Donnerstag, Dez 5, 2024
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Uwe Machreich: Vom Greenkeeper zum Spitzengastronom

Gourmets, Gastrokritiker und Liebhaber der gehobenen Landhausküche kennen das Triad in Niederösterreich, wo Küchenkünstler Uwe Machreich das Zepter schwingt. Gleich neben dem Lokal liegt auch eine Range mit Golfsimulator, ebenfalls initiiert vom umtriebigen Spitzenkoch. Eigentlich sollte es sogar ein Pitch&Putt-Platz werden, so hatte er es mit seinem Golfarchitekt anfangs geplant. Neben Golf konzentriert sich Machreich aber in erster Linie auf sein gastronomisches Lebenswerk.

Auf einer Anhöhe in der malerischen Gegend der Buckligen Welt liegt das Edel-Gasthaus Triad. Bei warmen Temperaturen können die Gäste draußen sitzend den Ausblick genießen, im Winter lädt die heimelig-ländliche Stube von Veronika und Uwe Machreich ein. Angrenzend findet sich ein kleiner Teich und ein Kräutergarten, im Hofladen kann man die regionalen Produkte kaufen, und im dazugehörigen Gästehaus übernachten. In dem ehemaligen Stallgebäude, das mit viel Liebe, Geschick und Geld in ein stimmiges Restaurant verwandelt wurde, verwöhnt mit Uwe Machreich einer der Top-Aufsteiger mit hoher kulinarischer Perfektion. Kein Wunder, der 53-Jährige erlernte einst sein Handwerk bei der Crème de la Crème der heimischen Kochlegenden – Werner Matt, Christian Petz, die Obauers, um nur einige zu nennen. 

Das Triad – so geht moderner Landgasthof heute

Vor 19 Jahren schließlich wurde das eigene Lokal dann Wirklichkeit. Mit tatkräftiger Unterstützung seiner Frau Veronika, das ist ihm wichtig zu betonen. Es steckt viel Arbeit dahinter. 20 Mitarbeiter haben die Machreichs für Restaurant und Zimmerbetrieb mittlerweile. Die Rollen sind klar verteilt: Ehefrau Veronika schupft das Service auf höchstem Niveau, Uwe ist der Patron des Hauses und wirkt in der Küche. 

Und das kommt an bei den Gästen. Uwe Machreich ist ein Meister kreativer und doch puristischer Regionalküche, der es versteht, feinste Nuancen aus erstklassigen Produkten herauszuarbeiten. Das sagt das renommierte Falstaff-Magazin, und vergibt 96 von 100 möglichen Punkten. 3 Hauben bei Gault Millau und 4 Sterne bei Á la Carte bestätigen das herausragende Niveau. Dazu kommt die kürzliche Ehrung der Vereinigung der „Jeunes Restaurateurs Europe“ mit einem Award für seine außergewöhnlich klassische Kochkunst. Ein großartiger, einmaliger und durchaus überraschender Erfolg. 

Vom Greenkeeper zum Gastronom

Dabei wäre er fast im Golfbusiness gelandet. Der heutige Spitzengastronom arbeitete vor vielen Jahren auf Saison in Schottland, wo er nebenbei mit dem Golfspiel anfing, und ihn die Golfleidenschaft packte. Und da er ein echter Macher ist, wollte er verstehen wie so ein Golfplatz funktioniert und „hergerichtet“ wird. Und was immer Machreich macht, macht er gründlich. Zurück in Österreich unterbricht er seine Koch-Karriere und absolviert eine zweijährige Greenkeeper-Ausbildung. Danach folgen drei Berufsjahre als „geprüfter Rasenmäher“, wie sich Machreich lachend bezeichnet, am Golfplatz in Süßenbrunn und im GC Föhrenwald. Wäre es nicht naheliegender gewesen, Restaurantpächter bei einem Golfplatz zu werden? Der dreifache Vater schüttelt den Kopf und bekräftigt energisch, das wäre nie eine Option gewesen:

„Ich wollte immer mein eigenes Ding machen. Der Golfer an sich ist außerdem nicht leicht zufrieden zu stellen und hat wenig Zeit für Essen. Golfgastronomie ist wirklich schwierig. Oft müsste es auch einfach eine etwas pfiffigere Küche sein, aber egal – es wäre sowieso nicht meins.“ 

Stattdessen also der Weg in die gastronomische Selbständigkeit. Zum Golfen kommt er mittlerweile aus Zeitmangel kaum, auch wenn die eigene Simulator-Anlage gleich um´s Eck ist. Das Projekt war anfangs sogar als Pitch&Putt Platz nach schottischem Vorbild geplant, wurde aber dann doch eine Indoor-Range. Operativ kümmert er sich nicht selbst darum, das Triad fordert seine ganze Aufmerksamkeit. Gerne pflegt er dafür eine Tradition, die mit seinen Lieblings-Flightpartnern zu tun hat. Einmal im Jahr veranstaltet sein sogenannter „Zipflklatscher Golf-Orden“ das „Zipfl Open“ in Haugschlag. Dafür trainiert er dann doch etwas mehr und versucht, sein Handicap („meine zwei Hände“) in den Griff zu bekommen. Wobei er betont, dass ihm das alles eigentlich nicht wichtig ist. Der Ehrgeiz halte sich beim Golf in Grenzen, sagt er lachend. „Meine Stärke ist, das ich keine Schwächen hab. Der Score ist mir wurscht. Ich mache auch nie einen Probeschwung – einen schlechten Schwung braucht man doch nicht zu üben!“

Das Triad – eine Feinschmecker-Oase für Golfer

Der Meister am Herd überzeugt neben seiner Kochkunst also nicht nur mit Humor, sondern nach fast 20 Jahren in der Gastronomie mit gelassener Lockerheit. Das bezeugen seine Gäste gerne, die teils weite Anfahrtswege in Kauf nehmen. Atmosphärisch und kulinarisch ist das Triad eine Ausnahme-Adresse. Und für Golffans ein reizvolles Add-on: davor kann man einige Balleinheiten am Golf-Simulator einlegen. 

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