Die PGA Tour hat ihren Kalender für 2026 veröffentlicht – und der hat es in sich. Die Saison bringt nicht nur ein Wiedersehen mit legendären Austragungsorten wie Doral, sondern auch eine neue Struktur, die das Teilnehmerfeld verschlankt und die Wettbewerbsintensität auf ein neues Level hebt.
Mit der Miami Championship im Trump Doral Resort kehrt ein ikonischer Schauplatz zurück. Das „Blue Monster“, das einst Jack Nicklaus, Tiger Woods und Co. zu Höchstleistungen animiert hat, wird zum Signature Event – mit 20 Millionen Dollar Preisgeld und Austragung in der heißen Phase der Saison. Doch genau das sorgt für Unruhe: Fünf bedeutende Turniere in nur sechs Wochen setzen Spieler, Sponsoren und kleinere Events unter Druck.
Die Kritik ist berechtigt: Der Kalender liest sich wie ein Hochleistungsprogramm – von den Azaleen in Augusta bis zur PGA Championship. Spieler wie Rory McIlroy und Scottie Scheffler haben bereits mehrfach Signature Events ausgelassen – nicht aus Desinteresse, sondern um sich zu schonen. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Mehr Prestige-Events bedeuten nicht automatisch mehr Qualität oder Beteiligung.

PGA Tour 2026 Kalender: Tradition trifft Konsequenz
Neun Turnierplätze sind seit über 50 Jahren im Kalender – von Pebble Beach bis Muirfield Village. Doch die Qualifikationskriterien wurden verschärft: Nur noch die Top 100 der FedEx Cup-Rangliste sind automatisch für die neue Saison qualifiziert. Der Rest muss sich durch Monday Qualifiers oder Sponsoreneinladungen kämpfen.
Dazu kommt: Drei Signature Events behalten das klassische 36-Loch-Cut-Format – ein mutiges Bekenntnis zur sportlichen Relevanz. Denn: Jeder verpasste Cut schmerzt. Jeder Schlag zählt.
Der neue Kalender schafft geografisch sinnvolle Abfolgen – Hawaii, Kalifornien, Arizona, Florida –, folgt einem narrativen Spannungsbogen und integriert das Feedback von über 50.000 Fans aus der Initiative „Fans Foward“. Die Botschaft: Mehr Drama, mehr Bedeutung, mehr Golf. Doch bei aller Euphorie bleibt ein Wermutstropfen: Zu viele Signature Events können den Reiz des Besonderen verwässern.
Doral – Prestige oder politisches Kalkül?
Dass gerade Doral zurückkehrt – mit Signature-Status – wirft auch politische Fragen auf. Donald Trump hatte die Tour jahrelang wegen des Abgangs 2016 kritisiert. Nun feiert seine Anlage ein Comeback. Zufall oder Kalkül?

Die PGA Tour 2026 ist mutig, markant und maximal herausfordernd. Doch genau darin liegt auch das Risiko. Denn in einer Zeit, in der Spieler millionenschwere Entscheidungen treffen müssen, ist nicht jeder bereit, auf Teufel komm raus alles zu spielen. Der Kalender setzt ein klares Zeichen – jetzt müssen die Spieler entscheiden, ob sie ihm folgen.