Lange Zeit sah es nach einem erneuten Triumph von Michael Hirmer aus, der bereits das erste Turnier der Saison gewonnen hatte. Doch zwei späte Bogeys auf den letzten beiden Löchern warfen den 27-Jährigen zurück, sodass er sich am Ende mit dem geteilten dritten Platz zufriedengeben musste. Stattdessen öffnete sich die Tür für Carl Siemens und Philipp Katich – beide vom GC St. Leon-Rot –, die mit vier unter Par ins Stechen gingen. Dort bewies Siemens Nervenstärke und entschied das Duell gleich auf dem ersten Extra-Loch mit einem Birdie für sich.
Siemens: „Im Hier und Jetzt bleiben“ – der Schlüssel zum Erfolg
„Ich bin unglaublich erleichtert und glücklich“, so Siemens nach seinem Premierensieg. „Ich bin ohne große Erwartungen in die Finalrunde gestartet und wollte einfach mein Spiel durchziehen. Golf kann sich so schnell in beide Richtungen entwickeln – umso mehr freue ich mich, dass ich es geschafft habe, mental fokussiert zu bleiben.“ Besonders sein Eagle an Loch 6 und eine insgesamt starke 68er Runde (-3) legten den Grundstein für den Erfolg.

Die besondere Konstellation im Playoff machte das Finale noch aufregender. Siemens und Katich kennen sich bestens, spielen für denselben Club und haben mit Marco Schmuck denselben Trainer. „Wir haben die ganze Woche über viel Zeit miteinander verbracht. Für unseren Coach war es eine Win-Win-Situation. Das Stechen war daher entspannter, als wenn man gegen jemanden antritt, den man nicht so gut kennt.“
Ein vielversprechender Start in die Saison
Der Saisonbeginn zeigt: Carl Siemens ist in Topform. Bereits beim ersten Turnier überzeugte er mit einem geteilten achten Platz. Und das, obwohl der Jahresstart für ihn abseits des Golfplatzes begann – als Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr schloss er erst im Januar seine Grundausbildung ab. „Ich musste erst wieder in den Spielrhythmus kommen, aber das hat gut funktioniert.“
Ein großes Lob gab es für die Veranstalter und das Greenkeeping-Team des Lykia Links Golf. Trotz herausfordernder Wetterbedingungen mit starkem Wind und Spielunterbrechungen präsentierte sich der Platz in hervorragendem Zustand. „Die Grüns haben sich am Finaltag genauso gut angefühlt wie am ersten Tag“, so Siemens. Auch die kurzen Wege zwischen Unterkunft und Trainingsanlagen lobte er als entscheidenden Vorteil.
Bekir Kara, Chef des exklusiven Reiseveranstalters Golf Mad Travel and Events, zog ebenfalls ein positives Fazit: „Es war eine harte Woche für die Spieler, aber die Pro Golf Tour hat großartige Arbeit geleistet, um die Turniere ohne größere Verzögerungen durchzuführen. Wir freuen uns darauf, die Tour auch nächstes Jahr wieder in der Türkei begrüßen zu dürfen.“
Neo-Pro Moritz Russling, der einzige Österreicher im Feld, verfehlte den Cut, der bei 4 über Par lag.
Deutsche Dominanz in der Order of Merit
Nach den ersten beiden Turnieren führen vier deutsche Spieler die Gesamtwertung der Pro Golf Tour an: Michael Hirmer liegt auf Platz eins, gefolgt von Carl Siemens, Philipp Katich und Philipp Macionga.
Weiter geht es für die Tour nun in Ägypten, wo vom 11. bis 13. März die Red Sea Ain Sokhna Open 2025 ansteht, gefolgt von der Red Sea Egyptian Classic 2025 (16. bis 18. März).