Donnerstag, Nov 21, 2024
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Cool Runnings, oder so…

So ganz nebenbei ist die drittgrößte der Antilleninseln aber auch zu einem göttlichen Revier  für  Golfer geworden. Zwölf abwechslungsreiche Plätze warten rund um die Insel auf Spieler, die der mitteleuropäischen Winter-Depression entfliehen und einen relaxten Golfurlaub genießen wollen. Und da sind sie hier goldrichtig, denn

„Irie“ mit Handschlag gehört quasi zur Begrüßungsformel und will heißen – nimms leicht, du bist hier auf Jamaika und „Having Fun“ gehört da zum obersten Prinzip für die Golfrunde. Dazu bieten die unterschiedlichsten Ferienorte das nötige Amusement: Vom mondänen Montego Bay – mit vielen guten Restaurants, der schon legendären Bar „Margaritaville“  und dem Kultstrand „Doctors Cave“, dem Nordküstenjuwel Ocho Rios mit der Touristenattraktion Dunn´s River Falls und dem Hollywood-Film erprobten Port Antonio im Osten bis zum hippen Negril im Westen. Hier gibt es die schönsten und längsten Strände, die meisten Kneipen und Hotelanlagen (zu erschwinglichen Preisen) und den tollsten Sonnenuntergang – zelebriert tagtäglich in Rick`s Cafe, am westlichsten Punkt Jamaikas. Den einzigen Golfplatz auf einem Hügel über Negril – deshalb auch der Name „Negrill Hills Golf Club“ hat übrigens ein nichtgolfender(!) Einheimischer angelegt und die 18 Wiesen sehen so natürlich aus, als wären sie immer schon hier gewesen. Regenwald, natürliche Seen, Grasbunker , Roughs und eine stattliche Anzahl von Doglegs und Hügel, machen diesen unbeschwerten Urlaubsplatz so interessant, daß man ihn gerne öfters – weil besser – spielen möchte. Und Ihr Caddy wird Sie dann sicher mit einem strahlenden „Yaman“ (dreifaches okay) belohnen.

Fährt man gegen Süden – ein Leihauto ist dazu unerlässlich – wird es deutlich ruhiger und weniger touristisch, bis auf den kleinen Urlaubsort Treasure Bay, wo man den besten Rum-Cocktail der umliegenden Zuckerrohrplantagen verkosten sollte. Bis Kingston, der quirligen Hauptstadt am Fuß der Blue Mountains braucht man etwa drei Stunden – und gute Nerven. Es gibt Parks, Museen, lebhafte Märkte, natürlich die Ikone Bob Marley und auch zwei 18-Loch-Golfplätze, den „Caymanas“, einem prächtigen Parkland-Course und von vielen als der schönste der Insel bezeichnet und den „Constant Spring Golf Club“, der bereits 1920 von einem Schotten eröffnet wurde und wegen der Nähe zu Kingston gut frequentiert ist. Der älteste Platz der westlichen Hemisphäre , der „Manchester Club“, liegt in der Mitte der Insel und wurde bereits 1868 im historischen Teil von Mandelville gebaut. Die 18 Löcher gehören zu den populärsten der Insel.

Yaman, alles locker

Doch uns zieht es in den immergrünen tropischen Regenwald der Blue Mountains, wo auf gepflegten Terrassenfeldern eine der besten und teuersten Kaffeesorten der Welt angebaut wird. Auf etwa 1000 Meter Höhe trifft man auf ein Resort, das ein unbedingtes Must für jeden Jamaika-Fan sein sollte – das Strawberry Hill Resort des Plattenproduzenten Chris Blackwell.  Kein Golfresort, aber die weißen Kolonialvillen mit Schaukelstuhl auf der Terrasse inmitten einer blühenden Gartenanlage sind einfach zu einladend um vorbei zu fahren. Ein weiteres kleines feines Juwel an der Nordostküste bei Ochos Rios ist der Royal Plantation Club, mit gleich mehreren Golfoptionen: nebenan warten die 18 Löcher des „Sandals Golf & Country Club“ – ein sehr gepflegter Urlaubsplatz mit altem Baumbestand, Flammenbäumen, Hügeln namens „the Monster“, oder Doglegs  mit Namen „Boomerang“. Daran schließen sich Richtung Westen die  SuperClub-Plätze Plätze „Ironshore Golf & Country Club“ mit 18, „Golf Club Braco“mit 9 und „Breezes Runaway Bay“ mit 18 Löchern an. Letzterer ein richtiger Urlaubsplatz zum Aufwärmen mit geraden welligen Fairways, ohne Wasserhindernisse aber mit vielen Bunkern und hohen alten Bäumen, die oftmals die Sicht aufs Grün verstellen. Viele Spielbahnen verlaufen parallel, sodaß man sich manchmal vor verirrten Bällen der Mitspieler in Sicherheit bringen muß. Dazu weht  ständig eine steife Brise vom Meer, was das „runaway“ der Bälle zur Folge haben kann.

Vom Round Hill Resort – Ralph Loren designte es und pflegte hier nebst Harrison Ford, Bruce Willis oder Paul Mc Cartney  zu wohnen – sind es zum Golfplatz Tryall nur 10 Minuten mit dem Shuttle.

Entlang der Küstenstraße Richtung Montego Bay (kurz MoBay genannt), zwischen eleganten Luxusresorts, liegen drei 18-Loch-Plätze wie Perlen aufgereiht nebeneinander: der „Cinnamon Hill“, mit Fairways direkt am Meer und in den Hügeln von Rose Hall, einer ehemaligen Zuckerrohrplantage, wo auch Jonny Cash mal wohnte, sowie der „Half Moon“ Platz, ein Par 72 Meisterschaftsplatz , designt von Robert Trent Jones Sr., der in diesem Jahr den begehrten IAGTO Preis als „World Golfresort“ erhielt. Last not least das Zuckerstück für Golfer – der „White Witch“ Golf Course.  Die Gutsherrin auf Rose Hall, Annie Palmer, soll ihre drei Ehemänner um die Ecke gebracht haben und seitdem hier hexen und dies bekommt jeder Golfer hier zu spüren! Doch so schwierig der Platz auch auf den ersten Blick erscheint, so genussvoll sind die Abschläge downhill und so himmlisch ist der Blick von oben auf das karibische Meer mit seiner ganzen Palette an Blautönen. Trotzdem, die Spielweise entbehrt nicht einer gewissen Dramatik und als Golf-Volontär möchte  man wohl spätestens an Loch 6 sein Besteck wieder einpacken, denn der Abschlag muß straight über ein Tal mit felsigem Abgrund auf die gegenüberliegende Seite, wo schon drei Bunker lauern. Zwischendrin bekommt man den Luxus eines feuchten Tuches auf Silbertablett serviert und kann gleichzeitig seine Jausen-Bestellung für das Clubhaus aufgeben. Im Stil eines Herrenhauses gebaut, thront es herrschaftlich auf einem Hügel mit Blick über die Fairways hinab zum schlossähnlichen Ritz Carlton Resort. Letztes Highlight eines Golftrips in Jamaika sollte auf jeden Fall der „Tryall Golf Club“ sein, der schon etliche PGA-Turniere mit den Besten der Golfszene gesehen hat. Vom Round Hill Resort – Ralph Loren designte es und pflegte hier nebst Harrison Ford, Bruce Willis oder Paul Mc Cartney  zu wohnen – sind es nur 10 Minuten mit dem Shuttle. Auch Tryall, wurde auf einer ehemaligen Zuckerrohrplantage angelegt, das „Great House“ fungiert nun als kleines, feines Hotel und die Fairways runden bis zum Meer den Blick von oben ab. Dazwischen kann man sich satt sehen an Palmen, Hibiscus- und Bourgainvillesträuchern, kleinen Seen, Bachläufen und denkmalgeschützten Überbleibsel aus dem letzten Jahrhundert. Während sich die ersten neun Löcher  über die Hügel zum Meer hin ausbreiten, verlaufen die zweiten 9 fast direkt am Strand entlang. Besonders tricky ist Loch 15 (Par 3), wo man über eine Meerzunge auf ein winziges Inselgrün spielt, das direkt am Ozean endet.

Der Caddy, der hier üblich ist, begrüßt Dich mit einem lachenden „Yaman“, was soviel heißt wie „alles klar“ und dementsprechend ist die Runde – ohne Stress mit grandiosen Ausblicken Blicken und karibischen Temperaturen – Golferherz, was willst du mehr!

 

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