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Dustin Johnson & die DP World Tour

Man darf gespannt sein, wann Dustin Johnson seinen Twitter-Namen ändert. Als „DJohnsonPGA“ twittert er dieser Tage begeistert über das erste LIV Golfturnier. Berichten des Daily Telegraph zufolge könnte Johnson zukünftig alternativ der DP World Tour Zusatz gefallen. Wobei der Bericht schon Stunden später relativiert wurde!

Zunächst berichtete Daily Telegraph, habe Johnson nach der Sperre durch die PGA Tour postwendend bei der DP World Tour um Aufnahme ersucht. Welch ein interessanter Schachzug, der nun Keith Pelley von der DP World Tour – bisher passiv seit Beginn der ersten Aufführung des LIV Theaters – unter Zugzwang setzt und die strategische Allianz zwischen DP World Tour und PGA Tour auf den Prüfstand stellt.

Tags darauf gibt der Journalist zu, dass sein Aussage im Artikel, Johnson hätte um Aufnahme bei der DP World Tour falsch gewesen sei…

Fakt ist: Unterdessen werden immer mehr Spieler bekannt, die sich der LIV Golf Turnierserie anschließen bzw. für viel Geld sportlich noch bedeutungslose Turniere spielen. Die Betonung liegt auf noch, denn Meldungen zufolge plant LIV Golf, in Kürze OWGR Status zu beantragen. Sollte es in Zukunft für die Turniere Weltranglistenpunkte geben, würde spätestens diese Legitimation für eine noch größere Spielerbewegung Richtung LIV sorgen und die Golfwelt weiter verändern.

Zur Zeit kann man bei LIV Golf aus Spielersicht jedoch „nur“ extrem viel Geld verdienen. Für Zuschauer sind es Golfturniere, bei denen man Golf schauen kann, ohne emotionalen oder historischen Wert.

Die USGA entschied, dass LIV Golf Teilnehmer nicht von der U.S. Open, einem der vier Majors, ausgeschlossen werden. Seitdem hagelt es weitere Neuzugänge für LIV.

Es entsteht der Eindruck, als hätten die Nachzügler erstmal die Konsequenzen für die ersten 48 Teilnehmer abgewartet, um dann nach Bekanntwerden in den Anschlusszug nach Portland zum zweiten Saudi Event einzusteigen.

Die USGA entschied, dass LIV Golf Teilnehmer nicht von der U.S. Open, einem der vier Majors, ausgeschlossen werden. Seitdem hagelt es weitere Neuzugänge für LIV.

Darunter Spieler, die wie Dustin Johnson noch vor Wochen eine Teilnahme an der LIV Serie in offiziellen Statements dementierten und sich klar zur PGA Tour bekannten. Allen voran ist Bryson DeChambeau nun ein LIV Golf Spieler, aber auch Pat Perez hat seine Segel in Richtung der überdimensionalen Geldtöpfe gesetzt und Namen wie Bubba Watson, Matthew Wolff und Rickie Fowler stehen mehr als nur im Raum. Man muss sich keine Illusionen machen, viele weitere werden folgen und der Golfsport wird sich verändern und einen Teil von dem verlieren, das ihn so besonders macht.

Während unfassbar viel Geld, Kanonenstart und Mannschaftswertungen, comicartige Logos und – ja – etwas seltsame Teamnamen in dieses besondere Spiel Einzug erhalten und die Zukunft des Golfsports bestimmen möchten, melden sich viele besorgte Stimmen.

Brandel Chamblee, Ex-PGA-Tour-Pro und heute einer der bekanntesten Golfexperten, sagte in einem leidenschaftlichen Statement zum Start des ersten LIV Golf Turniers und deren Teilnehmern:

„Wenn ich diese Spieler sagen höre, they are ‚growing the game‘, dann könnte ich kotzen. Sie zerstören das Spiel und sie zerstören ihren Ruf. Dieser ist einer der traurigsten Tage in der Geschichte des Golfsports. Zu sehen, wie diese Spieler für Geld zusammenkommen und der Welt zeigen… sie zeigen uns, dass sie die gierigsten, eigennützigsten, vorsätzlich ignorantesten Spieler des Golfsports der heutigen Zeit sind.“

Auch in etlichen Podcasts wird über den Sinn der LIV Golf Serie debattiert. Die größte Angst: Dass mit dem Etablieren dieser Liga die Chance für den Unterbau komplett verloren geht. Ein extrem emotionaler Robert Lee (Ex-European-Tour-Spieler und SKY Golf Kommentator) jammerte nahezu ins Mikro: „Wo bleiben dann die Turniere, wo ein 17-Jähriger Nobody plötzlich einen DP World Tour Event gewinnt? Was passiert mit der Challenge Tour, was mit der Tour School? LIV Golf wird nichts dazu beitragen, den Golfsport weiterzuentwickeln, sondern will mit 48 besten Spielern der Welt in ihrer Liga spielen.“

Auch hier ist aber das letzte Wort noch nicht gesprochen, und anstatt gegeneinander zu agieren und agitieren, wäre es vermutlich sinnvoller, sich an einen Tisch zu setzen und vielleicht das große Ganze ins Visier zu nehmen.

www.livgolf.com

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