Miyu Yamashita hat am zweiten Tag der AIG Women’s Open im Royal Porthcawl eindrucksvoll die Führung übernommen. Die 23-jährige Japanerin spielte eine brillante 65er-Runde, sieben unter Par, und liegt damit zur Halbzeit bei gesamt 11 unter Par mit drei Schlägen Vorsprung an der Spitze. Die Bedingungen am frühen Morgen spielten ihr in die Karten, sie nutzte die ruhigere Atmosphäre für eine nahezu fehlerfreie Vorstellung. Ihre Landsfrau Rio Takeda, die im selben Flight unterwegs war, geht als direkte Verfolgerin mit 8 unter Par ins Wochenende.
Der Startschuss für Yamashitas Runde fiel bereits um 7:14 Uhr. Mit zwei Birdies in Folge überholte sie früh ihre Flightpartnerin, die über Nacht noch die Führung mit ihr geteilt hatte. Diese Führung gab Yamashita nicht mehr aus der Hand. Zwischenzeitlich wurde es noch einmal spannend, als Takeda am 6. Loch im Rough neben dem Grün kreativ werden musste und sich am 9. Loch mit einem brillanten Eagle zurückmeldete.
Doch Yamashita antwortete prompt mit einem Birdie am 10. Loch, während Takeda dort ein Bogey hinnehmen musste. Mit einem weiteren Birdie am 11. Loch baute Yamashita den Vorsprung wieder aus. Birdies am 13. und 18. Loch sicherten ihr schließlich eine komfortable Führung von drei Schlägen vor dem Wochenende.
Feld beeindruckt von Yamashita
Die starke Runde der Japanerin beeindruckte auch das restliche Feld. Madelene Sagstrom konnte kaum glauben, dass jemand elf unter Par stehen könne, und sprach von einer „anderen Liga“. Megan Khang bezeichnete Yamashitas Leistung als „verrückt“. Sagstrom selbst liegt zusammen mit A Lim Kim und Nelly Korda drei Schläge unter Par. Korda zeigte eine ereignisreiche Runde mit vier Birdies und drei Bogeys und brachte eine Par-Runde ins Clubhaus.
Die Schweizerin Chiara Tamburlini spielte eine 69er-Runde mit drei unter Par, und auch Laura Fuenfstueck überzeugte – unter anderem mit einem Chip-in-Birdie am dritten Loch – und liegt ebenfalls vier unter Par.
Bitter verlief die Runde für Shooting-Star Lottie Woad (ENG). Nach fünf Birdies in Folge zwischen Loch 10 und 14 katapultierte sie sich zwischenzeitlich auf fünf unter Par. Doch ein misslungener Annäherungsschlag an der 16 führte zu einem Triple-Bogey – sie beendete die Runde mit zwei unter Par. Gleichauf liegt Darcey Harry, die mit einer 72 auf ihrem Heimatplatz den Cut sicher schaffte.
Emma Spitz weiter im Vorderfeld
Die Österreicherin Emma Spitz kämpfte am zweiten Tag, wie fast alle Spielerinnen, vor allem mit dem Wind. Ihre Drei-über-Par-Runde bedeutet zwar einen Rückfall am Leaderbord um 24 Plätze, mit gesamt level Par geht sie von Platz 28 aus ins Wochenende der AIG Women’s Open in Royal Porthcawl.
Steph Kyriacou sorgte für den Schlag des Tages: Die Australierin erzielte mit einem Gap-Wedge ein Ass am 8. Loch – das erste Hole-in-One bei einer AIG Women’s Open seit 2018. Dass sie es selbst nicht sehen konnte, weil ihr die Sicht versperrt war, tat der Freude keinen Abbruch. Mit einem Eagle am 18. Loch beendete sie ihre Runde spektakulär und liegt nun bei Even Par.
Bei den Amateuren bleibt es spannend: Paula Martin Sampedro, Jeneath Wong und Carla Bernat liegen alle bei zwei über Par und damit innerhalb der Cut-Marke. Der Smyth Salver wird also auch in der Finalrunde noch hart umkämpft sein.
Tag 1 AIG Women’s Open

Der erste Tag der AIG Women’s Open 2025 ist in den Büchern – und er hatte es in sich. Eri Okayama und Rio Takeda, beide aus Japan, setzten bei teils schwierigen Bedingungen im Royal Porthcawl Golf Club mit jeweils 67 Schlägen (-5) ein klares Zeichen und führen das Feld nach Runde eins an. Dahinter lauert eine dicht gedrängte Verfolgergruppe, darunter auch Österreichs Emma Spitz, Deutschlands Laura Fuenfstueck sowie die Waliser Lokalmatadorin Darcey Harry.
Okayama trotzte gleich zu Beginn einem Bogey am Eröffnungsloch, ehe sie aufdrehte: Fünf Birdies auf den Front Nine, dazu ein weiteres auf der 17 – ein Comeback mit Ansage. Trotz anhaltender Rückenprobleme und wenig Training in den letzten Wochen zeigte die 29-Jährige, dass sie sich am wohlsten fühlt, wenn es zählt: „Ich konnte nicht viel trainieren, habe mich aber geschont – heute lief es rund.“ Ihr Startplatz für Porthcawl? Verdient, nach Platz zwei bei der Suntory Ladies Open im Juni.
Teamkollegin Takeda startete nicht weniger überzeugend: Sieben Birdies, ein Doppelbogey – unterm Strich dennoch -5. „Ich habe es geschafft, nach dem Fehler ruhig zu bleiben. Das hat heute den Unterschied gemacht“, so die 22-Jährige, die zuletzt ihren ersten LPGA-Titel geholt hatte.
Auch Miyu Yamashita hielt als Dritte Anschluss an die Spitze. Die Japanerin spielte vier Birdies in Serie, gefolgt von einem Eagle auf der 9 – die beste Phase der Runde. „Mein langes Spiel war nicht perfekt, aber mein Putten hat vieles rausgeholt“, resümierte die 23-Jährige. Mit ihr stehen nach Tag eins sechs Japanerinnen in den Top 13 – ein eindrucksvoller Auftritt der Asiatinnen.

Starkes europäisches Trio mit dabei
Die beste Nachricht aus rot-weiß-roter Sicht: Emma Spitz mischt vorne mit. Bei ihrem dritten Start bei der AIG Women’s Open spielte sie sich mit sechs Birdies auf -3 und teilt sich damit Platz vier – gemeinsam mit neun weiteren Spielerinnen. Darunter auch Laura Fuenfstueck, die sich über die Finalqualifikation ins Feld gekämpft hatte. Trotz einiger Probleme auf den Grüns zeigte sie Nervenstärke: „Ich bin einfach froh, mich zurückgekämpft zu haben.“
Spitz hingegen fand nach holprigem Beginn schnell ihren Rhythmus. „Ich habe viele Fairways getroffen – das ist hier bei Wind entscheidend. Die Par-5-Löcher konnte ich gut nutzen.“
Auch Darcey Harry bewies bei ihrem Major-Debüt auf heimischem Boden Klasse. Die 22-Jährige vom Royal Porthcawl zeigte sich mit ihrer Runde von -2 (T13) hochzufrieden – unterstützt von DP-World-Tour-Spieler und Freund Jacob Skov Olesen als Caddie. „Ich war extrem nervös, aber Jacob hat mich ruhig gehalten. Es war einfach perfekt“, sagte sie. Morgen wolle sie „Pars und Birdies“ spielen – und weiter das Publikum begeistern
Royal Porthcawl: Test mit Windgarantie
Dass es bei den AIG Women’s Open nie nur ums Birdie-Sammeln geht, zeigt einmal mehr der legendäre Kurs im Royal Porthcawl Golf Club. Windige Bedingungen, knifflige Grüns und strategisch anspruchsvolle Löcher fordern auch die Besten der Welt. Mimi Rhodes, aktuell Führende der LET Order of Merit, sprach von einer „mentalen Herausforderung“, bewältigte diese aber eindrucksvoll – unter anderem mit einem Eagle an der 9. Ihr Fazit: „Ich habe versucht, alles aufzunehmen und im Moment zu bleiben.“
Die zweite Runde startet am Freitag ab 6:30 Uhr Ortszeit. Alle Infos, Scores und Highlights gibt’s live auf den Kanälen der Ladies European Tour:
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AIG Women’s Open: Lottie Woad kommt mit Rückenwind – Ko will Titel verteidigen
Die AIG Women’s Open im Royal Porthcawl stehen vor der Tür – und sie könnten kaum spannender besetzt sein. Mit Lottie Woad kommt eine Spielerin nach Wales, die in der vergangenen Woche nicht nur die Schlagzeilen dominierte, sondern auch Geschichte schrieb. Bei ihrem ersten Start als Profi auf der Ladies European Tour und LPGA Tour (Co-sanctioned Event) feierte die 21-jährige Engländerin mit den Scottish Open gleich ihren ersten Titel – ein Coup, der selbst im schnelllebigen Profi-Golf selten gelingt.
Der Sieg bei den ISPS HANDA Women’s Scottish Open war jedoch kein Zufall. Bereits 2023 hatte Woad als Amateurin die KPMG Women’s Irish Open gewonnen – ihre Klasse ist also keine Entdeckung, sondern längst Fakt. Jetzt steht sie vor ihrem nächsten großen Schritt: ihrem Major-Debüt als Profi – und das auf einem Platz, der für sie eine besondere Bedeutung hat. Im vergangenen Jahr wurde sie beim AIG Women’s Open im Royal Porthcawl sensationell geteilte Zehnte – damals noch als Amateurin. Nun kehrt sie zurück, mit einer Trophäe im Gepäck, mehr Selbstvertrauen als je zuvor – und mit einem Startplatz in einem der prominentesten Flights des Turniers.
AIG Women’s Open: Woad in Hammerflight
An ihrer Seite in Runde eins: niemand Geringeres als Lydia Ko, die amtierende Champion des AIG Women’s Open, sowie Lilia Vu, die Siegerin von 2023. Für Woad könnte das Aufeinandertreffen mit den etablierten Größen des Damengolfs nicht besser getimt sein. Denn nicht nur sportlich ist sie bereit – auch mental scheint sie angekommen zu sein. „Ich versuche einfach, Spaß zu haben und mir nicht zu viel Stress zu machen“, sagte sie im Vorfeld – ein Satz, der für viele locker klingt, aber angesichts der Bühne auf der sie steht, einiges über ihre Reife verrät.

Die Bühne selbst ist dieses Jahr nicht minder spektakulär: Der Royal Porthcawl Golf Club, direkt an der Südküste von Wales gelegen, zählt zu den besten Links-Plätzen des Vereinigten Königreichs. Er ist bekannt für seine dramatischen Küstenverläufe, das ständige Spiel mit dem Wind und eine Reihe an Löchern, die strategisch alles abverlangen.
Wer hier gewinnen will, braucht mehr als nur Länge vom Tee – es braucht Präzision, ein gutes Kurzspiel und ein kühler Kopf. Die ersten neun Bahnen verlaufen parallel zur Küste, die Back Nine spielen sich landeinwärts – allerdings mit mehr Höhenunterschieden, was zusätzliche Präzision bei den Schlägen ins Grün erfordert.
Auch Titelverteidigerin Lydia Ko betritt zum ersten Mal walisischen Boden. „Es ist schon verrückt, dass ich als Titelverteidigerin hier stehe. Das letzte Jahr in St. Andrews war etwas ganz Besonderes. Ich freue mich darauf, ein neues Kapitel hier in Porthcawl zu schreiben“, sagt die Neuseeländerin, die 2024 in einem hochkarätig besetzten Feld mit zwei Schlägen Vorsprung gewann. Und auch wenn sie zuletzt nicht ganz oben in den Leaderboards zu finden war – eine Major-Woche weckt bei Ko immer das Beste.
Emotionales Debut für die Waliserin Darcey Harry

Für zusätzliche Emotionen sorgt Darcey Harry. Die junge Waliserin feiert ihr Major-Debüt – auf ihrem Heimatplatz. Seit sechs Jahren ist sie Mitglied im Royal Porthcawl Golf Club und kennt den Kurs wie ihre Westentasche. Doch auch sie spürt: Diese Woche ist anders. „Es ist seltsam, aber es fühlt sich nicht wie zu Hause an. So viele Menschen, so viel Aufmerksamkeit – das ist neu für mich. Aber es ist auch ein Traum, der wahr wird.“
Und schließlich ist da noch Casandra Alexander. Die Südafrikanerin war bei der letztjährigen Ausgabe in St. Andrews eine der Überraschungen. Nun kommt sie mit Erfahrung und dem festen Willen, erneut anzugreifen. Porthcawl ist auch für sie neu – doch genau das sieht sie als Chance: „Ich will einfach mein Spiel spielen, mich auf die Bedingungen einstellen und das Beste daraus machen.“
Vier Tage, 72 Löcher, 9,75 Millionen Dollar Preisgeld – und ein Links-Kurs, der alles bietet, was ein Major braucht: unberechenbares Wetter, trickreiche Grüns, strategische Abschläge und ein Panorama, das man nicht so schnell vergisst. Die AIG Women’s Open versprechen Golf auf höchstem Niveau – und womöglich einen weiteren historischen Moment für eine Spielerin, deren Stern gerade erst aufgeht.
SimplyGood2Know: AIG Women’s Open | Royal Porthcawl
- Modus: 72 Löcher Strokeplay
- Cut: Top 65 nach 36 Löchern
- Preisgeld: 9,75 Millionen USD
- Länge: ca. 6.748 Yards
- Termin: 31. Juli – 3. August
- Ort: Royal Porthcawl, Wales
- Live dabei: @LETgolf (Insta, X, TikTok), YouTube, Facebook #AIGWO