Sonntag, Feb. 2, 2025
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Perfekte Kombi: Strand & Golf auf Mauritius

Es gibt viele Gründe für einen Golfurlaub auf der Zuckerrohrinsel Mauritius: Neben topgepflegten Golfanlagen, auf denen ein entspannter Dresscode und kein Gedränge herrscht, wären da noch die puderweißen Sandstrände, der warme türkisfarbene Ozean, ein angenehm sanfter Passatwind und natürlich Sonne satt.

Die Golfwelt blickt nach Mauritius

Der aktuelle Anlass für mich ist allerdings ein anderer: auf Einladung der „Mauritius Tourism Promotion Authority“ weile ich auf der tropischen Insel, um dem DP World Tour und Sunshine Tour Event, den AfrAsia Bank Mauritius Open, auf dem wunderbaren Mont Choisy Kurs im Norden des Landes beizuwohnen. Vier Deutsche sind am Start, von denen ausgerechnet Marcel Siem, dessen Wahlheimat Mauritius ist, nicht den Cut schafft. Der Sieger der diesjährigen Italian Open erwischt keine gute Phase. Freddy Schott dagegen spielt groß auf und freut sich über den fünften Platz. Am Ende gewinnt mit dem Engländer John Parry einer, den man nach den ersten drei Turniertagen nicht unbedingt am Zettel hatte.

Der Club Mont Choisy wurde im November 2017 eröffnet. Der renommierte Golfarchitekt Peter Matkovich designte einen Platz, der speziell auf den ersten neun Löchern mit seiner freien, weitläufigen Topographie, den schwarzen Vulkanfelsen und dem Bergmassiv im Hintergrund beeindruckt. Die ondulierten Grüns sind nicht leicht anzuspielen und von vielen Bunkern bewacht.

Natürlich ist der Kurs während des Turniers für unsereins gesperrt, aber neben den vier Turniertagen bleibt genug Zeit, das übrige Golfgeschehen der Insel zu erkunden. Mauritius zählt mittlerweile elf 18-Loch-Plätze und drei 9-Loch-Plätze.

Die Beachcomber Hotels: Komfort und Luxus

Doch zunächst relaxe ich erst einmal am feinen Strand meines Hotels Troux aux Biches Beachcomber Golf & Spa Resort. Ich staune über die Großzügigkeit und Schönheit der gesamten Anlage, meines Zimmers und überhaupt – von Minute eins kommt man hier in die Tiefenentspannung. Alle Arten von Wassersport kann man in diesem Resort betreiben, das meiste sogar ohne Aufzahlung. Und dann diese Farben: weißer Strand, helltürkises Wasser, das Grün der allgegenwärtigen Palmen. Einfach herrlich.

Aber ich bin primär zum Golfen da – meine erste Station heißt Ile aux Cerfs, etwa 75 Minuten von Mont Choisy entfernt. Die Anreise zum von Bernhard Langer designten Golfplatz ist auf den letzten Kilometern nur per Helikopter Shuttle oder per Boot möglich, das alle 20 Minuten fährt. Der nette Kapitän lässt mich kurz ans Steuer, ich bin die einzige Passagierin. Ein Angestellter holt mich am Landesteg mit dem Golfcart ab und bringt mich zum Clubhaus.

Mein erster Eindruck wird sich auch nach der Runde nicht ändern: Herrliche Landschaft, exotisches Flair, spannendes Layout, nicht gerade leicht zu spielen, aber ungemein beeindruckender Platz. Die Optik entschädigt für etwaige Ballverluste. Ich spiele in meinem Flight mit dem Vater des französischen Tourspielers Alexander Levy. Stolz erzählt er mir, dass der Sohnemann schon fünfmal auf der DP World Tour gewonnen hat (diesmal landete er unter ferner liefen) und Ambassador des benachbarten Platzes Anahita ist.

Nach der Runde gönne ich mir einen Lunch im Strandrestaurant des Golfclubs, La Flibuste. Der beste gegrillte Oktopus meines Lebens, und das auch noch mit sensationellem Blick aufs Meer. Unbezahlbare Erfahrung!

Die Briten brachten einst den Golfsport nach Mauritius

Der nahe gelegene Golfclub in Anahita (Design von Ernie Els) stellt übrigens golferisch eine noch größere Herausforderung dar, schon allein weil es ein spürbar längerer Platz (Par 72, 6.828 m) ist. Da müssen Sie bei jedem zweiten Schlag nach dem (hoffentlich) langen, geraden Drive zum Holz greifen, um eine Chance auf einen guten Score zu haben. Alles in allem definitiv ein Must Play, wenn Sie auf Mauritius sind.

Am nächsten Tag erkunde ich den Süd-Westen, genauer gesagt das Paradis Beachcomber Golf Resort & Spa samt zugehörigem Platz. Zwei Stunden Autofahrt sind zwar kein Pappenstiel, aber es lohnt sich. Marketingfrau Danisha zeigt mir die wunderschöne Senior Suite, die schlappe 2.500 Euro pro Nacht kostet. Natürlich gibt es auch preiswertere Zimmer, und das Hotel verfügt über vier feine Restaurants und über einen ruhigen privaten Strandabschnitt.

Für den Paradis Golfclub gilt: Nomen est Omen. Der mystische Berg Le Morne, die tropische Natur, die Ausblicke auf das Meer und die abwechslungsreichen Löcher bieten ein perfektes Szenario für einen Golftag. Ein Platz zwischen Bergen und Seen auf einer Landzunge gelegen, mit Pinien, Palmen und mit zum Teil schmalen Fairways, die Backnine entlang des Wassers sind besonders spannend. Meine vorgebuchte Teetime ist erst um 14 Uhr, aber ich bin sehr früh dran. Kein Problem, sagt Golfclubmanager Sam, ich könne jederzeit starten. Es sind erstaunlich wenig Spieler am Platz, im Dezember sei immer etwas weniger los.

Mauritius: attraktiver Reisetipp für Golfer

Noch weiter im Süden, in Bel Ombre, befinden sich zwei Plätze, die zum eleganten Heritage Resort gehören und die ich schon bei meiner ersten Mauritius Reise gespielt habe. Der spektakuläre La Réserve Golf Links wurde vor genau einem Jahr eröffnet und ist ein neues Aushängeschild des internationalen Golfsports. Mit Panoramablicken von jedem Loch auf den Indischen Ozean fügt sich dieser aufregende Platz harmonisch in die Natur ein. Schon der Auftakt ist einzigartig: erstens bekommen Sie bei der Teebox 1 ein Gläschen Whiskey kredenzt, und das selektive erste Par 4 bergab bietet einen Blick auf das gesamte Areal. Es empfiehlt sich, vor der Runde den Ballvorrat aufzustocken.

Der zweite Platz des Heritage Resorts, der Le Chateau, spielt sich leichter und ist von der Natur gesegnet mit prächtigen, Jahrhunderte alte Bäumen. Man fühlt sich dort wie in einem tropischen Garten. Die breiten Fairways sind top gepflegt, die Grüns sind schnell, und der Kurs verfügt ebenfalls über denkwürdige Löcher, an die man sich lange erinnert. Marcel Siem, der seinen Wohnsitz in eben diesem Heritage Resort hat, schwärmt von der Insel und fasst die Faszination so zusammen: „Mauritius ist einfach traumhaft schön. Ich finde die Work-Life-Balance fantastisch und ich habe hier so viele nette Leute kennengelernt. Und das Wichtigste, es bietet Golf at it´s Best“.

Mein Fazit: Für europäische Golfer ist Mauritius mit seinem tropischen Setting aus Palmen, Strand und Meer eine Traum-Destination, und das noch einigermaßen leistbar. Die Zeitverschiebung von drei Stunden ist erfreulich gering, die Hotelanlagen lassen keine Wünsche offen. Eine Runde Golf lässt sich hervorragend mit einem gechillten Strandaufenthalt oder einem Wassersportprogramm verbinden. Und nicht zu vergessen die lokalen lukullischen Genüsse mit einer Mischung aus indischer, kreolischer, südafrikanischer Küche und natürlich allem, was das Meer an Artenreichtum zu bieten hat.

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