Was für eine Entwicklung: Sepp Straka, einst als talentierter, aber unbeständiger Golfer bekannt, hat sich mit seinem Sieg bei der Truist Championship endgültig unter den Besten der Welt etabliert. Auf dem anspruchsvollen Gelände des Philadelphia Cricket Club holte sich der gebürtige Wiener seinen vierten PGA TOUR-Sieg – und den bislang bedeutendsten seiner Karriere. Und das mit einem Ersatzcaddie, da Strakas regulärer Mann am Bag wegen einer Rückenverletzung passen musste.
Mit dem Triumph beim Signature Event katapultiert sich der 32-Jährige unter die Top 10 der offiziellen Golf-Weltrangliste und liegt in der FedExCup-Wertung nur noch hinter Rory McIlroy. Gemeinsam mit dem Nordiren ist Straka in dieser Saison der einzige Spieler mit mehreren Siegen – ein klares Zeichen seiner neuen Konstanz auf höchstem Niveau.
Vom Chipping-Yips zum Serien-Sieger
Die sportliche Geschichte von Sepp Straka liest sich fast wie ein Drehbuch: Als Jugendlicher kämpfte er mit massiven Unsicherheiten im kurzen Spiel – so stark, dass er bei seinem College-Start ein Jahr aussetzen musste. Lange Zeit stand sein Zwillingsbruder Sam mehr im Fokus. Doch Sepp arbeitete unbeirrt weiter an seinem Spiel, ließ sich nicht entmutigen – und feierte 2022 seinen ersten großen Durchbruch mit dem Sieg bei der Cognizant Classic. Damals lag er noch auf Platz 176 der Welt.
Seitdem geht es steil bergauf: In seinen ersten 168 Starts auf der PGA TOUR gelangen ihm zwei Siege. Nun hat er innerhalb von nur zwölf Turnieren diese Zahl verdoppelt – mit Erfolgen bei der American Express und nun der prestigeträchtigen Truist Championship.
Nerven wie Drahtseile im Schlussspurt: Straka holt sich die Truist Championship

Straka bezwang beim Turnier einen der ältesten Plätze des Landes – den Wissahickon Course des Philadelphia Cricket Club –, der den Spielern mit wechselhaften Wetterbedingungen und trickreichen Grüns alles abverlangte. Bereits zum Auftakt zeigte der Österreicher mit einer 63er-Runde seine Ambitionen, bevor Regen und Wind in den Folgerunden den Platz deutlich schwieriger machten.
Mit Runden von 63-67-66-68 (-16) sicherte sich Straka letztlich den Sieg mit zwei Schlägen Vorsprung vor den Major-Champions Justin Thomas und Shane Lowry. Besonders bemerkenswert: Nachdem er auf den Löchern 10 und 11 zwei Bogeys kassierte und kurzzeitig die Führung verlor, blieb Straka auf den herausfordernden Schlusslöchern cool – und bogeyfrei.
„Ich habe mir einfach gesagt, ich muss dranbleiben, Schlag für Schlag denken und nicht zurückblicken“, sagte Straka nach dem Turnier.
Sein Par-Par-Par-Finish auf den schwierigsten drei Bahnen des Platzes war letztlich der Schlüssel zum Sieg. Während Lowry auf der 16 und 18 patzte, spielte Straka stabil zu Ende – und verwandelte den Druck in Souveränität.
Vom „Wetterrisiko“ zum Formgarant
Was diesen Sieg besonders unterstreicht: Straka hat sich vom einst launischen Risikospieler, dessen Leistungen kaum vorherzusagen waren, zu einem der verlässlichsten Performer auf der Tour entwickelt. In den ersten Jahren seiner PGA-Karriere verpasste er regelmäßig über ein Dutzend Cuts pro Saison – rettete aber mit vereinzelten Top-Platzierungen stets seine Tourkarte.
Inzwischen zeigt er sich gereift, fokussiert und spielerisch komplett. Seine Platzierung in der Weltrangliste, seine Performance bei Signature Events und die stetige Verbesserung im Kurzspiel sind kein Zufall – sondern das Ergebnis jahrelanger, harter Arbeit.
Mit dem aktuellen Erfolg ist er auf bestem Weg zu seiner vierten Teilnahme in Folge an der TOUR Championship – und gehört spätestens jetzt zum Kreis der europäischen Hoffnungsträger für den kommenden Ryder Cup.
Nächster Schritt: Erster Major-Titel?
Mit dem Sieg bei der Truist Championship hat Sepp Straka nicht nur Selbstvertrauen getankt, sondern auch eindrucksvoll bewiesen, dass er auf anspruchsvollen Plätzen und unter Druck bestehen kann. Der Traditionskurs des Philadelphia Cricket Club forderte präzises Spiel, Geduld und mentale Stärke – Qualitäten, die auch kommende Woche bei der PGA Championship in Quail Hollow gefragt sind.
Strakas aktueller Formtrend spricht für ihn: zwei Saisonsiege, Top-10 in der Weltrangliste, und vor allem eine neue Konstanz in seinem Spiel, die man so bislang kaum von ihm kannte. Sein langer Drive, solides Eisen-Spiel und die verbesserte Kontrolle auf den Grüns machen ihn zu einem ernstzunehmenden Kandidaten – gerade auf einem Platz wie Quail Hollow, der Strategie und starke Schläge ins Grün belohnt.
Natürlich ist ein Major ein anderes Kaliber. Doch mit dem Rückenwind aus Flourtown, einer spürbaren Reife in seiner Herangehensweise und dem Wissen, dass er auch gegen Top-Spieler bestehen kann, ist ein Platz unter den Favoriten nicht vermessen. Ein Major-Titel ist keine Utopie mehr – sondern greifbare Realität
Zum final Leaderboard der Truist Championship
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