert – das hat geklappt“, freute sich der Mann aus Apulien im Süden Italiens, der 2019 die Saisonwertung der Challenge Tour gewonnen hatte. „Ich habe wirklich jeden Tag sehr hart dafür gearbeitet, endlich wieder zu gewinnen, und meinem Coach gesagt, dass ich so schnell wie möglich wieder auf die DP World Tour komme. Dieser Sieg wird mir dabei definitiv helfen.“
Sieger Laporta: „Habe mich in das Turnier verliebt“
„Das Event ist großartig. Es kamen viele Leute raus, um uns zu unterstützen. Es hat sich angefühlt wie auf der DP World Tour“, schwärmte Laporta über das einzige Turnier der Challenge Tour in Deutschland, das sich 2023 über rund 2000 Zuschauer freuen konnte. „Jedes Mal, wenn ich nach Deutschland komme, ist es einmalig. Die Fans sind unglaublich. Der Platz war in perfektem Zustand und ich würde gerne den Greenkeepern gratulieren, weil es einfach toll war. Ich habe hier zum ersten Mal gespielt und mich verliebt.“
Nun freut sich Laporta, der fünfte italienische Sieger auf der Challenge Tour in zwei Monaten, auf sein Zuhause und seine Tochter nach Monaten auf Tour. „Das werden wir zusammen feiern.“
Big Green Egg German Challenge: Dominic Foos mit famosem Finaltag
Großer Jubel auch bei Dominic Foos: Der 25-jährige Deutsche, der bereits vor acht Jahren seinen ersten und bislang einzigen Titel auf der Challenge Tour feiern konnte, katapultierte sich am Mittag mit einer famosen Runde aus den hinteren Reihen mitten in den Kampf um den Titel. Am Ende fehlte ein Schlag – die gute Leistung blieb. „Ich bin sehr zufrieden. Es war echt anspruchsvoll heute mit dem Wind. Mit einer guten Runde springt man weit nach vorne, deswegen bin ich glücklich, dass ich das heute gut gemacht habe. Bei mir hat alles gepasst.“
Es ist das beste Ergebnis für Foos seit seinem Sieg – und vielleicht der Startpunkt für ein neues Erfolgskapitel. „Ich habe es relativ gut ausgeblendet, aber wusste natürlich, dass ich vorne dabei bin. Es ist etwas sehr Besonderes. Das ist mein bestes Ergebnis seit einer längeren Zeit, obwohl sich mein Spiel die letzten Monate, sogar Jahre sehr gut angefühlt hat. Aber es ist gut, auch mal zuhause zu sehen, dass ich da sehr gut spiele und vorne mit dabei bin.“
Wie die anderen deutschen Golfer freute sich auch Foos über die besondere Atmosphäre im Heimspiel, das auch im dritten Jahr der German Challenge emotionalen Spitzensport bot. „Es war wunderschön in Wittelsbach. Wir hatten natürlich auch Glück mit dem Wetter, es hat nicht geregnet, der Platz ist immer trockener geworden und es ist immer etwas Besonderes, zuhause zu spielen. Es war eine sehr gute Woche.“
Neun Deutsche & zwei Österreicher im Wochenende
Die weiteren deutschen Starter in den Finalrunden konnten mit der Runde von Dominic Foos, der einst als riesige Nachwuchshoffnung ins Spitzengolf kam, nicht ganz mithalten. Maximilian Rottluff und Velten Meyer landeten am Ende auf dem geteilten 34. Rang (+1). Allen John (T46, +3), Timo Vahlenkamp (T56, +5), Philipp Katich und Michael Hirmer (T63, +7), Anton Albers (T65, +8), Maximilian Herrmann (T67, +9) komplettieren das deutsche Aufgebot am Wochenende.
Aus österreichischer Sicht darf sich Max Steinlechner mit gesamt 1 unter Par über Platz 20 freuen, Niklas Regner fiel mit einer 77er-Runde und gesamt 3 über Par auf Platz 46 zurück.
Spannung pur bei der Big Green Egg German Challenge im Wittelsbacher Golfclub: Das englische Duo Boyd und Chesters führen mit einem Gesamtscore von -8 vor Francesco Laporta aus Italien (-7). Boyd spielte eine 69, Chesters eine 68er Runde. Der Deutsche Maximilan Rottluff wahrte seine Titelchancen mit einer Runde von 70 Schlägen und beendete den dritten Tag im Wittelsbacher Golfclub auf dem geteilten 6. Rang.
Die Runde des Tages und die bis dato beste Runde des Turniers spielte der Däne Frederik Birkelund. Er benötigte nur 65 Schläge, machte einige Plätze auf dem Leaderboard gut, und teilt sich vor dem Finaltag mit insgesamt -6 den vierten Platz mit Christofer Blomstrand (SWE).
Big Green Egg German Challenge 2. Tag
An die Spitze der Big Green Egg Challenge powered by VCG setzte sich an einem bisweilen böigen Freitag der Engländer Sam Hutsby mit einer 70er Runde. Hutsby, der in Vorwoche bei den EURAM Bank Open schon Platz 2 belegte, konnte einen schwachen Start mit einem Doppel-Bogey und einem Bogey mit fünf Birdies zwischen Bahn 8 und Bahn 15 wett machen.
„Ich bin wirklich zufrieden. Gestern habe ich vom Abschlag bis zum Grün unglaublich gut gespielt, aber ein paar Chancen vergeben. Heute Morgen habe ich mich richtig gut gefühlt. Ich bin sehr stolz darauf, wie ich mich wieder erholt habe“, sagte Hutsby, 34, der im Juni mit seinem Titel bei der Andalucía Challenge de Cádiz eine Dürrezeit von acht sieglosen Jahren auf der Challenge Tour beendet hatte. Nun ist er wieder ganz vorne dabei und sagt: „Das ist eine gute Ausgangsposition.“
Einen Schlag hinter Hutsby bei sieben unter Par lauern Sébastian Gros (Frankreich), Kristoffer Broberg (Schweden), Victor Pastor (Spanien) und der Finne Lauri Ruuska, der bei anspruchsvollen Bedingungen mit einer 66 (-6) die beste Runde des Tages auf den Turnierkurs zauberte.
Big Green Egg Challenge: Deutsche nehmen Heimsieg ins Visier
Gute Chancen auf eine Spitzenposition haben vor den beiden Finalrunden im Wittelsbacher GC Velten Meyer, Maximilian Rottluff und Maximilian Herrmann auf dem geteilten 14. Rang, vier Schläge hinter dem Führenden.
„Das musste ich mir natürlich etwas härter erarbeiten – härter als mir lieb war“, sagte Max Rottluff nach seiner Runde, auf der er früh drei über Par gelegen hatte, bevor der Sieger der UAE Challenge im Mai mit sechs Birdies eindrucksvoll zurückkam. „Insgesamt war es ordentlich und auch mein Caddie hat mir gesagt, dass ich eigentlich gut spiele und einfach weitermachen muss. Ab der 17 ging es dann los mit den Birdies. Von daher bin ich sehr glücklich und freue mich jetzt darauf, am Wochenende dabei zu sein.“
Dort gilt der Fokus seinem zweiten Saisonsieg. „Die Ergebnisse sind nicht so niedrig, deswegen kann man schon sagen, dass ich mit einem guten Wochenende eine Chance auf den Titel habe. Dafür spielen wir jede Woche“, so Rottluff, der in Neuburg an der Donau mit seinem Wohnmobil zu Gast ist. „Es wäre hier ganz besonders schön. Ich freue mich riesig. Wenn mir das jemand am Mittwoch gesagt hätte, dann hätte ich das sofort genommen und keine weiteren Fragen gestellt.“
Während Rottluff in dieser Woche mit Rückenschmerzen zu kämpfen hat, muss sich Velten Meyer mit Hüftproblemen herumschlagen. „Der Körper hat heute ein wenig wehgetan. Ab und zu mal musste ich einen kontrollierten Einwurf ins Spiel bringen, anstatt voll durchzuladen. Aber ich habe solide gespielt und wenig Fehler gemacht. Es lief relativ stressfrei, auch wenn ich gerne ein, zwei mehr Putts reingemacht hätte. Aber es war ein ganz entspannter Vormittag“, sagte der 28-Jährige nach seiner 70 am Freitag. „Der Plan fürs Wochenende bleibt der gleiche: Solide Schläge machen – und wenn ein paar mehr Putts reingehen, dann sollte ich eine gute Chance haben, zumindest oben mitzuspielen.“
Ähnlich geht Maximilian Herrmann, der seiner starken 68 am Donnerstag eine 73 am Freitag folgen ließ, das Wochenende an: „Ich habe heute nicht so gut gespielt wie gestern und ab und zu auch ein bisschen Pech gehabt. Dann wird es gerade auf einem solchen Platz wie hier schwierig. Am Ende des Tages war es aber eine ganz gute Runde sogar. Ich versuche mich jetzt einfach auszuruhen, um am Wochenende so gut es geht zu spielen.“
Der junge Anton Albers aus Hamburg, 24, lauert nach der zweiten 71 in Folge einen Schlag hinter dem Trio bei zwei unter Par auf Rang 23: „Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht. Mit zwei Birdies aufzuhören, fühlt sich ganz gut an und damit kann ich auch zufrieden sein. Es ist ein guter Schritt, den ersten Cut zu machen. Das ist natürlich immer irgendwie im Hinterkopf. Nicht unbedingt auf der Runde, aber außerhalb macht man sich da Gedanken drüber. Daher fühlt es sich gut an, jetzt das erste Mal das Wochenende zu spielen und ich freue mich riesig auf die nächsten beiden Tage.“
Bernd Ritthammers Comeback
Besondere Tage erlebte Bernd Ritthammer auf dem Kurs seines Heimatclubs. Der 36-jährige, der keine 40 Kilometer vom Wittelsbacher GC entfernt wohnt, verpasste nach langer Pause bei seinem ersten Profiturnier des Jahres mit Runden von 75 und 72 Schlägen knapp den Cut. „Es war schon ein bisschen komisch. Mein letztes Turnier war im Oktober und ich trainiere seitdem eigentlich auch nicht. Mein Leben ist deutlich anders zu früher. Aber es hat auf jeden Fall Spaß gemacht und sich nicht ganz so ernst angefühlt wie früher, was das Hauptziel war.“
Ritthammer, der jahrelang zur europäischen Spitzenklasse gehörte und unter anderem Zweiter bei den Porsche European Open 2019 wurde, hatte infolge einer schweren Operation Anfang des Jahres, als ihm ein gutartiger Tumor aus dem Kopf entfernt werden musste, lange ausgesetzt – und wird nun wohl auch nicht mehr regelmäßig auf die Tour zurückkehren. „Es ist schon so, dass ich in diesem Jahr kein weiteres Tour-Turnier spielen werde. Im Moment tendiere ich dazu, eher nicht wieder aktiv zu werden, weil einfach so viel bei uns passiert ist“, sagte der dreimalige Challenge-Tour-Sieger. „Wir haben drei kleine Kinder und ich habe in den letzten Jahren auch einfach schwach performt. Das bringt einen schon ins Grübeln. Ich hoffe aber, dass es nicht meine letzte Runde war. Wegen meiner Medical Exemption hätte ich nächstes Jahr schon die Möglichkeit, auf der Challenge Tour abzuschlagen.“
Big Green Egg Challenge: Neun Deutsche & zwei Österreicher in den Finalrunden
Insgesamt sind in dieser Woche 17 deutsche Golfer und vier Österreicher im Wittelsbacher Golfclub am Abschlag. Mehr als die Hälfte schafften den Sprung ins Wochenende: Neben Rottluff, Herrmann, Meyer und Albers sind das Michael Hirmer (even Par, T41), Timo Vahlenkamp, Philipp Katich und Allen John (+1, T49) und Dominic Foos (+2, T61).
Aus österreichischer Sicht sind Niklas Regner (even Par, T41) und Max Steinlechner (+1, T49) am Wochenende noch dabei!
Mehr Infos zur Big Green Egg Challenge
Livestream
EMS, der offizielle Technik-Partner der diesjährigen Big Green Egg German Challenge powered by VcG, bringt die Highlights in die Public Area und in den Livestream auf golf.de. Fans haben die Möglichkeit, Live-Bilder von den Abschlägen 1 und 10 sowie den Grüns 9 und 18 zu erleben. Außerdem jede Menge Spieler-Interviews und weitere Highlights.
„Beat the Pro“
Ein aufregendes Erlebnis für den bayerischen Nachwuchs: Im Rahmen des Turniers am Samstag, den 22.7. haben fünf talentierte Jugendliche aus den umliegenden Golfclubs die einzigartige Gelegenheit, sich an Loch 9 mit internationalen Top-Golfern beim „Beat the Pro“ zu messen. Dabei treten sie gegen drei erfahrene Playing Pros an und haben die Chance, ihr Können auf dem Grün unter Beweis zu stellen. Anmeldung unter: https://german-challenge.de/beat-the-pro