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The Masters – die unbekannten Background Stories

Abseits der Gewinner und Verlierer, der großen Stars und bekannten Details machen auch diese Facts Augusta aus.

Warum das Turnier geründet wurde – die finanziellen Schwierigkeiten des Clubs

Die Gründung des Clubs fiel in die Zeit der großen Depression. Bobby Jones und Clifford Roberts kauften das Grundstück 1931. 1932 begann der Spielbetrieb und der Club wurde 1933 offiziell eröffnet. Die darauf folgenden Jahre waren eine harte Zeit, kaum 80 Mitgliedschaften wurden verkauft und der Club stand am Rande des finanziellen Ruins. Bis zur Idee, ein großes Golfturnier nach Augusta zu holen. Jones und Roberts wollten eigentlich die US Open (oder alternativ die US Amateur) in den Süden holen, aber die USGA war nicht von der Idee begeistert, so beschlossen die beiden Gründer ein eigenes Turnier zu veranstalten um den Club zu vermarkten. Die Idee ging auf, die verkauften Tickets hielten den Club über Wasser bis auch neue Mitgliedschaften verkauft wurden.

Eine frühe Mitgliedschaft in Augusta kostete 350 Dollar, umgerechnet wären das heute circa 4.200 Dollar.

Gründer Clifford Roberts beging Selbstmord auf dem Kurs

Am 29. September 1977 in den Morgenstunden verlies Clifford Roberts sein Appartment im Clubhaus, ging über den Platz und erschoss sich in der Nähe des Ike’s Pond. Er war an Krebs erkrankt und hatte kurz davor einen Schlaganfall. Den Club- und Turniervorsitz übergab er bereits ein Jahr zuvor.

Der Club ist nahezu das halbe Jahr geschlossen

Für echte Vielspieler ist der Augusta National nicht das richtige Pflaster. Sechs Wochen nach dem Turnier wird der Klub jährlich bis Mitte Oktober geschlossen. Das um den Platz angemessen zu pflegen und die Anlage vor den heißen Sommern in Georgia zu schonen.

Detail am Rande: Die ursprünglichen Bahnen waren in verschiedener Reihenfolge. Die heutige Nummer 10 war Loch 1, das heutige erste Tee war das 10. Loch. Die ersten Masters wurden noch so gespielt, 1935 vor dem Turnier wurden die ersten und zweiten neun Loch getauscht.

Während des zweiten Weltkriegs war der Klub Weideland

In den Jahren zwischen 1943 und 1945 wurden keine Masters ausgetragen. Während dieser Zeit war das Interesse an Golf denkbar gering und die Betreiber mussten einen Weg finden, um Kosten zu sparen und Einnahmen zu kreieren. So wurden 200 Kühe und über 1.000 Truthähne auf die Wiesen gelassen. Während die Kühe kaum Umsatz brachten, waren die Truthähne eine gute Einnahmequelle. Die meisten wurden verkauft, 100 wurden als Weihnachtsdinner für Clubmitglieder behalten.

Nach dem Krieg wurden deutsche Kriegsgefangene für den Wiederaufbau des Clubs eingesetzt. Erwin Rommels Nordafrikanisches Corp war im nahen Camp Gordon inhaftiert. Nachdem das Kuh-Experiment mehr Schaden als Einkommen brachte, wurden die Soldaten eingesetzt, um den Kurs wieder instand zu setzen.

Ronald Reagan und Dwight Eisenhower in Schwierigkeiten

Im Oktober 1983, während Ronald Reagan den Kurs bespielte, krachte ein Truck gegen das Einfahrtstor. Charles Harris, arbeitsloser Alkoholiker, nahm im Klubhaus sieben Geiseln, die er zwei Stunden lang festhielt, um eine Audienz mit dem Präsidenten (und Whiskey und Essen) zu bekommen. Reagan versuchte den Geiselnehmer mehrmals telefonisch zu erreichen, aber dieser verweigerte das Telefongespräch bis er schließlich die Geiseln freiwillig und unbeschadet frei und sich selbst festnehmen lies.

Schwierigkeiten ganz anderer Natur hatte Dwight Eisenhower. Er war Clubmitglied und hatte eine Villa (Cabin genannt) auf der Anlage. Der mächtigste Mann der Welt zog dennoch gegen Klubpräsident Clifford Roberts 1956 den Kürzeren. Bei der Mitgliederversammlung in diesem Jahr verlangte Eisenhower einen Baum nahe dem 17. Fairway fällen zu lassen, weil dieser ihm anhaltend das Spiel vermiese. Dem Antrag wurde nicht statt gegeben. Was Dwighty nicht gelungen ist, schaffte ein Eissturm im Winter 2013/2014, der zur Folge hatte, dass der Eisenhower Tree gefällt werden musste.

Augusta National hat immer noch sein eigenes Handicap-System

Mitglieder des Clubs wie Bill Gates oder Condoleezza Rice (das erste weibliche Clubmitglied seit 2012) haben wohl normale USGA Handicaps, aber diese werden in Augusta nicht verwendet. Der Kurs wurde niemals in das offizielle USGA Slope Rating aufgenommen. Stattdessen wird immer noch das von Clifford Roberts eingeführte simple System angewandt. Die durchschnittlich gespielte Par-Anzahl pro Runde wird von 18 abgezogen und das ist das ’Augusta-Handicap‘. Auch die Löcher haben keine Handicaps, stattdessen werden die Schläge beginnend beim längsten Loch bis zum kürzesten Loch aufgeteilt.

Arnold Palmer wurde in Augusta des Schummelns bezichtigt

Während der Masters 1958 spielten Arnold Palmer und Ken Venturi in der finalen Runde zusammen. Nahe dem 12. Grün war Palmers Ball eingegraben, Palmer wollte einen Free Drop in Anspruch nehmen. Ein Marshall und Venturi widersprachen. Also spielte Palmer seinen Ball wie er lag und spielte ein Doppelbogey. Aber danach, nach Regel 3-3a, droppte Palmer einen zweiten Ball an der Stelle wo der Ball eigegraben war und spielte ein Par. Die Diskussionen, welcher Score zähle, begannen und Bobby Jones selbst entschied, dass der zweite Ball, das Par, zähle. Venturi widersprach abermals mit dem Hinweis Palmer habe sein Vorhaben, einen zweiten Ball zu spielen, nicht klar ausgedrückt (was er laut Regel 3-3a tun musste). Palmer meinte, das habe er getan. Er gewann das Turnier schließlich zwei Schläge vor Venturi, diese Diskussion fand allerdings niemals ein richtiges Ende.

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