Eine kleine Unterbrechung der Golf-Routine, etwas Extra-Ehrgeiz, eine gelungene Revanche, ein klares Ziel und jede Menge Spaß. Unabhängig vom Handicap und meist zwischen verschiedenen Spielstärken gleichwertig austragbar bringen spielbegleitende Wettspiele den extra Kick auf der Runde. Zwei der berühmtesten Spielarten und Literatur-Tipps rund um Golfwetten stellen wir vor.Sie sind aufregend, vielfältig, lustig und herausfordernd. Sie fördern Freundschaften und Ehrgeiz, sorgen für Gesprächsstoff und oft für das gratis Bier nach der Runde. Diese berühmten Wettspiele sollten sie jedenfalls kennen.
Wolf
Strategie, Selbsteinschätzung und Vertrauen in den Partner spielen die große Rolle bei „Wolf“. Gespielt wird zu viert und ohne Handicaps (eventuell mit 3 /4 oder 2/3 Vorgaben). Am ersten Abschlag wird ein fixes Rotationsprinzip festgelegt. Ein Spieler ist auf Loch 1 der „Wolf“, Spieler 2 auf Loch 2, Spieler 3 danach und so weiter, diese Spielreihenfolge bleibt bis inklusive Loch 16 erhalten. Der „Wolf“ schlägt als erstes ab und sucht sich danach einen Partner für das jeweilige Loch aus. Nach dem Tee-Shot von Spieler 2 kann sich der Wolf für Spieler 2 als Partner entscheiden, allerdings bevor Spieler 3 abgeschlagen hat, und so weiter. Oder der „Wolf“ sucht sich keinen Partner aus und spielt das Loch alleine. Gespielt wird das Loch also entweder in zwei Mannschaften oder drei gegen einen. Das beste Einzelresultat eines Spielers auf dem jeweiligen Loch gewinnt. Gewinnt die „Wolf-Mannschaft“ erhalten diese beiden Spieler jeweils einen Punkt, bei Gleichstand werden keine Punkte vergeben, gewinnt ein Spieler aus der gegnerischen Mannschaft erhalten nicht beide Team-Members den Punkt, sondern nur der gewinnende Spieler. Hat sich der „Wolf“ entschieden alleine zu spielen, wird der Einsatz verdoppelt, sollte er das Loch verlieren erhalten alle drei Mitspieler doppelte Punkte. Nachdem nach 16 Loch jeder 4 mal „Wolf“ war ist es üblich, den schwächsten Spieler auf beiden Löchern die „Wolfs“-Ehre zu geben.
Nachdem die Teams permanent wechseln ist es möglich, Partner nach der jeweils aktuellen Situation auszuwählen, entweder um ein Loch zu gewinnen oder eventuell auch um einen Verlust zu teilen, gute Spieler werden, besonders auf einfacheren Löchern, alleine spielen. Eine sehr spannende, sehr strategische Spielvariante.
Nassau
Eines der bekanntesten Wettspiele im Golf. Um 1900 im Nassau Country Club in Long Island erfunden, ist es auch unter den Namen „2-2-2“ (nach dem üblichen $2-Grundeinsatz) oder „Best Nines“ bekannt. Es wetten Spieler gegen Spieler oder Team gegen Team. Die grundsätzliche Spielart während des Wettspiels ist keinen Regeln unterworfen. Egal ob mit oder ohne Handicap, ob Zählspiel oder Lochspiel, ob Scramble oder Bestball – ganz nach Belieben funktioniert die Wette in jedem Format.Bei diesem Wettmodus laufen drei Spiele, die getrennt gewertet werden: Auf den ersten 9 Loch, auf den zweiten 9 Loch und auf allen 18 Loch. Der Spieler oder das Team mit dem niedrigeren Score auf einem Loch hat bekommt jeweils einen Punkt, bei Unentschieden bekommt kein Spieler den Punkt. Jeweils nach einem Spielabschnitt (erste 9, zweite 9 und 18 Loch) werden die gewonnen Punkte gewertet. International ist das $2 das gängigste Spielformat ($2 für die ersten, $2 für die zweiten, $2 für 18 Loch, wer alles gewinnt erhält also $6).Wenn das aber alles wäre, dann wäre „Nassau“ sicher kein so beliebtes Spielformat. Interessant wird es mit dem „pressing“. Jeder Spieler (jedes Team), der zwei oder mehr Punkte im Rückstand liegt kann zusätzlich „pressen“. Das heißt dass eine zusätzliche Wette für die restlichen verbleibenden Löcher gestartet wird. Die ursprüngliche Wette bleibt unverändert bestehen, dennoch besteht die Chance gleichzuziehen.
Ein Beispiel: Nach 6 Loch liegt ein Team zwei Punkte hinten, für die restlichen 3 Loch (7, 8, 9) der ersten 9 Loch wird „gepresst“. Werden zwei dieser drei Loch gewonnen würde das Team zwar die Ursprungswette verlieren, aber durch das „Pressen“ würde es nach 9 Loch dennoch unentschieden stehen. Würde nur ein Loch gewonnen werden würde das Team, das gepresst hat beide Wetten verlieren, im Falle 7, 8 und 9 würden gewonnen werden, hätte das Team beide Wetten gewonnen. In manchen Spielvarianten wird auch automatisch bei einem Rückstand von 2 Punkten „gepresst“. So kann es vorkommen dass nach 18 Loch sechs oder sieben unabhängige Wetten laufen. Und es kann daher durchaus passieren dass das „Nassau“-Wettspiel teurer als geplant ausfällt. Der Vorteil für den Spieler (das Team), der im Rückstand liegt, ist aber dass er entscheiden kann wann und wie oft er presst und dass durch die 3 unabhängigen Hauptwetten nicht automatisch nach frühem Rückstand alles verloren ist.
Die Top-Buchtipps wenn Sie sich für die besten Wettspielarten rund um Golf interessieren:
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