Montag, Apr 22, 2024
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So findet man den besten Golfhandschuh

Wir haben vieles in der Hand, aber nicht alles im Griff

Ernst Reinhard, Schweizer Publizist und Aphoristiker

Wer erinnert sich noch an seine erste Golfstunde? Wenn man mit dem Golfen beginnt, bekommt man drei Dinge in die Hand gedrückt. Einen Schläger, einen Ball und – einen Golfhandschuh. So ist auch dem Anfänger rasch klar: Dieses Teil muss wohl eines der wichtigsten Utensilien beim Golfen sein. Und in der Tat ist es so, denn die Hände sind die einzige direkte Verbindung zum Golfschläger. Also verdient dieses scheinbar nebensächliche Accessoire einiges an Aufmerksamkeit. Die Königsfrage lautet: Wie findet man den besten Golfhandschuh?

Die meisten Golfer:innen tragen einen Handschuh

Der Handschuh vermeidet Rutschen des Schlägers

In der Regel trägt man den Golfhandschuh an der schwachen Hand, also an jener Hand, die oben am Golfschläger liegt. Das heißt, ein Linkshänder trägt ihn rechts, ein Rechtshänder links. Ausnahmen bestätigen die Regel: Wenige Golfer:innen tragen gar keine Handschuhe, manche tragen an jeder Hand einen. Aus meiner langjährigen Beobachtung weiß ich, dass 99 Prozent der Golfer:innen einen einzelnen Handschuh tragen. Das macht wirklich Sinn, denn eine Hand, nämlich die obere hat mehr Kontakt zum Schläger. Der Handschuh verbessert die Griffigkeit und den Halt, womit ein Rutschen des Schlägers vermieden wird. Zudem schützt er vor Blasen oder Abschürfungen. Auch die Hygiene spielt eine Rolle, da Schweiß nicht direkt auf den Schlägergriff gelangt. Die Hand ohne Handschuh kann sensibler reagieren und eine genauere Kontrolle der Schlägerkopfgeschwindigkeit ermöglichen.

Ein Golfhandschuh kann sehr verräterisch sein

Ein Golfhandschuh kann auch sehr verräterisch sein. Gute Golflehrer werfen gerne einen Blick auf den Handschuh, um zu sehen, ob der Griff passt. Jene Stelle, an der er am meisten abgenutzt ist, erzählt eine ganze Geschichte über den Schlag. Ein Beispiel: Greift man den Schläger gar zu fest mit der Handfläche, ist der Golfhandschuh in der oberen Mitte der Innenfläche sehr stark abgewetzt. Wer also dort alle paar Wochen ein Loch im Handschuh entdeckt, sollte checken, ob die Sache mit der Zahnpastatube noch passt.

Edler Golfhandschuh aus Lammleder von VICE

Eine alte Regel besagt nämlich, man sollte den Schläger so angreifen als ob man eine Zahnpastatube in der Hand hält. Auch ein Vogel muss manchmal als Analogie herhalten: Halte den Schläger wie ein Vögelchen, so sanft, dass du es nicht würgst und so fest, dass es nicht wegfliegt, haben Generationen von ambitionierten Golfanfänger:innen gehört. In der Praxis findet jeder Golfspieler und jede Golfspielerin selbst heraus, mit welcher Griffintensität und Technik er oder sie am besten spielt. Den besten Golfhandschuh für die eigenen Bedürfnisse zu finden, lohnt sich aber allemal.

Eyecatcher: Viele bunte Modelle von 18Flags

Die ersten Golfhandschuhe waren fingerlos

Genauso wie die Golfmode generell hat auch der Golfhandschuh seine eigene Historie. Das erste Patent für Golfhandschuhe ging 1885 an The Rawlings Company, die eng anliegende Handschuhe zum Schutz und zur Verbesserung des Griffs beim Golfspiel anbot. Die frühesten Golfhandschuhe gab es laut FootJoy, einem der führenden Hersteller, Ende des 19. Jahrhunderts. Damals tauchten bereits Anzeigen in Katalogen und Golfzeitschriften auf. Die ersten Golfhandschuhe waren noch fingerlos und setzten sich in den 1930er-Jahren bei den Profis durch. Der siebenfache Major-Sieger Sam Snead  (geb. 1912, gest. 2002) war einer der ersten, der regelmäßig einen Handschuh trug. Die meisten seiner Zeitgenossen wie Bobby Jones und Walter Hagen trugen nie Handschuhe. Ab den 1960er-Jahren wurde der Golfhandschuh ein ständiger Begleiter und unverzichtbarer Teil der Golfausrüstung.

Eng wie eine zweite Haut

Den geeigneten Golfhandschuh zu finden, ist gar nicht so leicht. Das Angebot ist schier unüberschaubar. An erster Stelle sollte die Funktionalität stehen. Der Handschuh muss wirklich eng wie eine zweite Haut sitzen, damit an den Händen keine Blasen entstehen. Klarerweise sollte er dafür die richtige Größe haben. Die Fingerlänge muss genau passen und der Verschluss soll nur zu 75% den Klettverschluss verdecken. Footjoy hat für die Größenbestimmung einen Fitting Guide entwickelt, den man auf der FootJoy Website findet.

Fescher Handschuh „Golfbälle“ von golfline für humorvolle Männer

Material: 3 Varianten

Beim Material kann man zwischen 3 Varianten wählen: Es gibt erstens sehr elegante Modelle komplett aus Leder, etwa aus Lammleder von VICE oder in zehn verschiedenen Farben von G/FORE aus dem sehr häufig verwendeten Cabretta-Leder. Cabretta ist eine Bezeichnung für südamerikanische Haarschaf-Felle und für das daraus hergestellte Handschuh- und Schuhoberleder. Es ist feinnarbig und hat die weichen Eigenschaften von Ziegenleder. Weil es aber gleichzeitig robust ist, eignet sich dieses Leder besonders für Golfhandschuhe. Dennoch sind die in der Regel etwas teureren Lederhandschuhe aus meiner Erfahrung recht empfindlich und sollten keinem Regenguss ausgesetzt werden.

Zweitens gibt es ein reiches Angebot an Golfhandschuhen, bei denen Leder mit Synthetik oder Textileinsätzen kombiniert wird. Drittens fertigen viele Firmen Modelle, die ganz aus synthetischen Materialien sind. Manche Varianten schützen den Handrücken vor UV-Strahlen. Andere wiederum sind speziell durchlässig für das Sonnenlicht, um die typische weiße „Golferhand“ zu vermeiden, etwa das Modell „Sun-Style“ von Zoom. Synthetische oder halbsynthetische Golfhandschuhe sind nach meinem Erfahrungsschatz etwas haltbarer als ihre ledernen Pendants.  

Witzige Damen-Handschuhe „Stilettos“ von golfline

Ein Golfhandschuh putzt das Outfit auf

Hand aufs Herz. Der Golfhandschuh ist abseits seiner Funktion ein gar hübsches, modisches Accessoire. Es putzt das gesamte Golf-Outfit auf oder kann für sich alleine ein Mode-Statement sein. Wilde Golf-Ladies werden zum Beispiel vom Raubtierlook von Duca del Cosma begeistert sein. Ich persönlich finde die kunterbunten Golfhandschuhe der österreichischen Firma 18Flags sehr süß. Zu ihnen gibt es immer das jeweils passende Poloshirt. Auch beim ebenfalls in Österreich ansässigen Anbieter golfline gibt es viele tolle und auch witzige Handschuhe, etwa für Damen das Design „Stilettos“ und für Herren einen Handschuh mit „Golfbällen“.  

Für Wetterfeste: Regen-Golfhandschuh von Footjoy

Gemäß der Jahreszeit will ich diesmal Winterhandschuhe außen vor lassen. Sie geben auch aus der Sicht der Fashionista nicht viel her, sind meist schwarz, schlicht und sollen vor Eines können: Sie wollen warm halten. Deshalb kauft man sie auch für beide Hände im Paar. Eine Schlussbemerkung noch zu Regenhandschuhen , die im Frühjahr durchaus unverzichtbare Begleiter im Bag sind, falls es mal so richtig gießt. Da ich bei Regen eher im Clubhaus zu finden bin, habe ich mehrere „wetterfeste“ Auskenner befragt. Sie empfehlen unisono den RainGrip von Footjoy, den man wie den Winterhandschuh an beiden Händen anzieht, aber in dem Fall wegen der Grifffestigkeit. Er garantiert – sagen meine „Experten“ – einen sehr guten Griff bei Nässe und trocknet schnell.

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