Wenn sich die Weltelite des Golfsports im ehrwürdigen Royal Portrush versammelt, erwarten sie bei The Open einige der gnadenlosesten Tee-Shots, die je für ein Major vorbereitet wurden.
Shot Scope, die Experten für Performance-Daten, haben die neuralgischen Punkte des Platzes seziert – und drei Abschläge identifiziert, die selbst erfahrenen Tourspielern den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Willkommen im Albtraum.
Loch 1 – „Hughie“ – Das kalte Grauen zum Auftakt

Wer denkt, das erste Loch eines Major-Kurses sei ein lockeres Warm-up, wird in Portrush eines Besseren belehrt. „Hughie“, das Eröffnungsloch, tarnt sich als unscheinbares Par 4 – doch der Schein trügt. Weiße Out-of-Bounds-Pfähle lauern beidseits des Fairways wie bleiche Zähne, bereit, jeden unpräzisen Drive gnadenlos zu verschlingen.
Selbst Rory McIlroy, Lokalheld und einstiger Platzrekordhalter, scheiterte hier 2019 grandios. Sein erster Abschlag segelte ins Aus – das Resultat: eine verheerende 8.
Statistisch ist ein Out-of-Bounds-Abschlag hier siebenmal wahrscheinlicher als auf jedem anderen Platz der Open-Rotation. Sieben von zehn Spielern starten ihre Runde mit einem Bogey oder schlimmer, der durchschnittliche Score liegt bei +1,06 – ein Fiasko noch vor dem zweiten Schlag.
Selbst Rory McIlroy, Lokalheld und einstiger Platzrekordhalter, scheiterte hier 2019 grandios. Sein erster Abschlag segelte ins Aus – das Resultat: eine verheerende 8. Willkommen zu Hause.
Nur ein Viertel aller Spieler erreicht das Grün in Regulation. Wer das Fairway verfehlt, spielt im Schnitt mehr als einen halben Schlag schlechter. Der Abschlag auf „Hughie“ ist kein Test – er ist ein Examen unter Stress.
Royal Portrush, Loch 4 – „Fred Daly’s“ – Der ultimative Härtetest

Nach dem Schock von Loch 1 wartet das nächste Ungeheuer: Loch 4, benannt nach Fred Daly, dem einzigen nordirischen Open-Champion – und berüchtigt als Stroke Index 1.
Hier sind verlorene Bälle keine Ausnahme, sondern beinahe die Regel. Die rechte Seite ist ein Sog ins Verderben, der von tückischem Küstenwind zusätzlich befeuert wird. Wer dort landet und den Ball dennoch findet, spielt das Loch mit katastrophalen +1,7 über Par. Wer ihn nicht findet, bekommt die volle Strafpackung serviert.
Der Drive ist brutal, das Grün schwer zu treffen, und selbst wer es erreicht, ist nicht sicher: Mit durchschnittlich 2,25 Putts pro GIR wird auch das Putten zur Tortur. 81 % aller Spieler schreiben hier Bogey oder schlechter auf die Scorekarte.
Dieses Loch ist keine Golfbahn – es ist ein Prüfstein für mentale Stärke.
Loch 8 – „Dunluce“ – Die Dogleg-Falle

Kaum hat man die Schläge von Loch 4 halbwegs verdaut, wartet mit Loch 8 der nächste psychologische Tiefschlag. „Dunluce“, ein tückisches Dogleg nach links, präsentiert sich als klassisches Risiko-Ertrags-Loch – mit einem kleinen, aber verheerenden Haken.
Die Versuchung, die Ecke abzukürzen, ist groß. Doch wer dabei scheitert, riskiert alles: Jeder zehnte Abschlag endet im Ballverlust. Wer links ins Rough abdriftet, spielt im Schnitt +1,4 – ein halber Schlag Verlust gegenüber jenen, die das Fairway treffen.
Rechts lauern strategisch platzierte Bunker, die das Auge – und das Ego – in die Irre führen. Der Tee-Shot auf „Dunluce“ ist ein psychologisches Minenfeld: Wer zu aggressiv spielt, wird bestraft. Wer zu vorsichtig ist, ebenfalls. 72 % der Spieler kassieren hier ein Bogey oder mehr.
Fazit: Drei Abschläge – und ein Albtraum
Royal Portrush beginnt nicht mit Freundlichkeiten. Es beginnt mit einem mentalen Sperrfeuer. Wer den Claret Jug in die Höhe stemmen will, muss diese drei Tee-Shots meistern – vier Runden lang.