Der Deutsche Moritz Lampert steht nach seiner 71er-Runde (-1) am Putting-Grün des Diamond CC. Anders als sonst bei einem European Tour Event, wenn man um einen Platz zum Üben kämpfen muss, verlieren sich gerade mal fünf, sechs Spieler am rieseigen Übungsgrün vor dem Clubhaus. „Golf ist irgendwie das Letzte, womit man sich bei diesem Turnier beschäftigt“, grübelt Lampert. Alles rund um die Sicherheit der Spieler steht im Vordergrund. Die Spieler werden angewiesen möglichst rasch ins Hotel zurück zu kehren und sitzt man in der Players Lounge zu nahe zusammen, oder gar zu viert an einem Tisch, gibt’s Rüffel von der Tour. Lampert: „Es ist trotzdem super, dass es wieder weiter geht und ich bin total happy, endlich wieder spielen zu können. Obwohl: Dass ich das erste Mal seit Jahren den Frühling in meiner Heimat erleben durfte, war auch etwas Besonderes.“
Der knapp 30-jährige Schwetzinger Lampert hat schon dreimal auf der Challenge Tour gewonnen, unter anderem die Kärnten Golf Open in Finkenstein.
Bester Österreicher nach Tag 1 ist der Murhofer Timon Baltl, der mit seinem Vater Max am Bag, eine starke 68er-Runde abliefert, mit beeindrucken 5 Birdies am Stück von Loch 12 bis 17. Baltl ist wohl zufrieden, euphorisch klingt aber anders, was einem Rückenproblem geschuldet ist: „Ich habe in letzter Zeit wenig trainieren können. Eine Rückenverletzung macht mir zu schaffen. Mal schauen, wie sich das die restlichen Tage hier auswirkt.“ Voltaren ist jedenfalls aktuell der ständige Begleiter Baltls.
Tees & Wasserflaschen werden desinfiziert
Zur Sicherheit der Spieler, aber wohl um die 2 Wochen in Österreich ohne positiven Covid-Fall über die Bühne zu bringen, greift die Tour zu jeder Menge vordergründig seltsamen Maßnahmen: Auf jeder Kühltruhe am Platz, in dem Wasserflaschen für die Spieler eingelagert sind, steht ein Desinfektionsspray. Spieler müssen sich vor dem Griff in die Kühltruhe die Hände desinfizieren.
Die Scorekarte werden nicht, wie sonst üblich getauscht – jeder Spieler muss seinen Score selbst notieren und gilt als Zähler für den jeweils andern Spieler im Flight.
Höhepunkt aber sind die einzeln desinfizierten Tees, die samt einem ebenfalls desinfizierten Bleistift in ein Sackerl verpackt den Spielern auf die Runde mitgegeben werden.
Sportliche Aspekte: Luiten (NL) führt
Mit der exakt gleichen Startrunde, die dem Niederländer 2013 der Sieg bei den Austrian Open im Diamond Country Club gebracht hat, starte Luiten in das Turnier 2020. Logisch, dass er zufrieden ist und sich über den starken Start freut.
Erfreulich auch der Auftritt des „Oldie“ Miguel Angel Jimenez, der sich mit einer 68er-Runde im Spitzenfeld etabliert.
Österreichs Spieler haben bis auf Baltl, Niklas Regner (-2/70) und Lukas Nemecz (-2/70) ein wenig Aufholbedarf.
Deutschlands Armada ist mit zumindest 4-5 Spielern Richtung Cut unterwegs.