Als am 14. Dezember 2015 die Austragung des Ryder Cups 2022 an Rom und Italien vergeben wurde, war selbst den größten Optimisten klar: Das wird nicht gut gehen! Nur weil man seitens der European Tour, ad personam Keith Pelley, einmal mehr die Dollar-Zeichen in den Augen hatte.
Jetzt scheint sich das Ganze zu bewahrheiten: Die Italienern fehlen nicht unbeträchtliche Summen, nachdem eine Staatsgarantie über 103 Mio. Dollar vom Senat gekippt wurde. Noch ist es lange hin bis 2022, aber ein bisschen unruhig wird man in Wentworth, dem Headquarter der European Tour.
Pelley – davon darf man ausgehen – wird sich abputzen: Wenn man nicht mal mehr einer Regierung trauen kann? In Wahrheit kann man sich die Vergabe einfach machen: Wer zahlt, schafft an. So wie es die vergangenen Jahre der Fall war:
Jaime Ortiz Patiño hat sich 1997 den ersten Ryder Cup am Kontinent gekrallt und dafür tief in die Tasche gegriffen: Um Captain Seve Ballesteros zu besänftigen, der den Event lieber auf „seinem“ Platz bei Cadiz gesehen hätte, gabs eine Mille für das Ballesteros-„Redsign“ des 17. Loches in Valderrama. Wenige Monate später hat Patiño das Loch rückgebaut.
Die versprochenen Autobahnen bis nach Valderrama gab es nicht, mächtige Staus waren die Folge. Von Marbella weg dauerte es für die knapp 60 Kilometer nach Valderrama meist mehr als zweieinhalb Stunden.
Der Ryder Cup Kurs aus der Feder von Robert Trent Jones, der einst als Augusta Europas in die Gänge kommen wollte, wurde mittlerweile verkauft und ist nun Teil der „La Zagaleta Group“.
Celtic Manor, Gleneagles, Whistling Straits und Rom – it’s all about the money!
Wer sich die Mühe macht, hinter die Kulissen zu schauen, wird auch bei anderen Austragungsorten rasch fündig: Ob der Getränkekonzern Diageo (Gleneagles) mit seinen rund 20 Milliarden Jahresumsatz, ob Sir Terry Matthews (Celtic Manor), der rund 100 Firmen und mehr als 2 Milliarden Euro sein Eigen nennt oder Herb Kohler (Whistling Straits 2020) mit seinen knapp 10 Milliarden Privatvermögen – es geht beim Ryder Cup, wie bei allen anderen sportliche Großveranstaltungen um genau eines: GELD!
Also: Was immer bei dem Thema rund um das fehlende Geld in Italien rauskommt. Wer der Staffelholz übernehmen will, braucht nicht minder Kohle. Nur weil es die Italiener vielleicht nicht schaffen, heißt es garantiert nicht, dass es Keith Pelley billiger geben wird.
Wer immer sich da im stillen Kämmerlein Hoffnung macht: Zuallererst bitte einen Kassasturz machen, ob man sich den Spaß leisten kann und will.