Mittwoch, Dez 11, 2024
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Bulgarien: Cape Kaliakra lässt grüßen

„You will not find a golf course like this anywhere else on the planet“, verkündete Gary Player stolz bei der Eröffnung 2011 und prophezeite ihm eine große Zukunft – ja sogar als Bulgariens Aushängeschild in Sachen Golf.

Fünf Jahre später sollte  er seine Zukunftsvision schon bestätigt sehen. Nicht nur, dass sein Signature Golf Course internationale Anerkennung findet,  auch sein BlackSeaRama Golf Course hat sich zusammen mit Ian Woosnams Lighthouse Course zum Hot Spot der südosteuropäischen Küstenregion gemausert.

Thracian Cliffs sieht in Natura übrigens noch spektakulärer aus, als auf den ohnehin schon atemberaubenden Fotos. Furchteinflößend einerseits für alle Scorejäger, begeisternd andererseits für alle die Layout, Design und die Gegend rundum einfach nur großartig finden. Besonders wenn man auf den 200 Meter hohen Klippen von Cape Kaliakra, hoch über dem brausenden Schwarzen Meer steht und das hügelige Geläuf der Front Nine vor sich hat, laufen einem schon heilige Schauer über den Rücken. Den Schrecken oder besser gesagt die „Andacht“ nimmt uns aber ein erstes Bier auf der kleinen Terrasse vor dem 1. Abschlag.

Dabei versucht uns Perry Einfeldt – ehemals Herr über diesen Fleck Erde – die Strategie des Spiels nahe zu bringen. Wie kein anderer kann er nämlich „ein Lied davon singen“ wie alles hier entstand: von der Idee des großen Gary Player, hier sein „Pebble Beach des Ostens“ zu bauen bis hin zum Empfang des IAGTO-Awards „ Bulgaria – best golf destination oft he year 2012“. Heute ist er hauptsächlich als Berater, sprich „Mädchen für alles“ tätig – sowohl was die Hotels, Golfplätze und Betreuung golfwilliger Touris aus dem In – und Ausland betrifft.

Von den 18 absolut spektakulären Bahnen des Thracian Cliffs Golfplatzes verlaufen acht unmittelbar an den steil abfallenden weißen Kreidefelsen über viereinhalb Kilometer nach Norden, um danach auf noch höherem Niveau wieder zurück in Richtung Resort zurück zu kehren. Seine Fläche: 164 Hektar – das sind immerhin 164 Fußballfelder, oder anders gerechnet: 2,5 „normale“ Golfplätze. Wenn man hier von einem Signature Hole sprechen will, müsste man eigentlich alle 18 anführen. Für den Designer ist es aber die 6 – ein Par 3 mit Abschlag auf ein 40 Meter tiefer liegendes Grün direkt am Meer.

Mein Hook landet in der bulgarischen Macchia, der Slice eines Kollegen auf Nimmerwiedersehen im Meer. Gleich an der 7 kommt schon das nächste Herzklopfen für die Herren: Vom Insel-Abschlag geht es carry  160 Meter über ´s Wasser auf ein winzig klein wirkendes Grün. Und so weiter und so fort. Sicher ist, dass dieser Platz nichts für Weicheier, Golf-Rabbits oder Traumichnichte ist. Ladys mit ihren geraden Schlägen haben dagegen das große Los gezogen und können unter den neidvollen Blicken ihrer männlichen Kollegen sicher einlochen. Meine stolzen 35 Punkte hab´ ich mir deshalb einrahmen lassen!

BlackSeaRama – auch von Gary Player

Der Golfplatz, so erzählt uns Perry hinterher, ist von einem bulgarischen Investor finanziert worden. Georgi Tsvetanski hat dabei 110 Millionen Euro hingelegt. Dazu gehört auch ein Luxusresort, das Marina Village mit 64 Suiten und das Hillside-Village mit 87 Suiten und Appartements, die wie ein Dorf angelegt sind – mit Blick auf Meer und Golfplatz. Auch Golf-Ikone Gary hat sich dort eingekauft und erscheint etwa viermal im Jahr dort.

Von unserem Hotel sind es nur wenige Minuten zum 18-Loch BlackSeaRama Golfcourse –  auch er stammt aus der Feder von Gary Player, der aus der Kombination von tausendjähriger Geschichte und Meer-Kulisse seinen zweiten Signature Platz schuf. Eigentlich sollte der Platz ein „Links“ werden. Dafür stehen die wild blühenden, ausgedehnten Rough-Flächen, die je nach Saison zwischen Mohnblumen-rot bis violett changieren.

Uns haben die ersten 9 am besten gefallen – vor allem die Bahnen zwischen 4 bis 6 wo ein Feuchtbiotop für optischen Aufputz und spielerischen Nervenkitzel auf allen drei Bahnen sorgt. Vom erhöhten neunten Tee bietet sich ein toller Ausblick über mehrere Bahnen, das in Naturstein gehaltene Clubhaus sowie das kräuselnde Meer unter uns. Die zweiten Neun haben an der 12, 13 und 17 das Meer im Visier wobei dann die 18 mit einem langes Par 3 von 211 Metern mit Panorama-Ausblick und einer satten Brise Meeresluft den Parcour beendet.

Gelandet wird in Varna

Wir sind in Varna, der drittgrößten Stadt Bulgariens, gelandet und vom Shuttle des Lighthouse Hotel eine gut halbe Stunde quer durch die Pampas ins Hotel gebracht worden – einem modernen mehrstöckigen Glasbau, umrundet von den sattgrünen Fairways des gleichnamigen 18 Loch-Platzes, designt von Ian Woosnam. Den Leuchtturm, Namensgeber des 5-Sterne Hotels Lighthouse Golf & Spa vermissen wir zwar, aber er soll ja demnächst noch im Areal aufgestellt werden.

Im Mai wird das orthodoxe Osterfest gefeiert, deshalb sind die in weiß und creme-farben designten 180 Zimmer und Suiten beinahe ausgebucht. Auch in der lichtdurchfluteten, modernen Lobby  drängeln sich Familien mit Kindern, zusammen mit Golfern und Feiertagsgästen. Kein Problem jedoch für das äußerst freundliche und servile Personal und für den Küchenchef, der gleich zwei Restaurants – das „Alexandra“ als  Haupt – und das „Fouquet“ als Spezialitäten-Restaurant zu betreuen hat. Beeindruckend auch das 3.000 m² große Spa mit Wellness Center, das mit Fitnessstudio, Sauna, Dampfbad und Türkischem Bad einlädt.

Die Qual der Wahl hat man bei dem international angepassten Behandlungs-Programm mit Detox, Wein-Therapy, Meerwasser-Anwendungen, Ayurveda, balinesischer Heilkunst und Beauty-Abteilung. Dazu noch ein riesiger Innen- und Außenpool mit Terrasse mit Meerblick und eigenen Strand. Kein Wunder also, dass die Hautevolee Bulgariens hier gerne ihre Ferientage verbringt.

Unmittelbar vor dem Hotel verlaufen die Bahnen 12 bis 14 des 18-Loch-Lighthouse Golfplatzes, der  uns sanft hügelig mit viel Buschwerk und blühendem Gesträuch als richtiger Urlaubsplatz vorkommt. Signature Hole könnte die Bahn 4 (Par 4) sein, denn dort stellt uns ein kleiner See vor die Frage:„Carry drüber oder doch lieber rund herum?“
Einen weiteren Leckerbissen bietet Loch 8 (Par 3), dessen Grün direkt an den Felsklippen über dem Schwarzen Meer thront. Optisch ansprechend sind auch die letzten Löcher bevor man das großzügige und modern ausgerichtete Clubhaus erreicht. Ein schöner Urlaubsplatz – für´s Auge und für den Score!

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