Dienstag, Aug. 26, 2025
StartSportGrace Kim triumphiert in Evian – Erster Major-Titel nach dramatischem Playoff

Grace Kim triumphiert in Evian – Erster Major-Titel nach dramatischem Playoff

Die Australierin Grace Kim holt sich bei der Amundi Evian Championship in einem nervenaufreibenden Stechen gegen Weltranglistenzweite Jeeno Thitikul ihren ersten Major-Titel – gekrönt von einem magischen Chip-in und einem Eagle-Putt auf der 18.

Die Australierin Grace Kim hat sich ihren ersten Major-Titel gesichert – und das auf spektakuläre Weise, wie es dramatischer nicht sein hätte können. Bei der Amundi Evian Championship bezwang sie die Weltranglistenzweite Jeeno Thitikul, die zwei Mal ein Hand schon am Pokal hatte, im Playoff des Evian Resort Golf Club und schrieb damit Golfgeschichte.

Beide Spielerinnen starteten als geteilte Dritte in den Finaltag und legten eine starke 67er-Runde (-4) nach. Während Thitikul mit zwei Birdies auf den Front Nine lange Zeit führte, erzwang Kim mit einem Eagle auf der 18 das Stechen – Thitikul verschiebt ihren Drei-Meter-Putt zum Birdie und dem möglichen Sieg um Millimeter.

Am ersten Playoff-Loch – wieder die 18 – schien das Pendel erneut Richtung Thitikul auszuschlagen, als Kim im Wasser landete. Doch was dann folgte, war Golfdrama pur: Die Australierin lochte einen spektakulären Chip-in zum Birdie – der Schlag ihres Lebens. Thitikul musste ihrerseits nun einen Zwei-Meter-Putt versenken, um das Stechen zu prolongieren – was der Thailänderin Thitikul gelang.

Zurück auf der 18: Kim attackierte mit dem zweiten Schlag, während Thitikul erneut vorlegte – und Kim wurde für ihr Risiko belohnt: Eagle Nummer 2 binnen 3 Loch auf der 18. Spielbahn beschert ihr den Titel.

„Das ist natürlich eine riesige Sache für mich. Anfang des Jahres hatte ich viele Zweifel und meine Motivation war nicht auf dem höchsten Punkt. Jetzt hier mit der Trophäe zu sitzen, ist einfach surreal“, sagte Kim emotional.

Zum magischen Moment im Stechen meinte sie: „Ich war wirklich frustriert, als ich sah, dass mein Ball im Wasser lag. Dass ich dann diesen Chip gelocht habe – ich weiß nicht, ob ich das je wiederholen kann. Es war einfach großartig. Ich habe heute dreimal das 18. Loch gespielt – immer mit dem gleichen Schläger, einem Vierer-Hybrid. Der bleibt definitiv in der Tasche.“

Kim erhält neben dem Major-Titel ein Preisgeld von 1,2 Millionen Dollar. Trotz gesundheitlicher Beschwerden im Laufe der Woche – besonders am Vortag – kämpfte sie sich durch und wurde belohnt. Sie ist nach Ayaka Furue und Celine Boutier bereits die dritte Spielerin in Folge, die ihren ersten Major-Erfolg im Evian Resort Golf Club feiert.

Vor dieser Woche hatte die 24-Jährige nur einen Karrieresieg vorzuweisen: Die Lotte Championship 2023, wo sie sich ebenfalls im Stechen gegen Yu Liu und Sung Yu-jin durchsetzte.

Jeeno Thitikul, die über weite Strecken des Finaltags das Leaderboard anführte, beendete das Turnier mit einer makellosen Runde – vier Birdies, kein einziger Schlagverlust. „Ich bin sehr stolz darauf, wie ich heute gekämpft habe“, sagte die fünffache LET-Siegerin. „Ich wusste, dass es ein harter, langer Tag wird – aber ich habe alles gegeben.“

Zum Playoff sagte Thitikul: „Ich habe mir einfach gesagt: Egal, wie es ausgeht – ich habe immer noch mich selbst. Jeder Moment heute war großartig – selbst wenn es nicht perfekt lief.“

Evian: Amateurin Woad (ENG) schrammt an Sensation vorbei

Einen Schlag hinter dem Spitzenduo landete die Weltranglistenerste unter den Amateuren: Lottie Woad. Die Engländerin brillierte mit einer fantastischen Finalrunde und teilte sich Rang drei mit der dreifachen Major-Siegerin Minjee Lee. Woad, die gerade erst ihren ersten LET-Titel bei der KPMG Women’s Irish Open gefeiert hatte, setzte ihre Erfolgswelle fort.

Als Sponsor-Invite gestartet, sicherte sich die 20-Jährige durch ihren Top-Platz 20 LEAP-Punkte – ein entscheidender Schritt zur LPGA-Mitgliedschaft. Sie ist die erste Spielerin, die diesen neuen Qualifikationsweg einschlägt. „Ich werde jetzt erst mal mit meiner Familie und meinen Trainern sprechen und dann entscheiden“, sagte Woad. „Aber diese Woche hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Ich wusste, dass ich nur fünf Schläge zurückliege – also bin ich offensiv gestartet. Es war ein toller Tag.“

Platz fünf teilten sich Andrea Lee und Angel Yin (beide USA) mit je zwölf unter Par. Yin spielte sich am Sonntag mit sechs Birdies und einem Eagle zur besten Runde des Tages (63/-8).


Gainer und Ruffels an der Spitze: Evian-Finale verspricht Spannung pur

Grace Kim gewinnt erstes Major im Playoff gegen Thitikul in Evian
Cara Gainer | Foto: MarkRunnaclesLET

Mit 11 unter Par teilen sich die Engländerin Cara Gainer und die Australierin Gabriela Ruffels vor der Finalrunde die Spitze bei der Amundi Evian Championship. Gainer, die ihr Evian-Debüt gibt, glänzte mit einer fulminanten 64er-Runde (-7), darunter ein Eagle auf der 7 und sechs Birdies. „Mein Eagle war definitiv das Highlight – starker Drive, Hybrid aufs Grün, knapp drei Meter – gelocht“, so die LET-Siegerin, die sich nach ihrem Top-3-Ergebnis beim Jabra Ladies Open sichtlich wohlfühlt.

Abseits des Golfplatzes tankt sie Energie mit morgendlichen Joggingrunden am Genfer See – begleitet von ihrer Familie und Wimbledon im TV. Nervös war sie vor allem wegen Flightpartnerin Celine Boutier: „Sie ist die Favoritin. Aber ich spiele einen Schlag nach dem anderen, so wie die ganze Woche.“

Auch Gabriela Ruffels zeigte eine starke Vorstellung: Trotz Bogey-Auftakt startete sie sofort die Birdie-Offensive. „Ich habe so hart gearbeitet – und jetzt zahlt es sich aus. Das ist die Position, in der man sein will.“ Besonders ihr kurzes Spiel war beeindruckend: Zahlreiche gelochte Putts aus unter 15 Fuß.

Mit nur einem Schlag Rückstand (-10) folgen vier Spielerinnen auf dem geteilten dritten Platz – darunter die Australierinnen Minjee Lee und Grace Kim, die Thailänderin Jeeno Thitikul sowie die Südkoreanerin Somi Lee. Lee brillierte mit einer fehlerfreien Runde: „Es war eine konstante Runde – keine großen Fehler, gute Par-Saves.“

Thitikul: „Der Platz ist eng – wer die Fairways trifft, hat Birdiechancen.“

Die Japanerin Yuri Yoshida katapultierte sich mit einer 63 (-8) auf Rang 7 – gemeinsam mit der Südafrikanerin Casandra Alexander (-9), die trotz Knieverletzung um den Titel mitspielt. „Die Front Nine waren super, die Back Nine trickreicher – aber morgen ist alles möglich.“

Frankreichs Hoffnung Nastasia Nadaud liegt mit Jenny Shin und Hye-Jin Choi bei -8 auf Rang 9. Ihr Highlight: ein gelochter Birdie von hinter dem Grün auf der 13 – und vor alle die mit Korda & Lee: „Ich habe geschrien vor Freude, als ich davon erfuhr. Vor 7 Jahren war ich Fan – jetzt spiele ich mit ihnen. Unglaublich!“

Yoshida und Ruixin Lin erzielten mit -8 die niedrigste Runde des Tages. Amateur-Weltranglistenerste Lottie Woad liegt mit sechs Birdies nun auf T19 – gleichauf mit Ariya Jutanugarn.

Alles ist angerichtet für ein spektakuläres Finale im Evian Resort Golf Club


Somi Lee überrascht in Evian: Mit Rekordrunde vor dem Wochenende in Front

Die Südkoreanerin Somi Lee brilliert bei der Amundi Evian Championship mit einer beeindruckenden 65er-Runde (-6) und führt nach 36 Löchern mit zehn unter Par – nur zwei Schläge vom Platzrekord entfernt.
Somi Lee (KOR) / Getty Images

Am Freitag der Amundi Evian Championship legte Somi Lee mit fehlerfreiem Spiel eine sensationelle zweite Runde von 65 Schlägen (-6) hin – die beste Tagesrunde im Evian Resort Golf Club. Ein Eagle auf Loch 9 und insgesamt sechs Birdies bescheren der 26-jährigen Südkoreanerin eine souveräne Führung nach 36 Löchern mit zehn unter Par.

„Hier zählt vor allem der Abschlag, und meine waren heute nicht perfekt“, kommentierte Lee. „Aber durch solide Putts habe ich das wieder ausgeglichen.“

Frisch von ihrem Erfolg bei der Dow Championship, wo sie im Playoff siegte, gab sie sich fokussiert: „Ich versuche, das letzte Turnier hinter mir zu lassen und konzentriere mich auf Putter und Driver, um meinen Rhythmus zu halten.“ Ganz entspannt genoss sie auch Ambiente & Kulinarik in der Region: „Top-Ausblick, gutes Wetter – und Gelato ist mein Favorit. Ich liebe es hier.“

Die Australierin Grace Kim liegt mit nur einem Schlag Rückstand auf Rang 2. Sie spielte bereits um 7 Uhr morgens in ruhigen Bedingungen und erzielte vier Birdies. „Ich wollte den frühen Start nutzen und konzentrierte mich darauf, Fairways und Grüns zu treffen“, erklärte Kim, die sich im Croissant-Style die Nägel hat machen lassen und sich so perfekt auf den französischen Flair einstimmte. Zum Rundenabschluss plante sie ein Fitnessprogramm, gutes Essen und ein Power-Nap.

Auch Jennifer Kupcho (USA) mischt mit: Die Siegerin der Chevron Championship 2022 spielte solide 69 (-3) und hält bei insgesamt acht unter Par. Kleinere Schwächen bei den Annäherungen wurden durch sichere Putts wettgemacht. „Ich kenne die Grüns gut – Vertrauen und Kenntnis machen den Unterschied.“

3 Deutsche Spielerinnen im Cut

Zwar fielen Helen Briem, Aline Krauter und Esther Henseleit allesamt in Runde 2 zurück, schafften am Ende des Tages aber den Cut.

Sophia Popov, die vierte Deutsche im Feld scheiterte ebenso am Cut wie die drei Schweizerinnen Albane Valenzuela, Morgane Metraux und Chiara Tamburlini.

Dieser Cut lag bei +2, und insgesamt 74 Spielerinnen qualifizierten sich für das Wochenende. Drei Spielerinnen (u. a. Casandra Alexander, Hye-Jin Choi, Andrea Lee) liegen bei -7, weitere fünf Athletinnen (darunter Aditi Ashok und Leona Maguire) bei -6. LET-Gewinnerin Alexander zeigte sich zufrieden: „Vom Tee nicht perfekt, aber das Putten war gut. Körperlich hoffe ich aufs Wochenende.“

Lottie Woad (GB), die aktuelle Amateur-Weltranglistenerste, teilt mit Nelly Korda Platz 12 nach zwei Runden mit fünf Birdies.


Amundi Evian Championship: Spielerinnen teilen sich die Führung

FÜNF AN DER SPITZE – SPITZEN‑START BEI DER AMUNDI EVIAN CHAMPIONSHIP
Leona Maguire (IRL), Foto: MarkRunnaclesLET

Fünf Spielerinnen haben sich am ersten Tag der Amundi Evian Championship im malerischen Evian Resort Golf Club an die Spitze gesetzt: Leona Maguire aus Irland, das US-amerikanische Duo Jennifer Kupcho und Andrea Lee sowie die Australierinnen Gabriela Ruffels und Grace Kim eröffneten das Major-Turnier mit jeweils 65 Schlägen – sechs unter Par – und teilen sich damit die Führung.

Leona Maguire sorgte gleich zu Beginn für ein echtes Highlight: Am zweiten Loch gelang ihr mit einem 8er-Eisen ein spektakuläres Hole-in-One. Die Irin, zuletzt bei der KPMG Women’s Irish Open erfolgreich, spielte eine nahezu makellose Runde bei der Amundi Evian Championship, bei der sie lediglich an Loch 10 einen Schlag verlor, dies aber mit fünf Birdies mehr als wettmachte. Ihre Performance beschrieb sie als „sehr solides Golf“ mit vielen getroffenen Fairways und Grüns, wobei sie besonders die stressfreie Atmosphäre des Morgens und den geringen Wind als Vorteil betonte. „Der Hole-in-One auf der 2 war definitiv ein besonderer Moment“, sagte Maguire, die die Herausforderung des Platzes kennt und mit Geduld und Präzision begegnete.

Ebenfalls stark präsentierte sich Andrea Lee, die mit sieben Birdies eine ebenso beeindruckende 65 ins Clubhaus brachte. Die 26-Jährige zeigte sich nach der Runde zufrieden: „Ich fand nichts unglaublich, aber ich habe viele Putts versenkt.“ Besonders effektiv spielte sie die Par-5-Löcher und betonte die Wichtigkeit konstanter Arbeit an ihrem kurzen Spiel. Sie freut sich über die derzeitige Form und auf die kommenden Tage, bevor es für sie mit ihren Eltern nach Paris geht – eine wohlverdiente Auszeit nach zwei Majors in Europa.

Gabriela Ruffels blieb zum Auftakt der Amundi Evian Championship bogeyfrei. Die Australierin verfehlte nur zwei Grüns, was auf intensives Training mit ihrem Coach zurückzuführen sei. Mit sechs Birdies und einem zuverlässigen Putter war auch ihre 66 eine runde Sache. Nach einer bewussten Turnierpause und einem Abstecher nach Wimbledon kehrte sie erholt zurück und fand in Evian sofort in den Rhythmus.

Ihre Landsfrau Grace Kim zog mit ebenfalls sieben Birdies und ohne Bogey gleich. Ihr starkes kurzes Spiel glich kleinere Ungenauigkeiten aus. Besonders freute sie sich über ihre fehlerfreie Runde – ein klarer Fortschritt im Vergleich zu bisherigen Starts auf diesem Kurs. Eine Anekdote am Rande: Ein defekter Reißverschluss auf der Toilette zwang sie, den Rest der Runde „offen“ zu beenden – am Score änderte das nichts. „Ich habe nicht wirklich viel falsch gemacht“, sagte sie, „aber wenn doch, habe ich es mit meinem kurzen Spiel kompensiert.“

Jennifer Kupcho komplettiert das Führungspaket. Sie startete von Tee 10 aus durchwachsen, fing sich aber und beendete die Runde mit einem Birdie und einem Eagle. Ihre Strategie: ruhig bleiben und das Beste aus den Gegebenheiten machen. Kupcho zeigte sich zufrieden, besonders weil sie bei Majors in dieser Saison bisher noch nicht zur Hochform aufgelaufen war.

Knapp dahinter liegt die dreifache Major-Siegerin Minjee Lee. Mit fünf unter Par belegt sie nach Tag eins den alleinigen sechsten Rang. Die Australierin gibt nach ihrem Sieg in Texas ihr Comeback und kehrt nun an den Ort ihres ersten Major-Triumphs zurück, wo sie 2021 im Stechen gewann. Auch in dieser Saison spielt sie konstant – neben dem Major-Erfolg stehen bereits drei weitere Top-10-Ergebnisse zu Buche.

Insgesamt liegen neun Spielerinnen mit vier unter Par auf dem geteilten siebten Platz, darunter Casandra Alexander (RSA), Helen Briem (GER), Nelly Korda (USA), Ayaka Furue (JPN), Aditi Ashok (IND) sowie die Koreanerinnen Hye-Jin Choi und Somi Lee, Mao Saigo (JPN) und Mary Liu (CHN).

Die weltweite Nummer eins der Amateurinnen, Lottie Woad, setzte mit einer 68 (-3) ebenfalls ein Ausrufezeichen und führt die Amateurwertung an. Die Engländerin Charley Hull hingegen musste ihre Runde nach 12 Löchern krankheitsbedingt abbrechen.

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