Mittwoch, Apr 17, 2024
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7 Kriterien für den perfekten Golfschuh

Angeblich verbringt Major-Sieger Jon Rahm viele Stunden mit den Entwicklern seines Golfschuhs, dem „Cuater“ der Marke TravisMathew. Aber auch Freizeitgolferinnen und -golfer widmen dem Schuhwerk viel Aufmerksamkeit. Zu Recht. Immerhin stecken die Füße für eine Golfrunde stundenlang im Schuh, der uns viele Kilometer über die Fairways trägt. Wer braucht schon schmerzhafte Druckstellen oder Blasen?      

Wenn man nicht Jon Rahm heißt, muss man sich in der Regel mit Konfektionsware zufrieden geben. Ist es trotzdem möglich, den perfekten Golfschuh zu finden? Die Frage kann man angesichts eines riesigen Angebotes mit „eher ja“ beantworten, wenngleich perfekt für jeden etwas anderes bedeutet.

Man möge mir das folgende Klischee verzeihen, doch es beruht auf scharfer Beobachtung: Während Herren vorwiegend auf Funktionalität achten, suchen Damen nicht nur bequeme Treter, sondern schauen auch auf ein gutes Design und nicht zuletzt soll der Schuh auch zum Outfit passen. In meiner Golfcommunity kenne ich viele Frauen, deren Schuhschrank mit mehreren Modellen gut bestückt ist und gleichzeitig wird die Sammlung immer wieder um ein neues Paar ergänzt, wenn etwa ein altes ausgemustert wird. Bei mir ist es nicht anders.  

Ein treuer Begleiter in Schwarz 

Nach und nach hat sich so etwas wie Vernunft mit meinem Modegeschmack gepaart. Spätestens seit ich einen schlichten, schwarzen Schuh der Marke Footjoy besitze, weiß ich, dass Form und Farbe erst an zweiter Stelle stehen sollten. Der Schuh war keine Liebe auf den ersten Blick, doch er stellte sich als ein treuer Begleiter über Jahre heraus. Wie gesagt: schwarz, unspektakulär im Design, aber robust, stabil beim Schwung, bequem und wasserdicht – auch noch nach vielen Jahren. Jeder Versuch, einen Ersatz für den alten Treter zu finden, schlägt seit Jahren fehl. 

Gute Dämpfung macht Freude  

Heuer hat sich aber zumindest für bessere Wetterbedingungen ein würdiger weiterer Favorit dazugesellt. Auf Empfehlung einer Freundin, die im stationären Golfhandel in Wien arbeitet, habe ich wieder einen Footjoy-Golfschuh gekauft, diesmal in Weiß. Entscheidend für mich war ihre Lobpreisung der „guten Dämpfung“ des Schuhs und in der Tat waren meine Füße nach der Runde in den schicken weißen Schühchen weniger müde als sonst. Dass mein Schrank noch einen wunderschönen, bequemen Ecco-Schuh in einem warmen Rot-Ton, sowie Golfsneakers der Marke Adidas und einer unbekannten US-Marke beherbergt, sei nebenbei erwähnt.

Bequem und modisch – das muss der moderne Golfschuh können.

Nicht zu vergessen: Da ich wie die meisten Menschen, die nicht barfuß durchs Leben kommen, an der Zivilkrankheit „Senkfuß“ leide, habe ich einmal einen orthopädischen Golfschuh in einer wunderbaren Farbkombination aus Weiß, Rot und Blau anfertigen lassen – mit dem Resultat, dass ich ihn maximal 10 Minuten tragen kann, so sehr drücken das harte Leder und die feste Innensohle auf den gesamten Fuß.  

Das müssen Sie beim Golfschuhkauf beachten!

Aus persönlicher Erfahrung und dem Austausch mit Familie und Freunden lassen sich die Anforderungen an einen Golfschuh in 7 Punkten zusammenfassen:       

  • Stabilität: Ein guter Golfschuh ist an den Seiten verstärkt, damit er beim Schwung, also in der Schlag- und Drehbewegung, einen stabilen Stand gewährleistet. Ein guter Stand ist wichtig, um den Ball sauber zu treffen. Deshalb ist es auch unvernünftig, mit einem weichen Turn- oder Laufschuh auf die Runde zu gehen. Manche Clubs untersagen dies sogar, da deren Profil rutschig ist und unter Umständen zu Verletzungen führen kann. 
  • Bequemlichkeit: Unbequeme Schuhe sind immer eine Qual – auf dem Golfplatz sind sie aber ein No-go! Eine Runde kann sich unendlich in die Länge ziehen, wenn die Füße schmerzen. Tipp: Den Schuh sollte man am besten zu späterer Stunde des Tages kaufen, denn da sind die Füße leicht angeschwollen.

Und: Bitte mit Golfsocken probieren! Dass sich ein Schuh „eingeht“, ist meiner Erfahrung nach ein Märchen mancher übereifriger Verkäufer. Entweder der Schuh passt oder eben nicht! Viele Labels, insbesondere jene, die auf Schuhe spezialisiert sind, haben oft von einem Modell eine schmale und weitere Version im Angebot. Also immer nachfragen! Und wenn ein Modell besonders gut zum Fuß passt, sollte man erwägen, gleich zwei Paare zu kaufen und diese regelmäßig zu wechseln.

Manche Händler nehmen Golfschuhe sogar zurück, wenn sich nach dem ersten Tragen herausstellt, dass der Schuh im wahrsten Sinn des Wortes drückt. Oder man greift gleich zur Variante eines individuell angepassten Golfschuhs, etwa der deutschen Schuhmanufaktur Hackner. Ihr Golfschuh VitalloFlex Pro Hybrid passt sich laut Hersteller nach kurzer Tragezeit individuell an die Fußform an. Was allerdings einen stolzen Preis hat: 890 Euro ist der Grundpreis, ein optionales Fitting kostet 199 Euro.  

  • Dämpfung: Wer einmal einen Sportschuh mit guter Dämpfung getragen hat, will keinen anderen mehr anziehen. Das gilt für den Laufschuh genauso wie für den Golfschuh. Die paar Euro, die solche Schuhe mehr kosten, machen sich bezahlt. Ihre Gelenke und Ihre Füße werden es Ihnen danken.  
  • Spikes: Der Golfschuh muss Tritt- und Standfestigkeit garantieren. Deshalb haben Golfschuhe Spikes. Früher verwendete man Metallstifte, die allerdings zwecks Schonung der Plätze, insbesondere der Grüns, kaum mehr erlaubt sind. Alternativ dazu haben die Sohlen von Golfschuhen heute meist Kunststoffspikes, auch Soft-Spikes genannt.

Sie sind entweder fix mit der Sohle verbunden oder können bei Abnutzung durch Ersatzspikes ausgetauscht werden. Sneaker-ähnliche Modelle kommen ganz ohne Spikes aus. Sie sind in der Regel schicker und eignen sich für trockenes Gelände. Besonders im Sommer sehen Golfsneakers zu Golfrock oder –shorts einfach cooler aus als ihre Pendants mit Spikes. Tipp: Wunderschöne, flotte Golfsneakers hat die Italo-Marke Duca del Cosma.    

  • Material: Ein Lederschuh ist weich und flexibel und kein Vergleich zu einem oft widerspenstigen Schuh aus Kunststoff. Viele Golfschuhe werden heute außen aus Leder mit einer Innenschicht aus Polyester gefertigt, damit sie wasserabweisend sind. Imprägnieren vor dem ersten Tragen kann trotzdem nicht schaden. Wichtig: Wie die Haut freut sich auch der Golfschuh über liebevolle Pflege. Nach jedem Tragen mit Lederfett oder Schuhpaste einreiben sowie auf Schuhspanner aus Holz aufspannen erhöht die Lebensdauer. 
  • Form und Farbe: Während Golfschuhe früher dem klassischen „Budapester“-Herrenschuh nachempfunden waren, ist der Fantasie heute keine Grenze gesetzt. Zum Bespiel lohnt sich ein Blick auf die Site der deutschen Marke Cole Haan, die zwar wenige, aber sehr originelle Modelle, etwa in Tarnmuster, im Sortiment hat.

Golfschuhe sind längst in allen erdenklichen Farben und Formen zu haben – mit ein Grund, warum die meisten Golfer und Golferinnen heutzutage mehr als ein Paar besitzen, darunter oft auch Golfstiefel mit warmen Innenfutter, die an kalten  und feuchten Herbst- und Wintertagen gute Dienste leisten.  

  • Marke und Preis: Die Marke des Golfschuhs sollte beim Kauf nicht entscheidend sein, denn für arrivierte Firmen ist eine solide Verarbeitung mit stabilen Nähten und guten Materialien eine Selbstverständlichkeit. Wer würde schon einen Golfschuh empfehlen, der nach wenigem Tragen Auflösungserscheinungen zeigt? Einer steigenden Nachfrage erfreut sich die deutsche Marke Ecco, die ausschließlich Schuhe erzeugt und dem „Platzhirschen“ Footjoy in den letzten Jahren Marktanteile streitig machen konnte.

Beide Marken bürgen für tolle Golfschuhe und hohe Qualitätsstandards, ebenso wie die Sportartikelhersteller Adidas, Nike, Under Armour oder Puma. Und der Preis? Golfschuhe kosten im stationären Handel zwischen rund 80 und mehreren hundert Euro. Faustregel: Zu rund 200 Euro bekommt man in der Regel einen soliden Schuh. Da sich die Styles nicht gravierend ändern, lohnt es sich, auch mal im Ausverkauf, im Outlet oder im Internet nach Schnäppchen zu stöbern, etwa beim Label Golfino, bei dem man schicke Sneakers der Vorsaison um rund 50 Prozent billiger ergattern kann.  

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