Bodendruck ist ein wichtiges Thema beim Golftraining. Im Golfschwung spielen Druckverlauf und -verteilung eine entscheidende Rolle. Druckmessungen wurden jedoch bisher hauptsächlich im Leistungssport und nur von einzelnen Golf Coaches mittels hochpreisiger Druckmessplatten durchgeführt. Continental bietet nun mit dem BAL.ON Smart Kit ein Produkt, das die breite Masse der Freizeitgolfer an das Thema Druck heranführen und beim Training unterstützen soll.
BAL.ON Smart Kit – Aufbau und Installation
Das BAL.ON Smart Kit steckt in einer großen, schlanken Verpackung, auf deren Rückseite eine praktische und übersichtliche Kurzanleitung die ersten Schritte von Installation bis Anwendung erklärt. Voraussetzung für die Nutzung der Golf-Trainingshilfe ist die Installation der BAL.ON App auf dem Smartphone sowie eine Registrierung.
Die beiden Smart Pods müssen zunächst mit dem mitgelieferten USB-C-Kabel geladen werden. Die Sohlen, die es in verschiedenen Größen gibt, legt man in die Schuhe ein. Sie können sowohl unter als auch über den normalen Einlagen positioniert werden. Anschließend fixiert man die Anschlüsse für die Pods, welche sich an den Sohlen befinden, mit Hilfe zweier Clips an den Schuhen. Die geladenen Pods werden dann an der Schuhaußenseite in die Anschlüsse eingesetzt.
Die dünnen Sohlen sind in den Schuhen nicht spürbar und die Pods an der Außenseite sind klein und leicht. Man nimmt sie beim Gehen, Laufen und Schwingen nicht wahr. Sie können problemlos überall getragen werden und müssen nicht erst auf der Range oder am Golfplatz eingesetzt werden. Selbst Wasser und Sand können dem Smart Kit nichts anhaben, wie uns Hendrik Stoffel von BAL.ON auf Nachfrage versicherte. Eine Trainingseinheit bei Regen, auf nassem Rasen oder im Bunker ist mit dem Trainingstool von BAL.ON möglich.
Training mit dem BAL.ON Smart Kit
Die Pods haben einen ON/OFF-Button. Bei geöffneter App schaltet man die Pods vor der Trainingseinheit ein und verbindet sie via Bluetooth mit dem Smartphone. Eine Heatmap zeigt die Druckverteilung links und rechts an.
Zur Datenerhebung muss der Golfer in der App ein Video seines Schwungs aufzeichnen. Cleveres Detail: Das Case, in dem das BAL.ON Smart Kit geliefert und aufbewahrt wird, kann hierbei als Smartphone-Halterung genutzt werden. Das schmale Case passt problemlos in die Golftasche. Man benötigt kein Stativ oder eine zweite Person für die Videoaufnahme. Wir haben beide Möglichkeiten ausprobiert und sowohl Aufnahmen mit dem Handy im Case als auch mit einem Stativ gemacht. Beide Varianten funktionieren einwandfrei.
Für eine Session mit dem BAL.ON Smart Kit wählt man den Schläger und die Anzahl der Schläge aus. Es öffnet sich die Kamera und man sieht einen Bildausschnitt, indem man sich während des Schwungs positionieren muss. Der Spieler kann hier auch die Kamera drehen bzw. wechseln, wenn man z.B. ein Stativ statt des Smart Kit Cases nutzt. Anschließend startet man die Aufnahme, macht einen Schwung, stoppt die Aufnahme, startet sie für den zweiten Schwung usw. Pro Schwung hat man 60 Sekunden Zeit, um das Video zu starten. Die Arbeit mit einem Stativ hat hier klare Vorteile, wenn man allein trainiert und keine zweite Person zugegen ist, die die Kamera bedient.
Ergebnisse, Analyse und Drills vom KI Coach
Nach Beendigung der Videoaufnahmen schauen wir unsere Ergebnisse an und erhalten eine kurze Analyse des AI Coaches. Auf Basis der Session wird ein Trainingsvideo vorgeschlagen, das einen Drill zur Verbesserung eines Schwachpunktes enthält. Wir haben den Drill ausprobiert und anschließend bei neuen Messungen unser Ergebnis verbessern können.
In der App des BAL.ON Smart Kit werden neben einer Gesamtbewertung von max. 100 Punkten für jeden aufgezeichneten Schwung folgende Ergebnisse bzw. Parameter angezeigt:
- Schwungvideo (hier kann man verschiedene Schwungpositionen ansteuern)
- Heatmap
- Pressure Balance Graph
- Swing Metrics – Basics (Setup, Backswing, Impact)
- Swing Metrics – Advanced (Rhythm, Max Vertical, Transition Timing, Vertical Timing)
Für die sieben Swing Metrics werden jeweils maximal 100 Punkte vergeben. Wertebereiche sind farblich gekennzeichnet. Liegt man im grünen Bereich, sind die Werte gut.
Es gibt in der App eine Übersicht über alle Sitzungen. Der Trainingsfortschritt wird auch graphisch dargestellt.
Fazit
Druck ist beim Golfschwung ein wichtiges Thema, dem man sich mit dem Trainingsgerät von Continental in Eigenregie nähern kann. Das BAL.ON Smart Kit bietet dem Golfer die Möglichkeit, die Druckverteilung und den Druckverlauf im Golfschwung zu erfassen, Rhythmus und Timing zu kontrollieren und daran zu arbeiten.
Aufbau, Installation und Handhabung des Trainingstools sind einfach. Die App ist übersichtlich, die Bedienung unkompliziert und intuitiv. Der Golfer wird durch die einzelnen Schritte geführt. Das Smart Kit ist ein mobiles und flexibles Trainingstool, das nicht nur mit verschiedenen Schlägern, sondern auch auf unterschiedlichen Untergründen eingesetzt werden kann. Rückmeldung in Form einer Punktebewertung und farblich gekennzeichneten Wertebereichen zeigt auf einfache Weise auf, wo die Stärken und Schwächen liegen. Die vorgeschlagenen Drills des KI Coaches konnten wir gut umsetzen.
Spezifikationen und Preis
Das BAL.ON Smart Kit besteht aus einem Paar 2mm dünner, druckempfindlicher Sohlen, die in die Golfschuhe eingelegt werden, Smart Pods und einer Smartphone App für iOS- und Android- Geräte, verpackt in einem praktischen Trainings-Case. Es gibt vier verschiedene Größen, von S (EU 36 – 38) bis XL (EU 45 – 47). Preis: 549 € UVP