Wenn der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, dann trifft das auf Franz Wittmann jun. definitiv zu. Der Vater, ehemaliger ÖGV-Präsident und Besitzer des Golfclubs Adamstal, prägte die Szene über Jahrzehnte. Der Sohn war schon früh im Marketing aktiv und wusste stets, dass er eines Tages selbst die Führung übernehmen würde. 2016 übernahm er schließlich die Leitung des Golfclubs Schladming, als dieser ins Familienportfolio aufgenommen wurde. Heute leitet er die Geschicke mit einem erfahrenen Team aus Greenkeepern und Sekretariatsmitarbeiterinnen und einem klaren Ziel: den Mitgliedern und Gästen ein unvergessliches Golferlebnis zu bieten.
Wir treffen Franz Wittmann am Rande der 30. GBV-Meisterschaften – ein Einladungsturnier, das von Wolfgang Pfeil gewohnt professionell organisiert wurde. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und der Platz, ein echter „Leading Course“, bot ideale Bedingungen.



Mit der Austragung der Interwetten Open rückt Schladming erstmals auf die große Bühne der hotelplanner Tour (vormals Challenge Tour). Für Wittmann ist es eine logische Weiterentwicklung: „Wir wollten nach dem Ausstieg eines Sponsors in Adamstal weitermachen und haben dann innerhalb einer Woche entschieden, das Turnier zu uns zu holen.“
Dank einer langjährigen Verbindung zu Interwetten war bald ein neuer Namenssponsor gefunden. Die Entscheidung für Schladming fiel bewusst: „Wir haben hier eine fantastische Sommerdestination, eine tolle Infrastruktur und einen besonderen Platz am Fuße des Dachsteins.“
Franz Wittmann jun.: Organisation unter Hochdruck
Die Liste der Aufgaben ist lang: Pressekonferenz am Dachstein, ProAm-Planung, Unterbringung von Spielern und Medienvertretern, Feinabstimmung mit Greenkeeping und Catering. „Es gibt 1000 Dinge zu bedenken, aber das gehört dazu“, sagt Wittmann. Persönliches Zeitmanagement ist gefragt, denn neben seiner Rolle als Clubmanager ist er seit 1,5 Jahren auch Vater eines Sohnes. Trotz Schlafmangels glaubt er an den Erfolg: „Schön langsam wird es rund. Ich hoffe, wir schaffen einen Event, der in Erinnerung bleibt.“
Ein Besuch bei den Austrian Alpine Open in Altentann brachte wertvolle Erkenntnisse. „Ich habe mir einiges notiert, was wir für unseren Event übernehmen können.“
Der Platz: „Pebble Beach der Alpen“
Mit sechs Par 3-Bahnen, 14 Wasserhindernissen und einem Design von Bernhard Langer bietet der Platz alles, was das Golferherz höher schlagen lässt. „Nach den ersten sieben Löchern wird es auf den zweiten Neun fordernder“, sagt Franz Wittmann jun. Besonderes Plus: Der hundefreundliche Zugang, eine Herzensangelegenheit des Clubmanagers. „Das war eine der ersten Änderungen, die ich vorgenommen habe – damals wegen meiner Hündin Akira, die es leider nicht mehr gibt.“
Mit den Interwetten Open rückt Schladming ins internationale Rampenlicht – als Turnierort und als Beispiel für modernes Golfmanagement made in Austria.
Mehr Informationen: www.schladming-golf.at
„Mit den Interwetten Open hat Schladming auch eine internationale Sport-Großveranstaltung im Sommer”
Franz Wittmann jun. im Gespräch mit Isabella Henkel

SimplyGolf: Wie kam es dazu, dass das Hotelplanner-Turnier „Interwetten Open“ in Schladming ausgetragen wird?
Franz Wittmann junior: Wir haben natürlich durch die Euram Open in Adamstal Erfahrung mit so großen Turnieren, aber nach dem Rückzug des Hauptsponsors im letzten Jahr haben wir überlegt, ob wir weitermachen. Letztendlich hatten wir Ende Februar nur eine Woche Zeit, um zu entscheiden, ob wir es machen oder nicht. Dann ging die Suche nach einem Hauptsponsor und weiteren Finanzierungsmöglichkeiten los, mit Unterstützung des ÖGV. Ein Organisations-Team ging sofort an die Arbeit. Wir wollen natürlich auch das spezielle unseres Platzes herausstreichen, das spezielle an der Lage nahe dem Dachstein, zusammen mit dem Land Steiermark. Wir haben hier eine geile Gegend, die auch im Sommer attraktiv ist, nicht nur im Winter für Skifahrer. Jetzt haben wir eben damit eine Großveranstaltung im Sommer. Wir haben eine tolle Infrastruktur mit Hotels und allem, was so ein Event erfordert.
SG: War es schwierig, einen neuen Naming Sponsor zu finden?

FW: Mit dem Eigentümer der Firma Interwetten verbindet mich eine langjährige Freundschaft, auch durch meine Rallye-Zeit. Aber das ist natürlich kein Garant dafür. Ich war froh, das Interwetten mit eingestiegen ist. Interwetten war auch ausschlaggebend dafür, dass wir das Event statt nach Adamstal nach Schladming gebracht haben.
SG: Nicht nur die Sponsoren gilt es zufrieden zu stellen, sondern ein großes Golfevent auf die Beine zu stellen, ist viel Arbeit und Stress, oder?
FW: Absolut. Am 25. Juni machen wir zu den „Interwetten Open“ eine Pressekonferenz, oben am Dachstein. Die gilt es jetzt, umsichtig zu organisieren. Aber klar, es gibt 1000 Punkte wo man in der Organisation ansetzen muss. Das Pro-Am beschäftigt uns noch, oder wo bringen wir die Spieler, Betreuer, Medien und Crew unter, die Infrastruktur am Platz, die besondere Greenkeeping-Vorbereitung – so eine Event-Logistik hat seine eigenen Regeln.
SG: Du bist erfahrener Clubmanager, hast davor ein Sport- und Eventmarketingstudium absolviert. Was ist das Schwierigste an diesem aktuellen Vorhaben?
FW: Wir waren nicht ausfinanziert, als wir losgelegt haben. Da geht’s also um Sponsorengelder, auch eine Förderung des Landes Steiermark muss aufgestellt werden. Es ist schon toll, wenn die Politik was macht, auch für unsere jungen österreichischen Spieler. Die letzten Nächte habe ich nicht schlafen können, aber schön langsam glaube ich, dass alles funktionieren wird. Ich hoffe, dass es eine tolle Veranstaltung wird. Aber ich muss noch Gas geben die verbleibende Zeit.
SG: Du warst letztens in Altentann anlässlich der Austrian Alpine Open. Hast du dir was hinter den Kulissen abgeschaut?
FW: Ja, das habe ich. Die eine oder andere Sache. Ich habe mir Punkte notiert, was ich mir in der Organisation abschauen kann.
SG: Zurück zu eurem Platz. Landschaftlich schön eingebettet und auf 750 m gelegen, gehört der Platz zu den Leading Golf Courses. Was ist so besonders an ihm, dass er auch der „Pebble Beach der Alpen“ genannt wird?
FW: Sechs Par 3-Bahnen, 14 mal kommt Wasser im Spiel und das spezielle Layout, da weht einfach ein Hauch von Florida über der Anlage. Der deutsche Profi-Golfer Bernhard Langer, der unseren Platz designt hat, wollte einen Championship-Course kreieren, der für Handicap-Spieler aller Klassen unvergesslich bleibt. Und das ist ihm gelungen. Der Platz vermittelt ein angenehmes, faires Spielerlebnis. Vor allem, wenn man die ersten sieben Löcher hinter sich hat. Auf den zweiten Neun wird der Platz kniffliger, weil die Distanzen länger sind. Und wir sind hundefreundlich. Das war eines der ersten Dinge, die ich geändert habe, als ich das Management übernommen habe. Damals nicht ganz ohne Grund: meine weiße Schäferhündin Akira, leider gibt es sie nicht mehr, wollte ich schließlich auf meinen privaten Runden gerne mitnehmen.
