Samstag, Juli 26, 2025
StartBiz & PeopleLIV Golf zieht den Geldstecker – und Europa zittert!

LIV Golf zieht den Geldstecker – und Europa zittert!

Die saudi-finanzierte LIV Liga übernimmt ab sofort keine Strafzahlungen mehr für ihre Stars. Was bedeutet das für den Ryder Cup, die Spieler und die DP World Tour? Zwischen Sparkurs, Machtspiel und möglichen Allianzen: Ein Blick hinter die Kulissen des Golfspektakels.

Am Vorabend des LIV Golf Turniers in UK (LIV Golf UK by JCB) überraschte The Telegraph mit einer Nachricht, die Golf-Insider aufhorchen ließ: LIV Golf wird künftig keine Strafzahlungen mehr für seine Spieler an die DP World Tour übernehmen. Was auf den ersten Blick nach einem banalen Sparkurs klingt, könnte sich als brisanter Doppelschlag entpuppen – mit Folgen für das große Ganze, vom Ryder Cup bis zum geopolitischen Golf-Schach.

Bisher zahlte LIV über 20 Millionen US-Dollar, um seine Spieler trotz DP-World-Tour-Sanktionen spielfähig zu halten. Doch ab sofort heißt es: Selbst ist der Golfer. Wer bei LIV unterschreibt, muss seine Strafzettel selbst begleichen. Für Superstars wie Jon Rahm, der sich 2023 für ein kolportiertes Vermögen von rund 600 Millionen Dollar der LIV Golf Liga anschloss, ist das vermutlich kein Dealbreaker. Dennoch ist bekannt, dass er „nicht die Absicht“ hat, eigene Strafen zu zahlen. Das bringt Unruhe in eine Liga, deren Spielerakquise ohnehin seit Rahms Wechsel ins Stocken geraten ist.

Strategisch wirkt der Schritt zweischneidig. Einerseits spart LIV Geld, das an anderen Ecken – etwa bei Produktion und Spielergagen – ohnehin längst beschnitten wird. Andererseits droht eine Abwärtsspirale: Weniger Stars, geringere Strahlkraft, sinkende Relevanz. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem der Deal mit der PGA Tour noch immer in der Warteschleife hängt – während die Saudis längst Milliarden investiert haben.

Der London Event geht vom 25.-27. Juli über die Bühne | Foto: LIV Golf

Der Ryder Cup wird zum Minenfeld

Richtig brisant wird es jedoch in Hinblick auf 2027. Wer im Team Europa mitspielen will, muss Mitglied der DP World Tour sein. Ohne bezahlte Strafen keine Mitgliedschaft. Ohne Mitgliedschaft kein Ryder Cup. Und ohne Rahm, Hatton & Co könnte es für Team Europe in Irland düster werden. Ein Insider brachte es im Telegraph auf den Punkt: „Ein Aufschrei wäre garantiert, wenn die Tour nachgeben würde.“

Die wildeste aller Theorien: Die DP World Tour könnte sich aus dem Pakt mit der PGA Tour lösen und direkt mit LIV Golf kooperieren. Eine strategische UNO-Reverse-Karte deluxe. Noch ist das Spekulation, aber wie immer im Golfbusiness gilt: Was gestern undenkbar war, ist morgen Bestandteil eines Memorandums of Understanding.

LIVs Rückzug von den Strafzahlungen ist kein reines Zahlenspiel, sondern ein Zeichen. Entweder steht ein radikaler Kurswechsel an – oder das nächste Kapitel eines andauernden Machtkampfs. Für die Zuschauer bleibt es spannend. Für die Spieler wird es teurer. Und für Europas Ryder-Cup-Hoffnungen? Die könnten 2027 auf einer irischen Klippe wanken.

ÄHNLICHE ARTIKEL

Neueste