Sonntag, Jan. 26, 2025
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Nadizars Notizen – Das PGA Show 2025 Tagebuch, Schlusstag

Klaus Nadizar erzählt, was er während der PGA Show 2025 in Orlando erlebt. Subjektiv und schonungslos!

Liebes Tagebuch, nach 4 Tagen und knapp 30 Kilometern Fußmarsch ist die PGA Show 2025 schon wieder Geschichte. Das schreckliche Wetter hat viel dazu beigetragen, dass die Messe besser besucht war als in den Jahren zuvor. Die Verlockung, anstatt eines Messetages eine Runde Golf auf den zahlreichen prächtigen Golfplätzen in Orlando zu spielen, machte die Temperatur zunichte.

(Photo by Scott Halleran/PGA of America)

Höhepunkt, vielmehr Tiefpunkt waren schockierende 5 Grad am Mittwoch. Aus dem Sunshine State wurde eine Woche lang ein Kühlschrank. Höhepunkte auf der Messe gab es viele, die ganz großen Innovationen haben sich die Hersteller aber wohl für 2026 aufgehoben. Aktuell wird an zahlreichen Stellschrauben gedreht, da und dort Verbesserungen nachgereicht. Die Schlägerhersteller bringen wieder neue Produktserien auf den Markt – lesen Sie dazu mehr auf unserer Equipment Seite – und die Bekleidungsindustrie nimmt mehr und mehr Raum ein auf der PGA Show.

Wie jedes Jahr tummeln sich an den Rändern der Gänge zahlreiche Glücksritter, die mit Produkten punkten möchten, die es entweder in der einen oder anderen Form schon gab – etwa die Legion der Pitchgabelhersteller, der in den USA extrem beliebten Zigarren-Halter in jedweder Form oder die zahlreichen Aussteller, die Headcovers feilbieten.

Über den Start von Hardware der deutschen Ballmarke Vice haben wir schon berichtet, mit weiteren Produkten aus dem Dachraum beziehungsweise Nachbarländer war die PGA Show 2025 dünn besiedelt: Jürgen Wieser, der voriges Jahr mit seiner Erfindung des GripCaddie einen Award gewinnen konnte, war auch heuer wieder als Aussteller dabei. „Es passiert schon ein bisschen, aber nur langsam. Ich kann und will nicht Unmengen in Marketing investieren und bin deshalb was das Wachstum betrifft limitiert. Auf Social Media funktionieren aber die Kanäle großartig und das Produkt wird immer angesehener,“ so Wieser. Die beiden deutschen Unternehmen PuttView und Bal.on legen den Fokus auf den US Markt.

Einmal mehr stehen elektronische Helferleins – vom Swing Analyzer bis zum Laser, der auch den Wind messen kann – im Mittelpunkt. Außerhalb dieser klassischen Produkte sind mir zwei Aussteller besonders aufgefallen: ein belgischer E Trolley Prototyp und eine Scoring App, die das Potenzial zum absoluten Knüller hat.

Zum e Trolley: Ixi Golf nennt sich das selbstfahrende Gerät, das ein belgischer, nicht golfender Diplomingenieur entwickelt hat. Der Tesla Fahrer hat sich gedacht, was mein Auto kann, muss ja ein E Trolley ohne Probleme können.

Das stylische Ding hat eine eingebaute Kamera, die den Schwung aufnimmt und auf eine Art Tablet, das am Griff befestigt ist, überträgt. Das mit GPS Daten gefütterte Gerät erkennt Hindernisse und weiß, wenn der Spieler seinen Putter aus dem Bag nimmt, dass er zum nächsten Tee fahren soll. Mehr über dieses wirklich interessante Teil, das nur 8 Kilo wiegt, lesen Sie in der 1. Ausgabe von SimplyGOLF, die Ende März erscheint. Wer möchte, kann HIER zum Vorzugspreise den IXI vorordern.

Ebenso lesen Sie dort mehr über die App Power Level Golf – zugegeben ein etwas holpriger Name für ein wirklich tolles Tool -, für private Golfrunden in Gruppen wie zum Beispiel eine Golfreise, die echter Mehrwert und Knüller sein kann. Nicht nur bietet die App Livescoring an, man kann auch innerhalb der Gruppe mit einzelnen Personen während der Runde live Wetten mit Spielern in anderen Flights abschließen und das ganze Turnier damit aufpeppen. Es benötigt nach der Runde kein Zusammenzählen, kein Einsammeln der Scorekarte mehr. Man weiß, sobald der letzte Flight das 18. Loch beendet hat, wie das Turnier oder die Spaßrunde ausgegangen ist.

PS. Die etwas verspätete Tagebucheintragung hat mir ein völlig desolates WLAN im Pressezentrum der PGA Show beschert. Ich danke für euer Verständnis.


Nadizars Notizen – Das PGA Show 2025 Tagebuch, Tag 2

Liebes Tagebuch!
Es bleibt Winter, aber erstmals in rund 25 Jahren PGA Show erlebe ich im OCC (Orange County Convention Center) statt Gefrierbrand schön geheizte Räumlichkeiten. Was beim ersten Reinschnuppern auffällt: Die Masse an E-Carts. Das lässt auf den ersten Blick eine Vermutung zu: die Golfspieler werden älter (oder/und fauler). Außerdem dürfte Trump bei allem, was Golf betrifft, Milde walten lassen – sonst ist der massive Auftritt an chinesischen Produkten in dem Bereich nicht erklärbar.

Grundsätzlich ist der Zuspruch zur PGA Show im Jahr 2025 wieder deutlich besser als in den Jahren zuvor, auch die Zahl der Aussteller ist wieder gewachsen: Über 1.000 Aussteller – vom analogen Spielgeschwindigkeitsüberwacher über die großen Brands bis hin zum mobilen Humidor für zigarrenrauchende Golfer – präsentieren rund 40.000 Besuchern Trends, Gadgets und Seltsamkeiten. Was offensichtlich ist: Golf ist wieder groß im Rennen, wenngleich die Notwendigkeit spürbar ist, neues Klientel anzulocken.

Von Random Golf habe ich ja schon erzählt, was ebenfalls spürbar ist: Man braucht Nachwuchs, und dafür gibt es ein paar richtig coole Angebote in Sachen Kinderschläger: Upswing etwa, das ein ehemaliger Schlägerdesigner entworfen hat. Die Schläger sind allesamt derart cool, dass kaum ein Unterschied zu den „großen“ Top-Brands zu sehen ist. Zudem „wachsen“ die Schläger mit. Will heißen: Je nach Wachstumsstufe werden schlicht die Schäfte gewechselt, und das derart schlau, dass auch das Schwunggewicht „mitwächst“.

PGA Show 2025 & die Mode

Gut ein Drittel der Showfläche gehört den Mode-Labels und Accessoirs-Anbietern, und es ist eine echte Tour de Force sich da durchzuarbeiten: Die Topbrands sind mit umfangreichen Ständen präsent, es wird auf Teufel komm raus bestellt, und bei den weniger bekannten Namen trennt sich optisch schmerzhaft die Spreu vom Weizen.

Wobei man stets mit dem Auge des US-Golfers schauen sollte: Die Muster, die teilweise zur Schau gestellt werden, überschreiten die Grenzen des guten, europäischen Geschmacks gewaltig.

Andererseits findet man zarte Blüten cooler, vermutlich bald deutlich bekannteren Namen: Mein persönlicher Favorit unter diesen Newbies ist die koreanische Marke ANEW GOLF. Über den Namen kann man streiten, die farbenfrohe Kollektion ist aber eine echte Bereicherung.

Eine Bereicherung wird wohl auch das Label DUCA DEL COSMO mit seiner neuen Bekleidungslinie. Die Schuhe kennt man, die Bekleidung ist sehr schlicht, sehr italienisch und wirklich schmuck…

Ich muss weg liebes Tagebuch, Tag 2 beginnt und am Abend erzähle ich dir mehr…


Nadizars Notizen – Das PGA Show 2025 Tagebuch, Tag 1

PGA Show 2025

Liebes Tagebuch, die PGA Show 2025 empfängt mich mit einem seltsamen Thema: Ich wusste nicht, dass es Florida in den Nachrichten um Schnee, den Umgang von Pflanzen, wie man sich auf der Straße verhalten soll und dergleichen drehen kann. Sagen wir 24 Stunden. So lange bin ich jetzt nämlich da. Trump? Frozen!

Traditionell startet die PGA Show mit dem Demoday, der diesmal stimmnugsmäßig auch ein wenig ins Wasser fällt. Wohl sind wieder ein paar Promis dort – Lexi Thompson, der Longhitter Kyle Berkshire und dergleichen – das Wetter macht allen zu schaffen. Also Fernsehen. Es fällt auf: die am meisten werbende Spezies in den USA dürften die Rechtsanwälte sein. Ein schöner Spruch fällt ins Auge: Any court. Any time. Zum Abendessen haben wir coole „Young Guns“ aus Österreich getroffen. Mehr darüber in den nächsten Tagen…

Am späten Nachmittag durfte ich einer Einladung von ECCO Golf folgen, passenderweise in einen Golfclub namens „Winter Garden“. Bei ECCO scheint man den subtilen Humor zu pflegen. Um Schuhe ging es peripher, wenngleich Timo Vollrath (ECCO) Neues für Ende Februar in Aussicht stellt. Michael Waack, der Big Boss, aber Mann im Hintergrund, hielt sich während des Events auch dort auf.

Die große Show übernahm „The Random Golfclub“, eine Initiative deren Gesicht Erik Anders Lang ist, der die Serie „Adventures on golf“ präsentiert und mit dem Random Golf Club zumindest in den USA für Furore sorgt. Zum verregneten „Mad Scramble“ im Winterpark GC vermerkt er positiv denkend: „Der Event bleibt bestimmt allen in Erinnerung. Man merkt sich Dinge, die wehtun“, so Lang, wenngleich es im Englischen wenig hart klingt.

 „The Random Golf Club“ (RGC) ist eine Community von Golfbegeisterten, die von Erik Anders Lang, einem Filmemacher und Golf-Enthusiasten, ins Leben gerufen wurde. Die Idee hinter der Random Golf Club-Bewegung ist es, Golf auf eine zugänglichere, inklusivere und weniger traditionelle Weise zu erleben. Es richtet sich an Menschen, die Golf lieben oder es kennenlernen möchten, unabhängig von ihrer Erfahrung, ihrem Handicap oder ihrer Herkunft.

Das ist der Random Golf Club:

  1. Community-Gedanke: RGC fördert eine offene und unterstützende Gemeinschaft, die den sozialen Aspekt des Golfs betont. Sie lädt dazu ein, mit Fremden zu spielen und neue Freundschaften zu schließen.
  2. Events: Sie organisieren öffentliche Golf-Treffen und Veranstaltungen, bei denen jeder willkommen ist. Ziel ist es, den exklusiven Charakter des Golfsports aufzubrechen und Menschen zusammenzubringen.
  3. Medien & Inhalte: RGC produziert kreative Inhalte wie Videos, Podcasts und Dokumentationen, die das Abenteuer, den Spaß und die Geschichten hinter dem Golfspiel hervorheben. Erik Anders Lang ist bekannt für seine unterhaltsame und unkonventionelle Herangehensweise an den Sport.
  4. Merchandise & Lifestyle: Es gibt eine Auswahl an Kleidung, Accessoires und Ausrüstung, die den lässigen, modernen Golf-Lifestyle widerspiegeln, den RGC propagiert.
  5. Philosophie: Die Kernphilosophie von RGC ist, dass Golf nicht elitär sein sollte. Es geht darum, Spaß zu haben, sich zu vernetzen und den Sport auf eine neue Weise zu erleben – oft in kleinen Gruppen oder sogar allein.

Mehr zum Random Golf Club

PGA Show 2025 & der Winter

Bei aller Begeisterung, die Lang und sein RGC versprühen, ist das Wetter an diesem Tag ein übermächtiger Gegner. Die geplanten 9 Loch, die man mehr als zu 40zigst in Angriff nehmen wollten, werden trotz tapferer Ambitionen zu 4 Loch, die man triefend absolviert. Die Stimmung war dennoch ungetrübt, im Gegensatz zum Wetter. Vermutlich hat Erik Lang recht…

Kleiner Exkurs zum GC Winter Park, ein großartiger 9-Loch-Public-Golfcourse, der in dieser Form in unseren Breiten wohl niemals genehmigt werden würde: Häuser ringsum und eine Straße, die rechter Hand die Fairways begrenzt und wo vermutlich schon mehr Dimples in Autos geschossen wurden als Holes-in-One. Eine Bahnstrecke ist auch noch im Spiel: Diese schneidet den Platz im Westen ab… Interessant: Bis zu den Bahngleisen wirkt die Gegend ein wenig trist und klassische Pappkarton-Häuser prägen das Bild, wohingegen das Gesamtbild nach dem Bahnübergang das einer schnuckeligen US-Vorstadt ist…

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